RechercheRecherche ein-/ausklappen

Die 3 Recherchefunktionen für Ihre gezielte Suche in der Mobilservice Datenbank: Stichwortsuche, einfache Suchmaske (Piktogramme) und verfeinerte Suchkriterien (weiter unten).

In welchen Inhalten suchen?
Verkehrsmittel
Verkehrszweck

Auswahl aufheben

Spitex Genf (imad)

Genf (GE)

Erstellt am 09.12.2009
Aktualisiert am 12.02.2014

Dienstvelos und -E-Bikes im Corporate Design von imad (Foto: imad) Dienstvelos und -E-Bikes im Corporate Design von imad (Foto: imad)

Tägliche Autofahrten zur Arbeit und zur Versorgung von Patienten sind für die Angestellten von imad der Hauptgrund für Stresssymptome und Gesundheitsprobleme. Ein Mobilitätsplan eröffnete Möglichkeiten, Mitarbeitenden Tickets für öffentliche Verkehrsmittel, (E-)Velos, Mobility Carsharing-Fahrzeuge sowie E- und Hybridautos zur Verfügung zu stellen. Diese Angebote haben den Autoeinsatz auf Arbeits- und Patientenwegen erheblich reduziert.

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Pendler
  • Velo
  • Unternehmen
  • ÖV
  • Geschäft
  • Auto

Unternehmensgrösse

  • gross (ab 250 MA)
0 10 50 250
  • gross (ab 250 MA)

Anstoss

  • Aus eigenem Antrieb

Raumtyp

  • Zentrum / Stadt
  • Agglomeration

Ausmass

  • Betriebsintern

Managementsystem

  • Eigenständiges Mobilitätsmanagementsystem (MMS)

Unternehmensbranche

  • Gesundheit und Soziales

Hintergrund

Tätigkeit des Unternehmens

imad ist eine unabhängige, gemeinnützige öffentliche Einrichtung, unter der Aufsicht des Staatsrates vertreten durch das Departement für Beschäftigung, Soziales und Gesundheit (DEAS). imad ist verantwortlich für Sozial- und Pflegeleistungen, die Menschen unterstützt, um Ihnen bevorzugt zu Hause ein autonomes Leben zu ermöglichen. Hierfür unterstützen ca. 2'000 Mitarbeitende 16'500 Kundinnen und Kunden aller Altersgruppen.

Standort / Rahmenbedingungen

Im ganzen Kanton betreibt imad 24 Gesundheitszentren (Centres d’action sociale et de santé, CASS) und 38 Aussenstelle, welche sich auf die jeweiligen Stadtbezirke sowie Gemeinden des Kantons Genfs verteilen.

LV

In der Stadt gutes Fuss- und Velowegnetz.

ÖV

Sehr gutes lokales (Stadtzentrum) und regionales öV-Angebot.

MIV

Während den Stosszeiten sind die Strassen im Zentrum Genf stark überlastet. Beschränktes Parkplatzangebot bei den Gesundheitszentren (CASS) den Aussenstellen und Patienten-Wohnorten.

Ausgangslage / Motivation

Zwei durch imad durchgeführte Befragungen zum Gesundheitszustand und zur Mobilität ihrer Mitarbeitenden deckte folgende Missstände auf: - Die täglichen Arbeits- und Dienstwege (Patientenbesuche) mit dem Auto sind ein wesentlicher Verursacher von Stress- und Krankheitssymptomen. - Das zurücklegen der Dienstwege und die damit zusammenhängenden Zeitverluste durch Stau, Parkplatzsuche etc. sind ein grosser Bestandteil der Arbeitszeit. - Weitere ernstzunehmende Aspekte sind die steigenden Benzinpreise, Parkbussen, das schlechte Parkplatzangebot sowie die Verkehrsüberlastungen in der Innenstadt.

Sensibilisiert durch diese Tatsachen lancierte imad Ende 2006 ein Projekt zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität für den von ihr generierten Pendler- und Dienstverkehr. Als Pilotbetrieb für das einzuführende Mobilitätsmanagement wurde das CASS im Quartier „Servette/Petit-Saconnex“ mit 97 Mitarbeitenden ausgewählt.

Massnahmen

Stand: 2014

Mobilitätsmanagementsystem

  • 2006 hat imad ein eigenständiges Mobilitätsmanagementsystem aufgebaut und im September 2006 im Rahmen eines Pilotbetriebs eingeführt. Ende 2009 hatten bereits 15 Standorte das MMS eingeführt. Ende 2013 hat imad das MMS in den 5 verbliebenen Gesundheitszentren umgesetzt.
  • Erarbeitung und Umsetzung eines Mobilitätsplans mit anreizorientierten Massnahmenpaketen.
  • Für Aufbau, Umsetzung, Weiterentwicklung und Evaluation des Mobilitätsplans ist bei imad ein Mobilitätsbeauftragter zuständig, welcher durch ein breit abgestütztes Projektteam (Stadt, Kanton, externe Fachberater) unterstützt wird.
  • Information der Mitarbeitenden über verschiedene Medien (Intranet, Mitarbeiterzeitung, Infoveranstaltungen etc.) und eigener Mobilitätshotline.
  • Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Kanton Genf im Rahmen der Kampagne zur Förderung des Mobilitätsmanagements in Unternehmen.
  • Mit dem Mobilitätsplan werden folgenden Ziele verfolgt: (1) Verbesserung der Gesundheit und Abbau von Stresssituationen, (2) Reduktion unproduktiver Fahrtaufwände zu Kundinnen, (3) Optimierung des Zeitmanagements zwischen Anfahrtsweg und Patientenbesuch, (4) Optimierung der Kosten (5) Förderung einer umweltfreundlichen und intelligenten Mobilität.

Bauliche Massnahmen

  • Einrichten von „PedalParc“ (Veloabstellanlagen in speziellen Containern oder in Gebäuderäumen) (umgesetzte Massnahme)
  • Einrichtung von Mobility-Standorten in Stadt und Kanton Genf mit rd. 100 Mobility Abonnement-Karten (umgesetzte Massnahme)

Organisatorische Massnahmen / Anreize

  • Anschaffung von 162 Dienstvelos, 172 Elektrovelos, 8 Faltvelos, alle im Corporate Design von imad; Durchführung von Velokursen (umgesetzte Massnahme)
  • Firmenbeitrag an UNIRESO®-Abo (Jobticket); Gratis-Abgabe von Einzelfahrkarten für Dienstwege zu Fuss, cart@bonus (umgesetzte Massnahme)
  • Nutzung der Parkhäuser kann im Jobticket integriert werden (UNIRESO®-Abo et P+R) (umgesetzte Massnahme)
  • Teilnahme am Business CarSharing von Mobility; Private Nutzung von Mobility kann im Jobticket integriert werden (50 Karten/Abo) (umgesetzte Massnahme)
  • Kauf von 18 Elektrofahrzeugen für imad (umgesetzte Massnahme)
  • Keine Spesenentschädigung für private PWs bei Dienstwegen im nahen Umfeld der imad-Zentren und Aussenstandorte, Einrichtung Mobilitäts-Hotline für Mitarbeitende (umgesetzte Massnahme)

Information und Bewusstseinsbildung

  • Abgabe von empfohlenen Routenplänen für Velo (Mobilitätsstadtplan), Teilnahme an der Aktion „bike to work“ und „Slow Up“, Gewinnerin des Prix Velo Betriebe 2009 (umgesetzte Massnahme)
  • Abgabe von empfohlenen Routenplänen für zu Fuss und öV (Mobilitätsstadtplan) (umgesetzte Massnahme)
  • Information zu P+R und P+B (Park + Bike) (umgesetzte Massnahme)
  • Durchführung von regelmässigen internen und externe Informationskampagnen; Gewinnerin des Prix de Mobilité 2006 (umgesetzte Massnahme)

Wirkungen

Verkehr

Reduktion der MIV-Fahrleistungen um 417‘046 oder 19% zugunsten von Gehen, Velo, Bussen und Bahnen.

Umwelt

  • Engagement für mehr Umweltqualität
  • CO²-Reduction
  • Werbung für nachhaltige Mobilitätsformen
  • Vorbild für weitere Unternehmen

Finanzen

Insgesamt entstehen für imad keine zusätzlichen Kosten für den Unterhalt des Mobilitätsmanagements. Die bisherigen Ausgaben für die Kilometerentschädigungen der privaten PWs werden zur Anschaffung von ÖV-Abos, Dienst- und Elektrovelos sowie Mobility-Cards reinvestiert.

Gesellschaft

  • Das eingeführte Mobilitätsmanagement führt bei den Mitarbeitenden zu tieferen Mobilitätskosten, weniger Stress, mehr körperlicher Bewegung und somit zu tieferen Krankheitskosten.
  • Gleichbehandlung aller Mitarbeitenden, die alle dieselben Verkehrsmittel nutzen
  • Der Unterhalt der Dienstvelos trägt zum Schaffen von Arbeitsplätzen bei „Genf rollt“ bei
  • Unterstützung zur Gründung neuer Betriebe wie bspw. wwwgenavelo.ch, das Unternehmen Velosicherheitstrainings anbietet 

Projekteffizienz

Wegen des geographischen Standortes und der spezifischen Unternehmenskultur muss jedes der 4 Zentren und 38 Aussenstandorte als gesonderten Fall betrachtet werden.

Erfahrungen

Erfolgsfaktoren

  • Massnahmen-Mix als Ganzes
  • Aspekt der Gesundheitsförderung und Stressabbau
  • Sensibilisierung für alternative Transportmittel zum Auto
  • Verbesserung der Dienstleistungen von imad gegenüber ihren Kunden (Pünktlichkeit, Einhaltung der Termine etc.)

Hemmnisfaktoren

  • Verändern von Mobilitätsgewohnheiten bei Mitarbeitenden
  • Verlust von Privilegien
  • Angst sich im Stadtverkehr mit dem Velo fortzubewegen

Auszeichnung

Weitere Informationen

Dieses Unternehmensbeispiel basiert auf der SVI-Studie 2004/045 "Mobilitätsmanagement in Betrieben: Motive und Wirksamkeit" der ARGE synergo/Tensor (2008). Die Aufbereitung für die Beispiel-Datenbank auf Mobilservice wurde vom Bundesamt für Strassen ASTRA finanziert (2010). Die Übersetzung dieses Beispiels wurde mit der Unterstützung durch EnergieSchweiz ermöglicht (2015).

Weiterführende Links: