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Klinik im Park

Zürich (ZH)

Erstellt am 28.10.2015
Aktualisiert am 06.12.2018

Die Klinik im Park in Zürich (Foto: Klinik im Park) Die Klinik im Park in Zürich (Foto: Klinik im Park)

Die Klinik im Park in Zürich gehört zur Privatklinikgruppe Hirslanden mit schweizweit 18 Spitälern. Die Klinik betreibt insgesamt 27 Kompetenzzentren sowie eine erstklassige Hotellerie und Gastronomie. Die Klinik im Park ist täglich mit einem hohen Verkehrsaufkommen konfrontiert. Mit 60 Parkplätzen in der eigenen Tiefgarage (für Belegärzte und Patienten) ist das Parkplatzangebot beschränkt und es bestehen auch keine Ausbaumöglichkeiten. Die Angestellten haben keine Parkierungsberechtigung. Die Parkplatzknappheit führt dazu, dass rund 90% der Angestellten nicht mit dem Privatauto zu ihrem Arbeitsort gelangen. Handlungsbedarf bestand v.a. für die Belegärzte und Patienten, als 2013 durch Baumassnahmen in der Tiefgarage ein Parkplatzengpass entstand.

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Pendler
  • Velo
  • Unternehmen
  • ÖV
  • Geschäft
  • Auto

Unternehmensgrösse

  • gross (ab 250 MA)
0 10 50 250
  • gross (ab 250 MA)

Anstoss

  • Aus eigenem Antrieb

Raumtyp

  • Zentrum / Stadt

Managementsystem

  • Einzelmassnahmen, keine Einbettung ins Managementsystem (MS)

Ausmass

  • Betriebsintern

Unternehmensbranche

  • Gesundheit und Soziales

Hintergrund

Tätigkeit des Unternehmens

Die Klinik im Park, Zürich, gehört zur Privatklinikgruppe Hirslanden mit schweizweit 18 Spitälern. Die Klinik betreibt insgesamt 27 Kompetenzzentren sowie eine erstklassige Hotellerie und Gastronomie. Sie verfügt insgesamt über 126 Betten und 8 Operationssäle. 2016 wurden rund 7‘100 Patienten stationär behandelt, die zu 93 % privat bzw. halbprivat versichert sind. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Patienten beträgt 4.4Tage. Ebenfalls wurden rund 22‘500 Patienten im Jahr 2016 ambulant behandelt.

Standort / Rahmenbedingungen

In der Klinik im Park sind 580 Mitarbeitende fest angestellt. Zudem nutzen rund 300 Belegärzte die bereitgestellte Infrastruktur.

LV

Die Klinik im Park kann über die Seestrasse und teilweise über verkehrsarme Nebenstrassen erreicht werden.

ÖV

Die Klinik ist in Gehdistanz an die Tramlinie 7 angebunden. Diese verbindet die beiden in der Nähe gelegenen S-Bahnhöfe Enge und Wollishofen.

MIV

Mit dem Auto ist die Klinik über die Seestrasse erreichbar. Die Westumfahrung und die Autobahn A3 befinden sich in der Nähe (Ausfahrten Wollishofen und Brunau).

Ausgangslage / Motivation

Die Klinik im Park ist täglich mit einem hohen Verkehrsaufkommen konfrontiert. Mit 60 Parkplätzen in der eigenen Tiefgarage ist das Parkplatzangebot sehr beschränkt und es bestehen auch keine Ausbaumöglichkeiten. Die Parkplätze stehen den Belegärzten sowie den Patienten zur Verfügung. An den ebenfalls der Klinik angeschlossenen Standorten „Bellariastrasse“ und „Kappelistrasse“ sind die dortigen Parkplätze nur für die Belegärzte zugänglich. Patienten als auch Belegärzte haben die Möglichkeit, die firmeneigenen Aussen-Parkplätze kostenlos zu nutzen; jedoch ohne Parkplatzgarantie. Die bei der Klinik im Park angestellten Mitarbeitenden haben keine Parkierungsberechtigung auf den klinikeigenen Parkplätzen. Nur die Direktion und höhere Kader sind von dieser Regelung ausgeschlossen. Die Parkplatzknappheit führt dazu, dass rund 90% der Mitarbeitenden der Klinik nicht mit dem Privatauto zu ihrem Arbeitsort gelangen. In der Tiefgarage und im Umfeld der Klinik sind Veloabstellplätze vorhanden, die rege genutzt werden.

Massnahmen

Stand: 2018

Mobilitätsmanagementsystem

Im Frühling 2013 fand ein Impulsgespräch im Rahmen des Beratungsangebots MIU der Stadt Zürich statt. Ziel war es, Lösungen für den Umgang mit dem bevorstehenden Parkplatzengpass aufgrund der Sanierung der Parkierungsanlage im Sommer 2013 zu finden. Zusammen wurden verschiedene Massnahmen entwickelt, die schliesslich auch erfolgreich umgesetzt worden sind. Weitere aus der MIU-Beratung resultierende Massnahmenvorschläge wurden seither eingeführt.

  • Beim Arbeitsverkehr besteht kein Handlungsbedarf. Dadurch, dass die überwiegende Mehrheit der Mitarbeitenden über keine Parkplatzberechtigung verfügt, ist dieser bereits stadt- und umweltverträglich gestaltet.
  • Im Sommer 2013 wurden in der Tiefgarage Renovationsarbeiten durchgeführt. Für rund zwei Monate konnte nur ein Bruchteil der 60 Parkplätze den Patienten und Belegärzte zur Verfügung gestellt werden. Im Vordergrund standen Massnahmen, die zur Eindämmung von Anreisen der Patienten mit dem Auto führen sollten. Zwei Massahmen wurden erfolgreich umgesetzt: Die Abgabe von Taxi-Gutscheinen (nur an Privatpatienten) und die Aufschaltung des „SBB-Promo-Code“ (für alle Patienten). Damit konnten die Patienten direkt ein ÖV-Ticket über das Internet lösen, wobei maximal 50.- CHF der Kosten durch die Klinik übernommen wurden. Mit diesen beiden Massnahmen konnte der temporäre Engpass beim Parkplatzangebot zur Zufriedenheit gelöst werden. Zu Stosszeiten wurde ein Portier eingesetzt, der den Verkehrsfluss vor Ort regelte und Hilfestellung bot.
  • Bei der Gruppe der Patienten und der Belegärzte wurde das Parkierungsreglement überarbeitet.
  • Die beiden Massnahmen „Taxi-Gutschein“ und „SBB-Promo-Code“ wurden für ausgewählte Patientengruppen beibehalten.

Bauliche Massnahmen

  • Bereitstellung eines Video-Konferenzraums (umgesetzte Massnahme)
  • Veloabstellplätze in der Tiefgarage und im Umfeld der Klinik wurden optimiert und ergänzt. (umgesetzte Massnahme)
  • Optimierte Signalisation der Garageneinfahrt mit Angaben über den Belegungsstatus (nicht umgesetzt)
  • In Zusammenarbeit mit dem Zentrallabor Zürich und der Post wird ab Dezember 2018 ein Pilot-Projekt zum Transport von Laborproben im Zürcher Stadtgebiet mittels Drohne umgesetzt. (umgesetzte Massnahme)

Organisatorische Massnahmen / Anreize

  • Vermehrte Nutzung von Telefon- und Videokonferenzen (umgesetzte Massnahme)
  • Jährliche Sensibilisierungskampagne: z.B. Teilnahme an der Aktion „bike to work“ (umgesetzte Massnahme)
  • SBB-Promocode mit Kostenbeteiligung bis zu CHF 50.- für Privatpatienten im Operationszentrum Bellaria. (umgesetzte Massnahme)
  • Übernahme ÖV-Kosten bei Geschäftsreisen der Mitarbeitenden und vereinfachte Abwicklung der Kostenübernahme (umgesetzte Massnahme)
  • Business Carsharing Mobility (mit öffentlichem Mobility-Standort beim Spital in Kliniknähe) (umgesetzte Massnahme)
  • keine Parkierungsberechtigung für die Mehrheit der Mitarbeitenden; Parkplatzberechtigung, aber keine Parkplatzgarantie für Patienten und Belegärzte (umgesetzte Massnahme)
  • Zusammenlegung von Parkplätzen verschiedener Einzelarzt-Praxen zu einem Parkplatz-Pool (umgesetzte Massnahme)
  • Reduzierung von Waren-Anlieferungen in der Nacht durch Optimierung des Bestell-Rhythmus und Absprache mit den Lieferanten (umgesetzte Massnahme)

Information und Bewusstseinsbildung

  • Information der Patienten über Kommunikationskanäle (umgesetzte Massnahme)
  • regelmässige Information der Mitarbeitenden über interne Kommunikationskanäle (umgesetzte Massnahme)

Wirkungen

Verkehr

  • Über 90% der Mitarbeitenden erreichen den Arbeitsplatz nicht mit dem Privatauto.
  • Während der Sanierung im Sommer konnte eine Verlagerung auf Taxifahrten und ÖV-Fahrten bei den Patienten erreicht werden. Es wurden insgesamt 144 Taxigutscheine (rund 16% der Gesamteintritte) und 87 ÖV-Tickets (rund 5% der Gesamteintritte) gelöst. Die beiden Massnahmen führten dazu, dass keine Parkplatzprobleme während dem Parkplatzengpass entstanden.   
  • Nutzung von ÖV-Gutscheinen durch die Patienten des Operationszentrums Bellaria und dadurch reduzierter Individual-Verkehr im angrenzenden Wohnquartier 
  • Geordnetes Abstellen von Fahrrädern.
  • Bessere Auslastung der Parkplätze durch Parkplatzpooling

Umwelt

  • Reduktion der vom Kundenverkehr des Spitals generierten Umweltemissionen.

Finanzen

  • Die jährlichen Kosten für die ÖV-Gutscheine belaufen sich im mittleren 4-stelligen Bereich und sind damit adäquat.
  • Für die Optimierung der Veloabstellplätze wurde eine Summe von CHF 3‘500 eingesetzt.

Gesellschaft

  • Zufriedenheit der Patienten mit den angebotenen Massnahmen während des Parkplatzengpasses.
  • Optimierung der Nachtruhe im Wohnquartier

Erfahrungen

Erfolgsfaktoren

Dass die Verkehrslage rund um die Klinik eine Herausforderung darstellt, ist den Anspruchsgruppen bekannt. Obwohl die Massnahmen nicht zur ganzheitlichen Bereinigung der Lage dienen, wird von Seiten der Kundschaft wahrgenommen, dass sich das Management der Klinik der Problemstellung annimmt und mögliche Lösungsansätze umsetzt. Der Goodwill drückt sich in verbesserten Werten in der Kundenbefragung aus.

Hemmnisfaktoren

Die Platzverhältnisse rund um die Klinik, der Zonenplan (Wohnzone) und der Denkmalschutz von verschieden Gebäuden lassen keine grundsätzliche bauliche Optimierung zu.

Weitere Informationen

Dieses Unternehmensbeispiel wurde in Anlehnung an die Beispiele der SVI-Studie 2004/045 „Mobilitätsmanagement in Betrieben: Motive und Wirksamkeit“ der ARGE synergo/Tensor (2008) im Rahmen des Programms MIU des Kantons Zürich erarbeitet (2013) und mit Unterstützung von EnergieSchweiz für die Beispielsammlung auf Mobilservice aufbereitet und übersetzt (2015). Die Aktualisierung dieses Beispiels (2018) und deren Übersetzung wurde mit der Unterstützung durch die Stadt Zürich ermöglicht.

Weiterführende Links: