RechercheRecherche ein-/ausklappen

Die 3 Recherchefunktionen für Ihre gezielte Suche in der Mobilservice Datenbank: Stichwortsuche, einfache Suchmaske (Piktogramme) und verfeinerte Suchkriterien (weiter unten).

In welchen Inhalten suchen?
Verkehrsmittel
Verkehrszweck

Auswahl aufheben

Superblock, Supergrätzl oder Quartierblock - eine Idee geht um in Europa

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Gemeinden
  • Fuss
  • Velo

Erstellt am 04.09.2024

Supergrätzl in Wien (Foto: Stadt Wien/Christian Fürthner) Supergrätzl in Wien (Foto: Stadt Wien/Christian Fürthner)

Was in Barcelona mit Superblocks begann, hat in den letzten Jahren in vielen europäischen Städten Aufmerksamkeit erhalten: Wien realisierte Supergräzl, Berlin Kiezblocks, weitere Städte ziehen nach und kürzlich startete auch Zürich ein Pilotprojekt. Die Bezeichnungen und konkreten Ausgestaltungen unterscheiden sich, die Grundidee ist jedoch die gleiche und gilt als vielversprechende Lösung für eine ganze Reihe städtischer Herausforderungen, allen voran die Verkehrswende.

Unter dem Namen "Quartierblöcke" startete Zürich im Sommer 2024 zwei von vier geplanten Pilotprojekten: Eines in Aussersihl und das zweite im Quartier Unterstrass. Ab Sommer 2025 folgen mit Riesbach und Seebach zwei weitere Pilotgebiete. Entsprechend der Superblock-Idee umfasst ein Quartierblock mehrere Quartierstrassen und Häuserreihen. Durchgangsverkehr wird um den Quartierblock herum geleitet, sodass dieser verkehrsberuhigt wird. Innerhalb des Quartierblocks haben Zufussgehende und Velofahrende Vortritt. Gleichzeitig bleiben alle Orte für den MIV erreichbar - aber nur mit reduzierter Geschwindigkeit von 10-20 km/h. Durch die Verkehrsberuhigung entstehen Freiflächen, die durch verschiedene Elemente weiter aufgewertet werden und die sich die Quartierbevölkerung aneignen kann.

Die frühzeitige und proaktive Partizipation und intensive Kommunikation mit Anwohner:innen und Gewerbetreibenden sehen denn auch Forschende des Deutschen Instituts für Urbanistik als zentralen Baustein. Im Rahmen des Projekts TuneOurBlock beschäftigten sie sich mit der Frage, inwiefern sich das Superblock-Konzept übertragen lässt, insbesondere auf die Verhältnisse in Berlin und Wien. Ein wichtiger Punkt, in dem sich die verschiedenen, untersuchten Projekte unterscheiden, ist die Frage, ob der Impuls eher aus der Kommunalpolitik und -verwaltung (top-down) oder aus lokalen Initiativen (bottom-up) kommt. Beide haben ihre Vorteile: Während der top-down Zugang eine gesamtstädtische, ressortübergreifende Strategie erleichtert, sind die bottom-up getriebenen Projekte zum Teil von einer breiteren gesellschaftlichen Unterstützung geprägt. Ein Superblock alleine macht jedoch noch keine Verkehrswende. Richtig Wirkung entfalten sie erst, wenn sie - wie in Barcelona - als ein Teil einer gesamtstädtischen Transformation verstanden werden. Wie diese aussehen kann zeigt das Buch "Alles super? Wie Superblocks unsere Städte zu besseren Orten machen", das kürzlich im oekom Verlag erschienen ist. An Beispielen aus verschiedenen europäischen Städten zeigen die Herausgeber:innen, wie lokale Akteur:innen die verschiedenen Elemente der städtischen Transformation umsetzten, den Herausforderungen begegneten und welche Lehren sie zogen.

Weitere Informationen

Dokumente auf Deutsch