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E-Cargo-Bikesharing "carvelo2go"

Erstellt am 02.11.2016

carvelo2go bietet eine alternative Möglichkeit, Waren oder Kinder von A nach B zu transportieren (Foto: Mobilitätsakademie) carvelo2go bietet eine alternative Möglichkeit, Waren oder Kinder von A nach B zu transportieren (Foto: Mobilitätsakademie)

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Einkauf
  • Freizeit
  • Geschäft

Jährliche Betriebskosten

  • gering (bis Fr. 5'000.-)
0 5'000 20'000
  • gering (bis Fr. 5'000.-)

Investitionskosten

  • mittel (bis Fr. 50'000.-)
0 10'000 50'000
  • mittel (bis Fr. 50'000.-)

Raumtyp

  • Zentrum / Stadt
  • Agglomeration
  • Ländlich / Dorf

Gemeindegrösse

  • < 5'000 Einwohner
  • 5'000 - 10'000 Einwohner
  • 10'000 - 20'000 Einwohner
  • > 20'000 Einwohner

Wer für seine Transporte statt des Autos lieber ein Lastenvelo einsetzen möchte, sich aber kein eigenes anschaffen will, kann das in derzeit vier Schweizer Städten ganz einfach tun: mit dem E-Cargo-Bikesharing carvelo2go, einem Projekt der Schweizer Lastenrad-Initiative carvelo, die von der Mobilitätsakademie AG mit Unterstützung des Förderfonds Engagement Migros ins Leben gerufen wurde. Nach einer einmaligen und kostenlosen Registrierung auf der Plattform carvelo2go.ch wird eines von über 60 elektrischen Cargo-Bikes online ausgewählt und reserviert. Nach der Reservierung holt der Mieter das Lastenvelo gegen Barzahlung bei einem sogenannten carvelo2go-Host am gewünschten Standort ab. Hosts sind gut verankerte Geschäfte im Quartier (z.B. eine Buchhandlung, eine Bäckerei, eine Bar usw.), welche die Schlüssel und Batterien der Cargo-Bikes verwalten und im Gegenzug die Fahrräder während einer bestimmten Zeitspanne kostenlos für ihre betrieblichen Zwecke nutzen. Dadurch maximiert sich die Auslastung der vorhandenen Bikes und gleichzeitig wird der Einsatz von Cargo-Bikes bei Privaten als auch im Kleingewerbe gefördert.

Angefangen im September 2015 mit 18 Bikes an diversen Standorten in der Stadt Bern stiess carvelo2go rasch auf eine grosse Resonanz bei Medien, Städtevertretern sowie Nutzerinnen und Nutzern und expandierte 2016 in drei weitere Städte: nach Basel, Vevey und St.Gallen. Nach nur einem Jahr verwaltet carvelo2go eine Flotte von über 60 E-Lastenvelos und verzeichnet 2‘500 registrierte Nutzerinnen und Nutzer. Damit nicht genug: Für 2017 ist die Ausweitung auf weitere Städte und Gemeinden geplant.

Beispiel Stadt Bern

Am 30. September 2015 lancierte die Mobilitätsakademie AG des TCS in Zusammenarbeit mit Engagement Migros und verschiedenen lokalen Partnern in Bern das weltweit erste elektrische Cargo-Bikesharing carvelo2go. Heute – ein Jahr später – verwaltet carvelo2go in Bern und Köniz eine Flotte von über 20 elektrischen Cargo-Bikes. Das Host-Prinzip hat sich dabei bewährt. Es fördert direkt im Quartier die Nutzung von Cargo-Bikes sowohl im privaten als auch im betrieblichen Kontext und kommt ohne teures, technisches Schliesssystem aus. Im Schnitt konnte bisher eine Auslastung von 3 Mieten pro Woche verzeichnet werden, wobei eine Miete auch mehrere Tage dauern kann.

Lancierung des weltweit ersten E-Cargo-Bikesharings „carvelo2go“ am 30.09.2015 in Bern (Foto: Mobilitätsakademie) Lancierung des weltweit ersten E-Cargo-Bikesharings „carvelo2go“ am 30.09.2015 in Bern (Foto: Mobilitätsakademie)

Beispiel Stadt Basel

Basel folgte als zweite carvelo2go-Stadt im April 2016. Hier können Nutzerinnen und Nutzer mittlerweile an knapp 30 Standorten elektrische Cargo-Bikes ausleihen. Seit dem Herbst 2016 sind ausserdem ländlichere Gemeinden wie Therwil, Liestal oder Pratteln im Projekt involviert. Als Partner wirken nebst den Hosts jeweils auch die Städte und Gemeinden sowie verschiedene Sponsoren (z.B. TCS, IWB, Pro Innerstadt, Pro Velo, die Post, Postauto) beim Projekt mit. Die Städte fördern das Projekt über eine Grundfinanzierung und unterstützen carvelo2go bei der Akquise von zusätzlichen Sponsoren. Diese wiederum kaufen Werbefläche auf den Cargo-Bikes und setzen so ein wertvolles Zeichen als nachhaltig engagiertes Unternehmen.

Lancierung von carvelo2go am 21.03.2016 in Basel (Foto: Mobilitätsakademie) Lancierung von carvelo2go am 21.03.2016 in Basel (Foto: Mobilitätsakademie)

Weitere Beispiele: Stadt Vevey und Stadt St.Gallen

Im Juni 2016 folgte Vevey als erste französischsprachige Stadt mit vier und im Juli 2016 die Stadt St. Gallen mit sieben elektrischen Cargo-Bikes. Auch hier leisteten die Städte jeweils einen initialen Förderbeitrag und unterstützten carvelo2go bei der Kommunikation und Bewerbung des Projekts.

Lancierung von carvelo2go am 09.06.2016 in Vevey (Foto: Mobilitätsakademie) Lancierung von carvelo2go am 09.06.2016 in Vevey (Foto: Mobilitätsakademie)

Lancierung von carvelo2go am 06.07.2016 in St.Gallen (Foto: Mobilitätsakademie) Lancierung von carvelo2go am 06.07.2016 in St.Gallen (Foto: Mobilitätsakademie)

Beschreibung

Hintergrund

Elektrische Cargo-Bikes stehen im Stadtverkehr von heute für Schnelligkeit, Effizienz, Umweltverträglichkeit und Spass. Während sie in Kopenhagen oder Amsterdam bereits seit Jahrzehnten zum Stadtbild gehören, haben Cargo-Bikes gerade durch das Aufkommen des Elektromotors in der Schweiz und anderen europäischen Ländern einen Auftrieb erfahren. Durch die elektrische Unterstützung sind sie auch in hügeligem Gelände vielseitig einsetzbar und bieten im Hinblick auf die unterschiedlichsten logistischen Herausforderungen – wie zum Beispiel den Transport von Kindern oder schweren Einkäufen, die Auslieferung von Waren oder den Einsatz im Rahmen von Kurierdiensten – ein enormes Potenzial. Insbesondere im urbanen Raum können sie Fahrten mit dem Auto ersetzen und eignen sich hervorragend für den Sharing-Betrieb.

Angebot

Das Ziel von carvelo2go ist die Expansion in möglichst viele kleinere und grössere Schweizer Städte. Die Städte selbst sind dabei wichtige Umsetzungspartner und stellen eine einmalige Anschubfinanzierung sicher. Alle weiteren Kosten werden über zusätzliche Projektpartner gedeckt. Die Umsetzung des Projekts liegt bei der Mobilitätsakademie AG. Die Anforderungen für die städtischen Behörden fassen sich wie folgt zusammen:

  • Die Städte leisten eine kleine Anschubfinanzierung.
  • Sie unterstützen carvelo2go über ihre Kommunikationskanäle.
  • Sie helfen dabei, allfällige weitere Partner vor Ort ins Boot zu holen.

Mit der Unterstützung von carvelo2go leisten Städte einen Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Mobilität. Eine Partnerschaft mit carvelo2go bietet spannende Kooperationsebenen:

  • Das Branding von eCargo-Bikes mit dem Auftritt der Stadt oder ihrem Mobilitätsprogramm
  • Die Vermietung von verwaltungsinternen eCargo-Bikes über die carvelo2go-Plattform
  • Kommunikation und die Durchführung von Spezialaktionen wie z.B. Testtage, Wettbewerbe, usw.

Erfahrungen

Die Resonanz von Partnern, Städtevertretern und Medien ist sehr positiv. Innerhalb kürzester Zeit konnte das Angebot deshalb in vier Städten lanciert werden und die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer wächst stetig. Eine Nutzerbefragung zeigt ausserdem spannende Ergebnisse zum Nutzungsprofil und der Wirkung von carvelo2go auf:

  • Das Angebot spricht überwiegend junge Menschen an.
  • Mehr als die Hälfte der Nutzerinnen und Nutzer ist zwischen 25 und 44 Jahre alt.
  • Fast 80 Prozent verfügen über einen hohen Bildungsgrad.
  • Knapp über die Hälfte geben als Haushaltsform „Paar mit Kindern“ an.
  • Viele Nutzerinnen und Nutzer setzen ganz bewusst auf einen Mix verschiedener Mobilitätsformen (Privatauto, Carsharing, ÖV und E-Bike) und können damit ihre Mobilitätsbedürfnisse optimal abdecken.
  • Gerade die Unkompliziertheit des Angebots von carvelo2go wird dabei von vielen Nutzerinnen und Nutzern geschätzt.
  • Das Cargo-Bike wird grösstenteils für kurze Fahrten im urbanen Raum als auch für mehrtägige Ausflüge in der Freizeit benutzt.
  • Die meist genannten Einsatzzwecke sind Einkaufsfahrten/Besorgungen (50%) sowie der Kindertransport (33%).
  • 35% aller Nutzerinnen und Nutzer geben an, mit carvelo2go den motorisierten Individualverkehr zu ersetzen (19% eigenes Auto, 16% Mobility Carsharing). Dies weist auf ein grosses Substitutionspotenzial hin.

Wirkung

Umwelt und Energie

Elektrisch angetriebene Cargo-Bikes sind nachhaltig und reduzieren CO2-Emissionen in der Stadt. Sie vereinen in sich die positivsten Merkmale der drei klassischen Verkehrsträger: Sie ermöglichen einen Personen- und Warentransport, wie er bislang nur mit dem MIV möglich war – und das anders als beim ÖV auch von Tür zu Tür – ohne auf einen markierten Parkplatz angewiesen zu sein. Sie sind überall einsetzbar, als „Human Powered Vehicle“ gesundheitsfördernd und energieeffizient und lassen sich zudem leicht mit anderen Verkehrsmitteln kombinieren. Aus der Sicht der Stadtverkehrsplanung und -politik sind Cargo-Bikes damit ein ideales Instrument zur Entlastung des innerstädtischen ÖV und zur Reduktion des klassischen motorisierten Individualverkehrs.

Gemäss einer Nutzerbefragung ersetzen 35% der carvelo2go-Nutzenden den motorisierten Individualverkehr (19% das eigene Auto, 16% das Mobility Carsharing), was auf ein grosses Substitutionspotenzial hinweist. Gerade im Sharing-Betrieb werden zudem Ressourcen geschont und Platz eingespart – denn man nutzt das Cargo-Bike, wenn man es braucht und überlässt es anderen, wenn es sonst nur ungenutzt herumstehen würde.

Gesellschaft

Das Velo steht heute für einen urbanen Lifestyle und wird mehr und mehr zum Dreh- und Angelpunkt der Stadtmobilität von morgen. Die Treiber für den Bike-Boom der letzten Jahre in vielen europäischen Städten reichen von fahrradfreundlichen Leitbildern und den entsprechenden verkehrsplanerischen Schwerpunktsetzungen (nach dem Vorbild Kopenhagens), über fahrradtechnologische Innovationen (allen voran der Elektroantrieb), bis hin zur Vereinnahmung des alten/neuen Drahtesels als Stilikone der Hipster-Community in trendsetzenden Metropolen wie Paris oder New York.

Teil dieser Entwicklung ist auch das geteilte Cargo-Bike, das mit dem unterschiedlichsten Zubehör ausgestattet (z.B. Transportbox, Kindersitz oder Babyschale), nicht nur ein Hingucker auf den Strassen darstellt, sondern auch Bewegung und Spass in die Alltagsmobilität der Nutzerinnen und Nutzer bringt. Zudem trägt es zur Aufwertung von Quartieren bei und stärkt verschiedene Quartiereinrichtungen und -Geschäfte.

Wirtschaft

Der gemeinschaftliche Gebrauch von Ressourcen hat generell einen hohen ökonomischen Nutzen. Für den Nutzer bedeutet der Sharing-Betrieb eine Einsparung von Anschaffungs- und Unterhaltskosten. Gleichzeitig werden so wertvolle Energie- und Platzressourcen eingespart und der motorisierte Verkehr in den Innenstädten wird entlastet. Dies führt zu mehr Lebensqualität in den Quartieren und macht die Städte zu attraktiven Wohn- und Arbeitsorten. Ins Projekt involvierte Partner setzen nicht zuletzt ein wichtiges Zeichen, engagieren sich im Bereich nachhaltige, zukunftsorientierte Mobilität und profitieren so von einem grossen Imagegewinn.

Werkzeugkasten

Vorgehen

carvelo2go wird in enger Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden weiter ausgebaut. Für eine positive Entwicklung des Projekts ist eine aktive Einbindung der Partner vor Ort unumgänglich. Kommunikative Massnahmen sind hierbei ebenso wertvoll wie der initiale Förderbeitrag.

Grundsätzlich wird bei der Lancierung des Projekts in einer Stadt/Gemeinde wie folgt vorgegangen:

  1. Die Stadt/Gemeinde nimmt mit der Mobilitätsakademie Kontakt auf und bekundet ihr Interesse an carvelo2go
  2. Die Stadt/Gemeinde stellt einen initialen Förderbeitrag sicher und bringt mögliche zusätzliche Partner/Unterstützer an einen Tisch
  3. Die Mobilitätsakademie sucht nach weiteren potentiellen Sponsoren/Partnern für carvelo2go in der besagten Stadt und präsentiert ihnen die Kooperationsmöglichkeiten
  4. Die potentiellen Partner entscheiden, ob und in welchem Rahmen Sie Teil des Projekts werden möchten
  5. Sobald die Finanzierung (d.h. Anschubfinanzierung und Sponsoring der Flotte) sichergestellt werden konnte, entwickelt die Mobilitätsakademie in Zusammenarbeit mit allen Partnern die definitive Umsetzung und Standortplanung
  6. Es folgt die Akquise der Hosts sowie der Aufbau der lokalen Betriebsstrukturen durch die Mobilitätsakademie
  7. Gestartet wird schliesslich mit einem gemeinsamen Lancierungsevent, zu dem auch Host, Partner und lokale Medien eingeladen werden 

Finanzierung

carvelo2go kann mit vergleichsmässig geringem Kostenaufwand realisiert werden. Es braucht zurzeit eine Grundfinanzierung seitens der Stadt sowie zusätzliche Partner, die als Sponsoren in die Werbefläche der Cargo-Bikes investieren.

Marketing

Die Kommunikation von carvelo2go läuft über verschiedene Kanäle. Nebst den Aktivitäten von carvelo2go (Website, Newsletter, Social Media Kanäle, Präsentationen an Veranstaltungen usw.), sind die Cargo-Bikes selbst fahrende Werbetafeln, welche das Angebot auf der Strasse sichtbar machen. Auch die unterschiedlichen Hosts weisen mit Werbematerial ausgestattet auf das Angebot hin und sensibilisieren ihre Kunden. Nicht zuletzt nutzen die verschiedenen Partner von carvelo2go das Angebot auch immer wieder als eine Art Marketing-Plattform, um PR-Aktionen durchzuführen und auf ihr Engagement aufmerksam zu machen. So zum Beispiel der nationale Partner TCS, der im vergangenen Jahr zu Weihnachten eine Aktion lancierte, im Rahmen derer Weihnachtsmänner auf Cargo-Bikes den Leuten an zwei Wochenenden die Weihnachtseinkäufe vom Laden zur Tramstation oder nach Hause transportierten.

Weitere Informationen

Weiterführende Links:

Kontaktadressen und Bezugsquellen:

carvelo
c/o Mobilitätsakademie
Maulbeerstrasse 10
CH-3001 Bern
Tel. 058 827 34 13
info@carvelo.ch

Die Teilnehmenden carvelo2go-Städte:

Stadt Bern
Amt für Umweltschutz
Fachstelle Mobilitätsberatung
Morgartenstrasse 2a, Postfach 46
CH-3000 Bern 22
Tel. 031 321 63 19

Kanton Basel-Stadt
Amt für Mobilität
Dufourstrasse 40
CH-4001 Basel
Tel. 061 267 85 56

Stadt Vevey
Agenda 21
Grande Place 5
CH-1800 Vevey
Tel. 021 925 53 63

Stadt St.Gallen
Amt für Umwelt und Energie
Vadianstrasse 6
CH-9001 St.Gallen
Tel. 071 224 56 90

Fragen Sie auch die Vertreter von Mobilservice Praxis Ihres Kantons um Rat.

Verantwortlich für die Ausarbeitung dieses Praxis Beispiels:

carvelo
c/o Mobilitätsakademie
Maulbeerstrasse 10
CH-3001 Bern
Tel. 058 827 34 13

Büro für Mobilität AG
Hirschengraben 2
CH-3011 Bern
Tel. 031 311 93 63
mail@bfmag.ch

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