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Neue Studie zeigt: Der öffentliche Verkehr wird von Tempo 30 nicht ausgebremst

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Erstellt am 06.02.2023

Tempo 30 und ein guter öV sind mit den geeigneten Instrumenten vereinbar.  (Foto: VCS) Tempo 30 und ein guter öV sind mit den geeigneten Instrumenten vereinbar. (Foto: VCS)

Seit dem 1. Januar 2023 ist es für Gemeinden einfacher, Tempo-30-Zonen einzuführen. Für nicht verkehrsorientierte Strassen braucht es kein Gutachten mehr, was eine schnellere und kostengünstigere Einführung von Tempo 30 ermöglicht. Ausserdem lässt die Signalisationsverordnung den Behörden neu mehr Ermessensspielraum, indem sie Tempo-30-Zonen neu auch zur Erhöhung der Lebensqualität einführen können.

Tempo 30 wird also künftig noch häufiger eingeführt und gilt auch für immer mehr Strassen, auf denen Busse und Trams unterwegs sind. Während der Nutzen von Geschwindigkeitsreduktionen belegt ist, lösen die Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr oft hitzige Diskussionen aus. Bremst Tempo 30 den öV aus? Um die Diskussionen zu versachlichen, hat der VCS bei der Metron Verkehrsplanung AG eine Grundlagenstudie in Auftrag gegeben.

Die Autoren der Studie kommen zum Schluss, dass Tempo 30 und ein guter öV mit den geeigneten Instrumenten vereinbar sind. Zwar verlängern Temporeduktionen die Fahrzeiten, allerdings weniger stark als erwartet. Denn Busse und Trams sind insbesondere in Hauptverkehrszeiten und in dicht besiedelten Gebieten langsamer unterwegs als die signalisierte Höchstgeschwindigkeit erlauben würde. Indem Tempo 30 den Verkehrsfluss verstetigt, hat Tempo 30 auch positive Wirkungen auf den öV-Betrieb. Da sich die Fahrzeiten um wenige Sekunden bis Minuten verlängern, bleibt die Attraktivität des öV erhalten, sofern die Fahrpläne entsprechend angepasst und Anschlüsse gewährleistet bleiben. Eine Verlagerung zum MIV sei nicht zu erwarten, da dieser ebenfalls von Fahrzeitverlängerungen betroffen wäre. Die Auswirkungen auf den öV-Betrieb sind, so die Autoren der Studie, für den Einzelfall zu ermitteln. Sollte sich die Betriebssituation für den öV aufgrund von Tempo 30 verschlechtern, können geeignete Massnahmen dazu dienen, die negativen Auswirkungen zu minimieren oder sogar zu kompensieren, etwa mit (elektronischen) Busspuren, Bevorzugung bei Lichtsignalanlagen oder der Ausgestaltung der Bushaltestellen. Sollten dennoch zusätzliche Fahrzeuge und damit zusätzliche Personalressourcen erforderlich sein, sollten die anfallenden Kosten mit dem Nutzen von Tempo-30-Zonen in Relation gesetzt werden. Durch tiefere externe Kosten und eine erhöhte Verkehrssicherheit haben Tempo 30 Zonen insgesamt positive volkswirtschaftliche Auswirkungen, so das Fazit der Studie.

Auch für Begegnungszonen stellt sich die Frage, inwiefern dieses Verkehrsregime mit Busverkehr kompatibel ist. Kürzlich wurde der Schlussbericht zur SVI-Studie "Begegnungszonen in Geschäftsbereichen" publiziert. Diese vom Büro Christe & Gygax, der HEIG-VD und Fussverkehr Schweiz durchgeführte Studie widmete sich (unter anderem) dieser Frage und kommt zum Schluss, dass Begegnungszonen grundsätzlich mit öffentlichem Busbetrieb funktionieren und durch spezifische Massnahmen optimiert werden können.

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