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Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz

Zürich-Flughafen (ZH)

Erstellt am 01.12.2017

Das Operation Center 1 am Flughafen Zürich, wo MeteoSchweiz in mehreren Geschossen eingemietet ist (Foto: Peter Würmli) Das Operation Center 1 am Flughafen Zürich, wo MeteoSchweiz in mehreren Geschossen eingemietet ist (Foto: Peter Würmli)

Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz hat seinen Hauptsitz mit rund 280 Mitarbeitenden nach einer zweijährigen Planungsphase im Mai/Juni 2016 von der Stadt Zürich an den Flughafen Zürich verlegt. Die Mitarbeitenden von MeteoSchweiz standen dem Umzug mit gemischten Gefühlen gegenüber. In Zusammenarbeit mit dem Programm MIU (heute „Impuls Mobilität“) wurden verschiedene Massnahmen für das Mobilitätsmanagement definiert.

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Pendler
  • Velo
  • Unternehmen
  • ÖV
  • Geschäft
  • Auto

Unternehmensgrösse

  • gross (ab 250 MA)
0 10 50 250
  • gross (ab 250 MA)

Anstoss

  • Aus eigenem Antrieb

Managementsystem

  • Einzelmassnahmen, keine Einbettung ins Managementsystem (MS)

Ausmass

  • Betriebsintern

Raumtyp

  • Agglomeration

Unternehmensbranche

  • Öffentliche Verwaltung

Hintergrund

Tätigkeit des Unternehmens

Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz erbringt im Auftrag des Bundes verschiedene Wetter- und Klimadienstleistungen zum Schutz und Nutzen der Schweiz. Nebst dem Hauptsitz gibt es schweizweit fünf weitere Standorte.

Die Hauptaufgaben von MeteoSchweiz sind:

  • Messungen der Atmosphäre am Boden, Luft und Weltraum
  • Erstellung von Wetter- und Klimaprognosen in allen Zeitskalen
  • Erstellung von bedarfsgerechten Produkten und Dienstleistungen

Standort / Rahmenbedingungen

Der Flughafen Zürich liegt 13 km von Zürich entfernt. Mit öffentlichen Verkehrsmittel ist er optimal erschlossen. Um mit dem Fahrrad an den Flughafen zu gelangen, gibt es verschiedene Anreisemöglichkeiten.

LV

Der Flughafen ist über ein gut ausgeschildertes lokales und regionales Velowegnetz erreichbar.

ÖV

Mit dem Zug ist der Flughafen von und nach Zürich 10x stündlich zu erreichen. Ausserdem sind die anderen Stadtbahnhöfe auch sehr gut mit dem Flughafen Zürich erschlossen. Weiter verbinden 16 Bus- und Postautolinien im 10- bis 60-Minuten-Takt die wichtigsten Regionen Glatttal, Zürcher Unterland und Zürich Oerlikon mit dem Flughafen-Zürich.

MIV

Der Flughafen ist direkt an die Autobahn A51 angebunden. Sämtliche Kunden-/Besucher- und Mitarbeiterparkplätze sind gebührenpflichtig. Die Gebühr wird durch die Flughafen Zürich AG (FZAG) definiert und verwaltet.

Ausgangslage / Motivation

Die Mitarbeitenden von MeteoSchweiz standen dem Umzug mit gemischten Gefühlen gegenüber, die Gründe waren vielschichtig und die Mobilität eher zweitrangig, obwohl die subventionierten Parkplätze am vorherigen Standort wegfielen. Die Mitarbeitenden hatten hauptsächlich Vorbehalte gegenüber dem neuen Arbeitsumfeld: Open Space anstatt kleine Büroeinheiten, Industrie/Fluglärm/Provinz anstatt Wald/Stadt/Seesicht.

In Zusammenarbeit mit MIU wurden mögliche Massnahmen definiert, die für MeteoSchweiz als Bundesamt wie auch als Nutzerin der bestehenden Infrastruktur des Flughafens Zürich entsprechenden Rahmenbedingungen berücksichtigten.

Massnahmen

Stand: 2017

Bauliche Massnahmen

  • Einrichten von Garderoben mit Duschen (umgesetzte Massnahme)
  • Bereitstellung von sechs Dienstvelos (umgesetzte Massnahme)

Organisatorische Massnahmen / Anreize

  • Definitives Reglement von Home Office (umgesetzte Massnahme)
  • Förderung von Videokonferenzen (umgesetzte Massnahme)
  • Kommunikation des Mobility-Standortes am Flughafen Zürich (umgesetzte Massnahme)
  • Ein Minimum von 9 Parkplätzen für Schichtmitarbeitende, die Nutzung ist auf den Schichtdienst begrenzt und darf nicht bei Büroarbeit in Anspruch genommen werden. (umgesetzte Massnahme)
  • Parkplätze für Privatautos werden direkt bei der FZAG gemietet (umgesetzte Massnahme)

Information und Bewusstseinsbildung

  • Teilnahme an der Aktion „bike to work“ (umgesetzte Massnahme)
  • Informationen im Intranet mit Links zu allen Fahrplänen; Ergänzung zum Flyer "Airport Guide" (umgesetzte Massnahme)
  • Information über mögliche Anreisewege mit den verschiedenen Verkehrsmitteln auf dem Intranet (umgesetzte Massnahme)

Wirkungen

Verkehr

  • Die Abnahme der Autonutzenden um zwei Drittel auf rund 8% ist sicherlich mit den höheren Parkkosten zu erklären.
  • Ebenso die Zunahme um 9% auf 65% bei den Mitarbeitenden, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.
  • Erfreulicherweise reisen 27% der Mitarbeitenden mit dem Zweirad an, ein kleiner Teil davon motorisiert.

Finanzen

Die Personalaufwände für die Erstellung der Mobilitätsmassnahmen wurden dem Projekt Umzug Hauptsitz angerechnet.

Gesellschaft

Die eingeführten Massnahmen wurden von den Mitarbeitenden gut angenommen, vor allem die Dienstfahrräder, die gerne für Ausfahrten ins Grüne genutzt werden. Die höheren Kosten für Parkplätze fanden hingegen weniger Anklang, wurden aber akzeptiert. Die Personalkommission beantragte eine finanzielle Unterstützung für das Abonnement des Zürcher Verkehrsbundes, diese wurde aber von der Geschäftsleitung aus finanziellen Gründen verworfen.

Erfahrungen

Erfolgsfaktoren

  • Bereitstellung von sechs Dienstvelos
  • Airport Guide mit Übersicht aller Fahrpläne, Velowegpläne, Anreisemöglichkeiten
  • Garderoben mit Duschmöglichkeiten

Weitere Informationen

Dieses Unternehmensbeispiel basiert auf den Beispielen der SVI-Studie 2004/045 "Mobilitätsmanagement in Betrieben: Motive und Wirksamkeit" (2008). Die Erarbeitung und Übersetzung dieses Beispiels wurde mit der Unterstützung von EnergieSchweiz ermöglicht (2017).

Weiterführende Links: