Online-Fachaustausch
Experimentierfelder: Potenziale und Risiken

Neue Konzepte in einem realitätsnahen Umfeld testen und optimieren? Und dabei die Bedürfnisse und Anforderungen potenzieller Nutzerinnen und Nutzer verstehen? Im Forschungs- und Entwicklungsprogramm mFUND des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr ist das die gelebte Praxis.

Bei dieser Veranstaltung berichten Expertinnen und Experten von ihren Erfahrungen mit Experimentierfeldern wie Reallaboren, Testfeldern oder Pilotprojekten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können anschließend diskutieren, sich austauschen und vernetzen.

Experimentierfelder: Potenziale und Risiken

Experimentierfelder für Innovation und Regulierung helfen zu verstehen, wie Mobilität nachhaltiger, sicherer und effizienter werden kann. Sie ermöglichen es, unter realen Bedingungen neue Ansätze, Produkte oder Dienste zu erproben, auch wenn diese mit bestehenden Rechtsrahmen und Regulierungen nicht oder nicht ganz vereinbar sind. Beispiele sind der Betrieb autonomer Shuttles im Straßenverkehr, die Nutzung KI-basierter Systeme, um die Auslastung im ÖPNV vorherzusagen oder um zu testen, wie der Luftraum reguliert werden muss, um Drohnen sicher in den Flugverkehr zu integrieren.

Veränderungen im Bereich Mobilität sind meist komplex und können das Mobilitätsverhalten von Bürgerinnen und Bürgern beeinflussen. Besonders um die Akzeptanz und Umsetzbarkeit neuer Mobilitätskonzepte für Kommunen, innovativer Technologien für den ÖPNV oder der Vernetzung von Verkehrsinfrastruktur mit Fahrzeugen zu testen, nutzen Forscherinnen und Forscher und Entwicklerinnen und Entwickler in der Verkehrsbranche immer häufiger die Freiräume, die Experimentierfelder ihnen bieten. Unter anderem die kommunale Verkehrspolitik profitiert von den Experimentierklauseln im Personenbeförderungsgesetz und in der Straßenverkehrsordnung, die es ihnen seit 2021 ermöglichen, neue Mobilitätskonzepte zu testen und dabei von bestehenden rechtlichen Vorschriften abzuweichen.

Experimentierfelder schaffen die Grundlage, Mobilitätsinnovationen effektiver umzusetzen, denn Testergebnisse sind schnell verfügbar und können in die Weiterentwicklung von Produkten, Diensten und neuen Technologien einfließen. Die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern kann außerdem zu einem besseren Verständnis ihrer Bedürfnisse und Anforderungen und einer höheren Akzeptanz neuer Mobilitätsprojekte führen, da sie an der Entwicklung aktiv mitgewirkt haben.

Gleichzeitig kann es aber auch sehr aufwendig sein, Experimentierfelder aufzusetzen. Ihr Betrieb ist mit hohen Kosten, viel Zeit und möglichen Sicherheitsrisiken verbunden, wenn beispielsweise neue Technologien im realen Umfeld getestet werden. Zudem sind Experimentierfelder oft auf eine bestimmte Umgebung und einen bestimmten Kontext beschränkt, was die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Umgebungen und Kontexte einschränken kann.

Good-Practice-Beispiele aus dem mFUND

Im Forschungs- und Entwicklungsprogramm mFUND des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr basieren einige Projekten auf den Erkenntnissen aus Experimentierfeldern. Mit dieser Veranstaltung schaffen wir ein Forum zum Austausch und zur Vernetzung. Fachexpertinnen und -experten aus dem mFUND präsentieren ihre Projektarbeit und berichten über ihre praktische und theoretische Erfahrung. In einer Diskussionsrunde sollen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Wissen und ihre Erfahrungen miteinander teilen und voneinander lernen.

Diese Veranstaltung richtet sich an mFUND-Zuwendungsempfängerinnen und -empfänger sowie an alle an einer mFUND-Förderung und Mobilitätsforschung interessierten Personen. Sie richtet sich auch an Bürgerinnen und Bürger, die erfahren wollen, was Experimentierfelder sind, wie und warum es sie gibt und wo sie möglicherweise im Alltag zu finden sind.