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Cargo sous terrain: Ein privatwirtschaftliches Projekt soll den Strassengüterverkehr reduzieren

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Erstellt am 06.04.2021

Ein 490 km langes Tunnelsystem soll bis 2045 den Gütertransport von West nach Ost ermöglichen (Foto: Cargo sous terrain) Ein 490 km langes Tunnelsystem soll bis 2045 den Gütertransport von West nach Ost ermöglichen (Foto: Cargo sous terrain)

Um die vom ASTRA prognostizierte Zunahme des Strassengüterverkehrs zu bewältigen, schlägt das Projekt "Cargo sous terrain" eine unterirdische Lösung vor. Es verfolgt das ehrgeizige Ziel, den Güterverkehr in der Schweiz durch ein Gesamtlogistiksystem um bis zu 40% zu reduzieren.

Das Grossprojekt will ein unterirdisches Netzwerk für den Transport von Gütern schaffen. Mit einem Liftsystem können Waren von Hubs in die Tunnel abgesenkt werden. Selbstfahrende, unbemannte Transportfahrzeuge, die 24 Stunden am Tag im Einsatz sind, sollen die Waren zwischen den Städten transportieren. Für den Transport von Frisch- und Kühlwaren sind auch Kühlfahrzeuge geplant. An der Decke des Tunnels ist eine schnelle Paket-Hängebahn für kleinere Güter angebracht.
Für den Transport in die Städte möchte "Cargo sous terrain" ein effizientes, koordiniertes und umweltschonendes City-Logistik-System einrichten. Elektrische oder autonome Fahrzeuge werden Pakete aus den Tunneln abholen und auf einer optimierten Route zustellen. Neben dem Transport von Waren können im Tunnel auch Recycling-Güter und Abfälle zwischen den Städten transportiert werden. Das gesamte System soll zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betrieben werden.

Ende 2020 hat der Bundesrat beschlossen, die Rahmenbedingungen für dieses Projekt in einem Gesetz festzulegen. Der erste Abschnitt des Projekts "Cargo sous terrain" soll bis 2031 in Betrieb gehen und die Region Härkingen-Niederbipp (Kanton Solothurn) mit Zürich verbinden. Schliesslich will "Cargo sous terrain" seine Tunnel bis 2045 auf 490 km ausbauen und so Genf mit St. Gallen verbinden.

"Cargo sous terrain" ist nicht allein in seinem Bestreben, Tunnel für den Transport zu schaffen. Ein Team von rund 40 Studierenden der ETH Zürich will mit der Teilnahme an der "Not-A-Boring Competition" von Elon Musk die Tunnelbauindustrie revolutionieren. Ziel des Teams ist es, einen Tunnelbohrroboter zu bauen, der schneller als eine Schnecke ist und gleichzeitig zum Vortrieb die Tunnelauskleidung erstellen kann. Dieser technische Fortschritt würde es ermöglichen, künftig billigere Hyperloop-Röhren zu bauen und so ein schnelles Transportnetz für Menschen und Güter zu entwickeln.

Tunnelbauprojekte sind in der Schweiz jedoch nicht einfach zu realisieren. Es wird nicht nur nötig sein, mit Gemeinden und privaten Eigentümern zu verhandeln, deren Grundstücke von den Bauarbeiten betroffen sein werden, sondern auch die Umweltauswirkungen des Aushubs zu berücksichtigen.

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