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On-Demand-Angebote in der Schweiz: Wie gelingt die Integration in das Gesamtverkehrssystem?

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Erstellt am 01.06.2021

On-Demand-Angebot im Westen der Stadt Zürich (Foto: Pikmi) On-Demand-Angebot im Westen der Stadt Zürich (Foto: Pikmi)

Anders als der angebotsorientiere klassische ÖV spielen bei On-Demand-Angeboten Linien, Haltestellen und Fahrpläne oft keine Rolle. Neuste Technologien machen die Fahrtenbestellung für den Kunden einfach und die Bündelung von Fahrten möglich. Es scheint, als seien On-Demand-Angebote die Antwort auf agile Kundenbedürfnisse. Insbesondere im ländlichen Raum, wo sich der klassische ÖV kaum rechnet.
 
Doch was gilt es zu beachten, und welche Hindernisse sind zu überwinden, damit On-Demand-Angebote in der Schweiz Fuss fassen? Die Begleitgruppe On-Demand – bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von PostAuto, SBB, VBZ, myBuxi, BAV, ARE und der Hochschule Luzern – setzt sich einerseits zum Ziel, die On-Demand-Mobilität einem breiten Fachpublikum zugänglich zu machen. Andererseits will der im Mai publizierte Bericht «Integration von On-Demand in das Gesamtverkehrssystem der Schweiz» Lösungsansätze aufzeigen und Handlungsempfehlungen für die On-Demand-Mobilität formulieren. Hierfür werden Erkenntnissen der Pilotprojekte wie Kollibri, PubliCar, sowiduu, mybuxi oder Pikmi beleuchtet. Weiter betrachtet die Begleitgruppe, wie On-Demand-Angebote generell die Zielsetzungen für öffentliche Mobilität erfüllen und wie sie sich in Punkto Wirtschaftlichkeit und Verkehrsverlagerung verhalten.
 
Die Begleitgruppe kommt zum Schluss: On-Demand-Angebote bieten als Ergänzung oder als Ersatz für bisherige Mobilitätsangebote sowohl für die Kund*innen als auch für die öffentliche Hand einen Mehrwert. Damit On-Demand-Angebote in das Schweizer Verkehrssystem integriert werden können, ist nun der Fokus auf die Regulationsthematik zu legen. On-Demand ist eine Form der Personenbeförderung, die aufgrund ihrer Funktionsweise meist zwischen dem öffentlichen Verkehr und dem Taxibetrieb steht. Pilotbetriebe sind im rechtlichen Rahmen möglich. Eine Überführung in einen regulären Betrieb ist jedoch mit vielen rechtlichen Unsicherheiten belastet. Der Bericht formuliert hier konkrete Handlungsempfehlungen. Denn: Die Unklarheit in der Regulation hemmt die Entwicklung von On-Demand-Angeboten. Dieser Fakt wurde auch im Mobilservice Webinar "On-Demand: Flexible ÖV-Angebote für Gemeinden und Regionen" vom 23. März 2021 kontrovers diskutiert.
 
Mit rechtlichen Belangen müssen sich auch Betreiber von automatisierten Fahrzeugen auseinandersetzen. Schweizweit sind aktuell 14 solcher Shuttle-Fahrzeuge in Betrieb. Zum Pilotprojekt "MyShuttle" in Zug (2017-2019) erschien im letzten Jahr ein ausführlicher Bericht mit den wichtigsten Erkenntnissen. Aus Sicherheits- und rechtlichen Gründen muss in jedem dieser Shuttle-Fahrzeuge ein "Chauffeur" resp. ein Operator anwesend sein. Die Notwendigkeit des Operators wird im NRP-Projekt Teleoperation in Freiburg nicht in Frage gestellt. Vielmehr wird im Rahmen dieser Forschung die Möglichkeit untersucht, den Operator in eine Fernsteuerungszentrale zu verlegen, wo er mehrere Fahrzeuge parallel überwachen und bei Störungen temporär die Fahrzeugkontrolle übernehmen kann. Ziel ist es nicht, den gesamten ÖV mit diesem System auszurüsten. Doch wie ein On-Demand-Angebot kann auch diese neue Technologie eine Chance für die Erschliessung von Randgebieten sein.

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