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Integrale Planung im Strassenraum: Zwischen Konsens und Kompromiss

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Erstellt am 06.12.2023

Zeitgemässer Strassenraum ist auch Lebensraum (Illustration: Metron) Zeitgemässer Strassenraum ist auch Lebensraum (Illustration: Metron)

Wie sich verschiedene Interessen in einem zeitgemässen Strassenraum vereinen lassen, das diskutierten Fachleute aus der Planung, von Gemeinden und Städten an der Metron-Tagung, die am 31. Oktober 2023 in Aarau stattfand. Die Ansprüche an den Strassenraum gehen heute weit über das konventionelle Verständnis eines Verkehrsraums hinaus. Während die Anforderungen immer diverser und die Planungsprozesse komplexer werden, sollen laut dem Metron Verkehrsplanungsexperte Ruedi Häfliger Instrumente wie das Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) den Blick auf das Ganze richten und eine integrale Planung des öffentlichen Raums ermöglichen.

Wichtig ist eine klare Vision, wie Rupert Wimmer, Leiter Verkehr und Stadtraum vom Tiefbauamt der Stadt Zürich, sagte. So dürfe nicht stur zwischen den Raumansprüchen priorisiert werden. An diversen Beispielen aus städtischen und ländlichen Räumen zeigte er auf, wie die integrale Strassenraumplanung mit einer klaren Haltung funktioniert.

Monika Litscher vom Schweizerischen Städteverband plädierte dafür, Dogmen zu hinterfragen und Prioritäten neu zu setzen. Dies sei keine Frage der politischen Ausrichtung sondern der urbanen Kompetenz und des Muts für Neues. Mit dem richtigen Mindset und dem passenden Narrativ fänden wir den Weg hin zur gemeinen Strasse - für Mensch, Gesellschaft und Wirtschaft.

Der Städtebauer Erich Niklaus zeigte in seinem Referat auf, dass sich insbesondere auch ein Blick über die herkömmlichen Grenzen hinweg lohnt. Mit einer Betrachtung von Fassade zu Fassade können nebst dem Strassenraum auch die Erdgeschosse in die Planung miteinbezogen werden. Denn auch diese beeinflussen, wie sich die Menschen auf der Strasse bewegen. So sind manche Menschen deutlich langsamer unterwegs, wenn attraktive Schaufenster zum Einkaufsbummel einladen.

Mit einem Fokus auf diese Wechselwirkungen haben sich die Tagungsteilnehmenden auf einen Stadtrundgängen durch die Aarauer Innenstadt begeben. Der Blick in die Praxis zeigte auch, dass integrale Planung iterativ angegangen werden muss und dass sich die Raumaneignung der Menschen im öffentlichen Raum und die Strassenraumplanung gegenseitig beeinflussen.

Das Herbstforum der Städtekonferenz Mobilität vom 3. November 2023 beschäftigte sich ebenfalls mit neuen Ansätzen zur Umgestaltung des öffentlichen Raums zur Erhöhung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Stadt. Unter anderem präsentierten Julie Barbey Horvath (HEIG-VD) und Sven Eggimann (ZHAW) erste Resultate ihrer gemeinsamen Studie im Auftrag der Städtekonferenz Mobilität über die urbane Strassenraumnutzung in der Schweiz. Diese Studie bezweckt, einen Überblick über die innovativen Instrumente der Umgestaltung des städtischen Raums im Kontext der Mobilität zu bieten, ihre Machbarkeit in der Schweiz zu evaluieren und Empfehlungen zu erarbeiten.

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