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Pumptracks: Spielerische Bewegungs- und Veloförderung in Gemeinden und Quartieren

Erstellt am 06.09.2017

Der 2017 eröffnete Pump-Park am Schulhaus Lorraine in Bern (Foto: Samuel Hubschmid) Der 2017 eröffnete Pump-Park am Schulhaus Lorraine in Bern (Foto: Samuel Hubschmid)

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Gemeinden
  • Fuss
  • Velo
  • Freizeit

Investitionskosten

  • hoch (ab Fr. 50'000.-)
0 10'000 50'000
  • hoch (ab Fr. 50'000.-)

Raumtyp

  • Zentrum / Stadt
  • Agglomeration
  • Ländlich / Dorf

Gemeindegrösse

  • < 5'000 Einwohner
  • 5'000 - 10'000 Einwohner
  • 10'000 - 20'000 Einwohner
  • > 20'000 Einwohner

Pumptracks erleben seit einigen Jahren in der ganzen Schweiz einen Boom. Sie sind längst eine anerkannte und bewährte Massnahme zur Bewegungs- und Langsamverkehrsförderung in den Gemeinden. Die Rundkurse aus Wellen und erhöhten Kurven werden mit verschiedenen Belägen ausgestaltet und können so mit Mountainbikes, Alltagsvelos, Skates usw. befahren werden. Die Grösse und Ausgestaltung kann flexibel den Platzverhältnissen und den finanziellen Mitteln angepasst werden. Damit ist für jede Gemeinde der passende Pumptrack zu haben, der gemeinsam mit ausgewiesenen Fachleuten geplant, bewilligt und gebaut werden kann.

Beispiele in der Stadt Bern

Zur Förderung des Velofahrens als Freizeitaktivität wurde 2011 der erste Pumptrack in Bern initiiert und aus Erdmaterialien im südlichen Quartier Weissenstein erstellt. Das Projekt wurde durch den Trägerverein trailnet.ch in Eigeninitiative geplant und umgesetzt. Die Stadt Bern (Lokale Agenda 21 und Sportamt) hat das Projekt im Bewilligungsverfahren und auch finanziell unterstützt. Seit 2012 kann die öffentliche Anlage kostenlos genutzt werden und erfreut sich einer regen Nutzung durch Velofahrende jeder Altersklasse sowie Könnensstufen. Schon Kleinkinder können auf der Anlage erste Fahrversuche unternehmen und Profis nutzen den Pumptrack als Trainingsanlage. Die öffentliche Anlage wurde in die Brache zwischen den Fussballfeldern integriert und liegt zwischen dem alteingesessenen Wohnquartier der Eisenbahnergenossenschaft und der neuen Überbauung Hardeggerstrasse. Dadurch ergab sich eine positive Belebung des Quartiers und der Pumptrack übernimmt auch eine Treffpunktfunktion.

Pumptrackanlage im Weissensteinpark in Bern – Spielplatz und Treffpunkt für Gross und Klein (Fotos: Gian Losinger und Jan Hellman) Pumptrackanlage im Weissensteinpark in Bern – Spielplatz und Treffpunkt für Gross und Klein (Fotos: Gian Losinger und Jan Hellman)

Die Stadt Bern hat seitdem weitere Velo-Freizeitanlagen umgesetzt. Beim Schulhaus Lorraine entstand ein Velo-Spielplatz aus Asphalt und am Standort Halenbrunnen ein Velo-Spielplatz aus Erdmaterialien. Der Abenteuerspielplatz „Längmuur“ hat einen veränderbaren Pumptrack aus Erdmaterial erstellt und auf der Spielbrache „Wyssloch“ wurde ein Pumptrack aus Erdmaterial für die Zwischennutzung von drei Jahren erstellt.

Beispiel Flawil SG

In der Gemeinde Flawil entstand 2016 beim Oberstufenzentrum eine Pumptrackanlage. Dank der Unterstützung einer lokalen Stiftung konnten die Baukosten von CHF 200‘000 für die vom Mountainbike-Club Flawil initiierte Anlage gedeckt werden. Der mit einem Asphaltbelag auf rund 1‘400 m2 Fläche der Gemeinde Flawil realisierte Track besticht durch seine Langlebigkeit. Der Belag ermöglicht zudem das Befahren mit sämtlichen motorlosen Fahrzeugen und eröffnet so Klein und Gross eine siedlungsnahe Bewegungsmöglichkeit.

