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Veloinfrastrukturen an Bushaltestellen

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Erstellt am 04.11.2024

Der Bypass an der Haltestelle Dübystrasse in Bern ist beispielhaft in Bezug auf die Sicherheit von Velofahrenden und Fussgänger:innen (Foto: Info Bulletin 2/19, Velokonferenz Schweiz). Der Bypass an der Haltestelle Dübystrasse in Bern ist beispielhaft in Bezug auf die Sicherheit von Velofahrenden und Fussgänger:innen (Foto: Info Bulletin 2/19, Velokonferenz Schweiz).

Die 41. Tagung Rue de l'Avenir fand Ende September 2024 in Carouge statt und drehte sich um die Frage, wie der Fuss- und Veloverkehr im öffentlichen Raum am besten mit- und nebeneinander organisiert werden kann. Denn man muss feststellen, dass die Zunahme des Veloverkehrs, insbesondere der E-Bike-Boom, gewisse Spannungen verschärft. Wenn es Konflikte gibt zwischen Personen, die auf unterschiedliche Arten aktiver Mobilität unterwegs sind, liegt das vor allem an ihren unterschiedlichen Geschwindigkeiten, Fahrwegen, ihrem Raumverbrauch und ihrem Verhalten. All diese Faktoren müssen in die Überlegungen zur Planung des öffentlichen Raums einbezogen werden.

Yves Delacrétaz, Professor an der HEIG-VD, nahm Bezug zur Bachelorarbeit eines Studierenden und ging in seiner Präsentation auf das Thema Veloinfrastrukturen an Bushaltestellen ein. Er erläuterte zunächst Varianten, bei denen der Veloverkehr auf der linken Seite der Bushaltestelle geführt wird. Dies bedeutet in der Regel, dass die Velofahrenden nach links ausweichen müssen, um den Bus an der Haltestelle zu überholen, was zu Konflikten mit entgegenkommenden Autos und dem wieder anfahrenden Bus führen kann. In anderen Fällen, wie z. B. bei Haltebuchten, muss der Bus die Velospur kreuzen, um an die Haltestelle zu gelangen, was ebenfalls eine Gefahr für Velofahrende darstellt.

Den Bus rechts zu passieren - über einen Bypass (rechts vom Bus, der Fussgängerzone und dem Unterstand der Bushaltestelle) oder einen Veloweg, der Velos zwischen dem Bus und dem Unterstand oder der Wartezone verkehren lässt, bietet Velofahrenden mehr Sicherheit. Konflikte entstehen dann jedoch mit Fussgänger:innen, die auf den Bus warten und vor allem aussteigen. Der in der Dübystrasse in Bern realisierte Bypass ist in dieser Hinsicht eine beispielhafte Einrichtung, die jedoch viel Platz benötigt.

Der Kern des Problems besteht darin, unterschiedliche oder sogar divergierende Bedürfnisse zu befriedigen. Velofahrende brauchen Sicherheit, aber auch eine durchgehende Route, da sonst die Gefahr besteht, dass sie sich den Weg erzwingen. Menschen zu Fuss brauchen Komfort und Sicherheit, vor allem beim Aussteigen aus dem Bus, wenn sie nicht mit Velofahrenden rechnen. Und Busse haben mit toten Winkeln und Halte- und Wiedereintrittsmanövern zu kämpfen.

Das Fazit: Es gibt keine perfekte Infrastruktur. Alles hängt unter anderem vom verfügbaren Platz, der Steigung, der Nutzungsdichte der verschiedenen Verkehrsträger, der Wahl der Prioritäten und der Geschwindigkeit des Autoverkehrs ab. Dennoch sollte man darauf achten, klare Regeln für die Prioritätensetzung und ein pragmatisches System zu entwerfen, das gute Chancen hat, eingehalten zu werden.

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