Fachtagung 2021 von Fussverkehr Schweiz: Wie private und öffentliche Übergänge gelingen
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Erstellt am 01.12.2021
Am 23. November fand im Stadttheater Langenthal die diesjährige Fachtagung von Fussverkehr Schweiz statt. Die Tagung widmete sich dem Thema "Übergänge zwischen privatem und öffentlichem Raum" und beleuchtete die Vielfalt der Geschichten, Prozesse und Instrumente, die zur Gestaltung von zusammenhängenden Räumen auf privatem und/oder öffentlichem Boden beitragen.
Wir alle sind schon einmal an einem Zaun oder einer Thuyahecke entlanggelaufen, haben ein langes Gebäude umrundet, um zum nächsten Bahnhof zu gelangen, oder sind auf sterilen, urbanen Flächen an undurchsichtigen Schaufenstern vorbeigelaufen und haben gesagt: "Das ist eigentlich schade". Umgekehrt lösen z.B. durchgängige Fusswege auf privaten Flächen oder aktive und lebendige Erdgeschosse normalerweise weniger Verwunderung aus, da sie ganz natürlich erscheinen. Die Arbeit, die hinter solchen Ergebnissen steht, ist jedoch beträchtlich. Die neue Publikation von Fussverkehr Schweiz "Öffentliche Räume für das Gehen - Erfolgreiche öffentlich-private Übergänge", die an der Fachtagung vorgestellt wurde, zeigt die vielfältigen Wege zum Erfolg anhand von sieben ausgewählten Beispielen.
Es gibt keinen Zauberstab für erfolgreiche öffentlich-private Übergänge, kein Wunderplanungsinstrument, keinen geheimen Gesetzestext: Bei jeder Situation handelt es sich um einen einzigartigen, komplexen Raum, für den eine spezifische Lösung gefunden werden muss. Damit diese jedoch zufriedenstellend ist, braucht es die Fähigkeiten der Fachleute, mit allen betroffenen Akteuren zu interagieren. Dies ist ein gemeinsamer Nenner aller vorgestellten Projekte. Es braucht aber mehr als Verhandlungskünste für das Aushandeln eines Kompromisses, nämlich die gemeinsame Definition einer Vision für das Projekt.
In diesen anspruchsvollen Situationen ist die Rolle der Politiker*innen von entscheidender Bedeutung: Die Festlegung klarer Leitplanken schafft den Rahmen, in dem sich eine Vision entwickeln kann. Dies ist im Beispiel von Canobbio der Fall, wo die Politik der kleinen Schritte nach und nach zu einem von der gesamten Bevölkerung akzeptierten Ergebnis geführt hat. Manchmal ist es jedoch auch umgekehrt: "Man muss etwas frech sein", stellte die Landschaftsarchitektin Emmanuelle Bonnemaison fest, d.h. an zentralen Orten direkt mehr Platz für das Gehen und das öffentliche Leben einfordern.
Zum Schluss erinnerte Marionna Schlatter, Präsidentin von Fussverkehr Schweiz, daran, dass der öffentliche Raum nicht von selbst entsteht: Er muss verteidigt, gefördert und reguliert werden. Überzeugungskraft und Beharrlichkeit sind gefragt!
Weitere Informationen
- Fachtagung von Fussverkehr Schweiz vom 23.11.2021 in Langenthal: Öffentliche Räume für Menschen zu Fuss
- Website von Fussverkehr Schweiz
- Mobilservice News Dossier zum Leitfaden "Standards Fussverkehr" der Stadt Zürich (Februar 2021)
- Mobilservice News Dossier zur Fachtagung Fussverkehr 2020 (November 2020)
- Save the date: Nächste Fachtagung Fussverkehr Schweiz zu Begegnungszonen am 22.06.2022 in Zürich
Dokumente auf Deutsch
- Programm der Fachtagung Fussverkehr vom 23.11.2021 in Langenthal [PDF, 2.97 MB]
- Medienmitteilung von Fussverkehr Schweiz vom 29.11.2021 zur Fachtagung [PDF, 1.05 MB]
- Publikation von Fussverkehr Schweiz "Fussverkehr und öffentlicher Raum. Wie private und öffentliche Übergänge gelingen" (November 2021) [PDF, 2.35 MB]
Dokumente auf Französisch
- Programme de la Journée d’étude Mobilité piétonne Suisse du 23.11.2021 à Langenthal [PDF, 2.97 MB]
- Communiqué de presse de Mobilité piétonne Suisse du 29.11.2021 sur la journée d'étude [PDF, 422 KB]
- Publication de Mobilité piétonne Suisse : "Espaces publics pour la marche : comment réussir les transitions public-privé" (novembre 2021) [PDF, 2.2 MB]