Pumptrackanlage beim Oberstufenzentrum in Flawil SG (Foto: traildevils.ch) Pumptrackanlage beim Oberstufenzentrum in Flawil SG (Foto: traildevils.ch)

Beschreibung

Hintergrund

Gemäss dem Bundesamt für Sport (BASPO, 2014) ist Radfahren neben Wandern, Schwimmen und Skifahren eine der beliebtesten und häufigsten Sportarten in der Schweiz. Zählt man das Mountainbiken mit hinzu, steht das Velo sogar ganz an der Spitze. Doch das Velo ist nicht nur ein Sportgerät, sondern genauso eine ressourcenschonende und gesundheitsfördernde Art der Alltagsmobilität. Die Stadt Bern hat zu diesem Zweck die „Velo-Offensive“ als verwaltungsinterne Strategie lanciert, die nebst Massnahmen an der Infrastruktur auch Veloförderung bei Kindern im Schulalter betreibt. Die Kinder sollen in einem geschützten Rahmen und in spielerischer Weise das Velo für sich entdecken. Nur wer bereits als Kind gelernt und Freude daran gefunden hat Velo zu fahren, wird in Zukunft auch im Alltag darauf zurückgreifen.

Die gesellschaftliche Tendenz zur Individualisierung bestimmt auch das Freizeit- und Sportverhalten. Individualsportarten und selbst initiierter Sport liegen im Trend, dagegen sind Sportvereine und Clubs immer weniger gefragt. Dieser Entwicklung wird Rechnung getragen, indem frei zugängliche Infrastrukturen bereitgestellt werden. Pumptracks sind niederschwellige Angebote, die zeitlich flexibel und unabhängig genutzt werden können. In Quartieren und bei Schulen entstehen deshalb in wachsender Zahl Pumptracks, die sich bei Jung und Alt grosser Beliebtheit erfreuen. In der Stadt Bern werden die notwendigen Infrastrukturen im Rahmen des städtischen Konzepts für Velo-Freizeitanlagen geplant und ergänzt.

Angebot

Ein Pumptrack ist ein geschlossener Rundkurs auf einer Ebene, der ohne in die Pedale zu treten befahren werden kann. Der nötige Schwung wird durch geschicktes Verlagern des Körpergewichts und einer „Pump“-Bewegung mit Vorder- bzw. Hinterrad erzeugt. Der Rundkurs besteht aus Wellen und erhöhten Kurven und kann aus verschiedenen Materialien gebaut werden.

Bauweise

Man unterscheidet dabei drei Bauweisen für die verschiedenen Bedürfnisse:

  • Kurzfristig / Aktion: modulare/mobile Pumptrackanlagen (auch zur Miete mgl.)
  • Mittelfristig / kurze Zwischennutzung: Pumptrackanlagen aus Erdmaterial (aus vorhandenem Material vor Ort und/oder zugeführtem Erdmaterial)
  • Mittel- bis langfristig / Dauerbetrieb: Pumptrackanlagen mit befestigtem Belag (Asphalt oder Mischmaterial auf Zementbasis)

Anlagentyp

Pumptrackanlagen unterteilen sich zudem in

  • Pump-Tracks (z.B. Weissensteinpark in Bern oder Asphaltanlage in Flawil), bei denen ein Geflecht von Fahrspuren gefahren wird sowie
  • Pump-Parks (z.B. beim Schulhaus Lorraine in Bern), bei denen eine durchgehende Fläche befestigt ist und somit keine Fahrspuren vordefiniert sind. Bei den Pump-Parks ist die Nähe zu Skateparks offensichtlich und Kombinationen erfreuen sich eines regen Zulaufs.

Sicherheit

Auf korrekt angelegten Pumptracks wirken nur so hohe Kräfte auf die Befahrenden, wie diese selber aufbauen können. Daher können auf derselben Anlage sowohl Kleinkinder sicher und ohne Aufsicht ihre Runden drehen, als auch Fortgeschrittene ihr Können trainieren.

Die bfu hat Empfehlungen ausgearbeitet, wie durch Bau und Betrieb die ohnehin geringe Verletzungsgefahr noch einmal reduziert werden kann. So ist der Track beispielsweise von Kieseln frei zu halten und auf Stufen und Gruben neben der Fahrbahn zu verzichten. Zudem ist eine Helmtragpflicht zu signalisieren. Die Benützung des Pumptracks ist indes ohne Vorkenntnisse und je nach Belag mit verschiedenen Fahr- und Rollgeräten bis hin zum Laufrad möglich. Bei einem Pumptrack auf einer Schulanlage bietet sich die Integration des Pumptracks in den Schulsport an, bei allen Anlagen können zudem Trainings im Ferienprogramm oder anderweitig angeboten werden.

Der Pumptrack Weissensteinpark in Bern wird von Gross und Klein geschätzt. Hier lernt man nicht nur Velofahren sondern auch eine Anlage gemeinsam zu nutzen. (Foto: Sportamt Stadt Bern) Der Pumptrack Weissensteinpark in Bern wird von Gross und Klein geschätzt. Hier lernt man nicht nur Velofahren sondern auch eine Anlage gemeinsam zu nutzen. (Foto: Sportamt Stadt Bern)

Erfahrungen

Pumptrack aus Erdmaterial

Der Pumptrack Weissenstein hat sich in den letzten Jahren als viel genutzte Velo-Freizeitanlage etabliert. Der Unterhalt eines Pumptracks aus Erdmaterialien ist jedoch nicht zu unterschätzen. Die Anlage wird durch den intensiven Gebrauch und die Wettereinflüsse stark abgenutzt, ausgefahrene Kurven sowie Löcher und tiefe Furchen in der Fahrbahn sind die Folge. Damit der Pumptrack befahrbar bleibt, ist eine regelmässige Pflege notwendig. Der Trägerverein sah vor, dass der Betrieb und Unterhalt durch lokale Vertreter des Trägervereins unter Einbezug der Quartierbevölkerung sowie der Nutzenden sichergestellt werden soll. Der Verein trailnet.ch bekundete nach fünf Jahren jedoch Schwierigkeiten, bei der Rekrutierung von freiwilligen Helfenden für den Unterhalt der Anlage.

Deshalb lancierte das Sportamt der Stadt Bern im Frühjahr 2016 in Zusammenarbeit mit der professionellen Anleitung der Flying Metal GmbH unter Einbezug des Kompetenzzentrums Arbeit (KA) ein Projekt zur Sanierung des Pumptracks Weissenstein. Das KA bietet u.a. arbeitssuchenden Jugendlichen oder jungen Erwachsenen im Rahmen des Motivationssemesters [to do] die Möglichkeit, in externen Betrieben Berufserfahrung zu sammeln. In diesem Rahmen absolvierten sechs Jugendliche unter fachkundiger Anleitung einen Arbeitseinsatz auf dem Pumptrack Weissenstein und die Anlage konnte saniert werden. Diese Zusammenarbeit hat sich bewährt und wird bei Bedarf wieder durchgeführt. Im Gegensatz zu asphaltierten Pumptracks, können Pumptracks aus Erdmaterialien bei schlechter Witterung oder im Winter nicht genutzt werden. Ein grosser Vorteil von Pumptracks aus Erdmaterialien ist der überschaubare Realisations- und Investitionsaufwand. Sie eignen sich deshalb als kurzfristige Zwischennutzung.

Pumptracks aus Erdmaterial, wie auf der Spielbrache Wyssloch in Bern, eignen sich v.a. dann, wenn der aufwendige Unterhalt durch eine starke Community bewältigt werden kann. (Foto: Sportamt der Stadt Bern) Pumptracks aus Erdmaterial, wie auf der Spielbrache Wyssloch in Bern, eignen sich v.a. dann, wenn der aufwendige Unterhalt durch eine starke Community bewältigt werden kann. (Foto: Sportamt der Stadt Bern)

Pumptrackanlagen mit festem Belag

Anlagen aus befestigten Materialien wie Asphalt oder Mischmaterial auf Zementbasis werden seit einigen Jahren gebaut. Der erste Asphalt-Pumptrack wurde in der Stadt Chur im Jahr 2013 umgesetzt. Diese Anlagen bewähren sich durch geringen Aufwand in Betrieb und Unterhalt. Zudem können sie mit Skates und Scootern sowie unabhängig von der Witterung befahren werden, wogegen Naturpumptracks nur in einer Trockenperiode mit Velos und Mountainbikes nutzbar sind. Asphaltbeläge können im Nachhinein verändert und ausgebessert werden, das Baumaterial ist frostbeständig und recyclebar. Das Material Asphalt setzt sich im Pumptrackbau immer mehr durch, jedoch stellt die Verarbeitung und Formgebung mit diesem Werkstoff hohe Anforderungen an die Bauunternehmen. Der Gestaltung und Dimensionierung sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Der städtische Bikepark Zürich wurde 2013 auf einer Fläche von 5‘500 m2 aus einem Mischmaterial aus Zement erstellt. Von kleinen Pumptracks für Kinder bis zu Fahrspuren mit Sprüngen für Fortgeschrittene und einer integrierten BMX Bahn beinhaltet diese Anlage das komplette Angebot.

Der städtische Bikepark Zürich ist ein Komplettangebot für alle Altersklassen und Könnerstufen (Foto: Alex Buschor) Der städtische Bikepark Zürich ist ein Komplettangebot für alle Altersklassen und Könnerstufen (Foto: Alex Buschor)

Unterhalt

In der Pflege einer Pumptrackanlage aus befestigtem Material fallen die bei Grün- und Sportanlagen üblichen Arbeiten an: das Mähen von Borten und Flächen, Schneiden von Büschen und Bäumen und entleeren der Abfalleimer. Für die Beaufsichtigung solcher Anlagen empfiehlt sich der Vergleich mit ähnlichen Anlagen, Funktionskontrollen beschränken sich auf Risse im Belag, allfälliges Absenken von Böschungen und die Abführleistung der Entwässerung.

Sicherheit

Das rege Treiben auf Pumptrackanlagen wird von Aussenstehenden oft mit Besorgnis betrachtet. Kollisionen scheinen besonders bei Pump-Parks vorprogrammiert. Bisherige Erfahrungen können diese Sorgen entkräften. Vielmehr liegt darin ein zentraler Lerneffekt dieser Anlagen: In der kindlichen Entwicklung ist das Abschätzen von Geschwindigkeit und Fahrtrichtung der anderen Fahrzeuge von grosser Bedeutung. Diese Fähigkeit ist im Strassenverkehr überlebenswichtig, sollte aber nicht erst dort erlernt werden müssen. Pumptrackanlagen bieten somit ein ideales Übungsfeld zur sicheren Beherrschung des eigenen Fahrzeugs und zur Förderung der Verkehrssicherheit. Fazit: Pumptracks sollten immer mit Helm befahren werden, ansonsten sind keine Vorsichtsmassnahmen notwendig.

Wirkung

Umwelt und Energie

Das Befahren einer Pumptrackanlage erzeugt geringe Lärmemissionen, die beispielsweise mit Benützungszeiten zu regeln sind. Die CO2-Bilanz während der Erstellung hängt in starkem Masse von den anzuliefernden Baumaterialien ab. Andererseits ist mit der Förderung des Velofahrens mittel- bis langfristig eine Veränderung des Modalsplits zu Gunsten des Langsamverkehrs zu erreichen. Damit verbunden ist eine Reduktion des Energieverbrauchs, des CO2-Ausstosses sowie der Lärmemissionen. Durch Anlagen in Wohngebieten sind Anfahrtswege minimal, ebenso die Verkehrsanziehung. Pumptracks aus Erdmaterial haben eine positive Wirkung auf die Biodiversität: die Streckenränder und die wiederkehrende Störung werden von Pionierpflanzen geschätzt. Pumptracks mit Asphaltdecke und Kieskoffer sind recyclebar.

Gesellschaft

Die Anlagen eignen sich bereits für Kinder ab 2 Jahren und bieten kleinen Kindern gleichermassen eine Bewegungsmöglichkeit wie Jugendlichen und Erwachsenen. Einerseits wird somit die Gesundheit durch regelmässige Bewegung gefördert sowie die Verkehrssicherheit und Fahrzeugbeherrschung beim Velofahren erhöht. Andererseits stellt die Anlage ein Ort der Begegnung und des Austausches zwischen Generationen und Personen verschiedener Herkunft dar. Das Angebot ist eine attraktive Ergänzung zum bestehenden Angebot in Gemeinden und Quartieren und ergänzt Spielplätze und Begegnungsräume.

Wirtschaft

Pumptracks zeichnen sich durch eine hohe Wirkung bei geringem Mitteleinsatz aus. Zudem animiert das Angebot Familien und Jugendliche ihre Freizeit sinnvoll gestaltet in ihrem Quartier bzw. in ihrer Gemeinde zu verbringen. Dies entlastet das Verkehrssystem durch kürzere Freizeitwege und stärkt die Identifikation mit dem Wohnort. Freizeitangebote sind ein wichtiger Faktor bei der Wohnortwahl. Ein attraktiver Wohnstandort kann sich durch Neuzuzüge und Inanspruchnahme von Dienstleistungen in der Gemeinde auch für das lokale Gewerbe als wertvoll erweisen.

Werkzeugkasten

Vorgehen

Damit Pumptrackanlagen dem Bedürfnis der Nutzenden entsprechen und die grösstmögliche Identifikation stattfindet, soll die Zusammenarbeit mit lokalen Velo-Begeisterten und der Quartierbevölkerung aktiv gesucht werden. Nicht selten ersuchen lose Interessensgemeinschaften von sich aus die finanzielle und betriebliche Unterstützung der Gemeinde. Um aber auch den nötigen fachlichen Rückhalt zu erlangen, müssen schon zu einem frühen Zeitpunkt verschiedene Bereiche der Verwaltung im Prozess beteiligt werden. Einige Gemeinden sehen Pumptracks sogar als Fördermassnahme im Rahmen eines Langsamverkehrskonzepts oder der Siedlungsplanung vor. In der Schweiz gibt es zudem mehrere Anbieter, die auf eine reiche Erfahrung in der Planung und dem Betrieb von Pumptrackanlagen zurückblicken und auf partizipative Planungsprozesse setzen.

  1. Initiierung des Projekts von Seite Gemeinde oder Interessensgemeinschaft
  2. Zusammenfinden der Hauptakteure aus Verwaltung und Bevölkerung (z.B. Sportamt, Grünraumplanung und -bewirtschaftung, Grundeigentümer und Liegenschaftsverwaltung, Quartierverein und Mountainbike-Club o.ä.)
  3. Entwurf der künftigen Anlage mit Unterstützung von Fachkräften für die Standortsuche und Definition der Anforderungen an die Pumptrackanlage (Typ, Bauweise, Gestaltung, Erschliessung, Nutzungskonflikte)
  4. Klären der verfügbaren Mittel, des Bewilligungsverfahrens und des angestrebten Zeithorizonts
  5. Betriebskonzept und Finanzplan erarbeiten (insb. Rolle der Initianten definieren)
  6. Rechtliche Absicherung des Projekts (Budget, Haftung)
  7. Bewilligungsverfahren (meist durch eine Baubewilligung)
  8. Bau und Umsetzung
  9. Betrieb, Unterhalt und Pflege

Finanzierung

Die Finanzierung hängt in hohem Masse von den Akteuren ab und unterscheidet sich fallweise. Neben Finanzmitteln der öffentlichen Hand und Eigenleistungen eines Vereins sind auch Sponsoring und Förderung durch Stiftungen oder Nachhaltigkeitsfonds mögliche Finanzierungsquellen. In der Vergangenheit wurden Pumptracks meist in folgenden Konstellationen ermöglicht:

  • Öffentlich: Finanzierung von Bau und Betrieb durch die Gemeinde
  • Privat: Finanzierung des Baus durch lokalen Verein (Eigenleistungen von Vereinsmitgliedern und Fundraising),
  • Mischformen: Erstellungskosten durch Gemeinde, Betriebs- und Unterhaltskosten von lokalen Akteuren (bzw. mit Eigenleistungen eines Vereins)

Marketing

Die erforderlichen Marketingmassnahmen halten sich in Grenzen. Durch die Lage im Siedlungsgebiet und den partizipativen Planungsprozess erlangt der Pumptrack schnell Bekanntheit. Eine mögliche Massnahme ist das Veranstalten von Trainings im Rahmen eines Ferienprogramms oder das Einbetten in den Schulsport. Die Anlage sollte zudem auf jeden Fall in den kommunalen Sportanlagen-/Spielplatzverzeichnissen erscheinen. Auch Berichterstattungen in Quartierzeitungen zeigen gute Wirkung.

Weitere Informationen

Weiterführende Links:

Weitere Beispiele für Pumptracks in der Schweiz:

Kontaktadressen und Bezugsquellen: 

Samuel Hubschmid
Civic GmbH
Eggimannstrasse 20
CH-3008 Bern
Tel. 076 330 95 35

Stadt Bern, Sportamt
Martin Rhyner (Bereichsleiter Bewegungsförderung)
Effingerstrasse 21
CH-3008 Bern
Tel. 031 321 68 62

Fragen Sie auch die Vertreter von Mobilservice Praxis Ihres Kantons um Rat

Verantwortlich für die Ausarbeitung dieses Praxis Beispiels:

Büro für Mobilität AG
Hirschengraben 2
CH-3011 Bern
Tel. 031 311 93 63

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