Öffentliche Velo-Servicestationen
Erstellt am 30.05.2022
Mehrere Solothurner Energiestädte haben öffentliche Velopumpstationen sowie an einzelnen Standorten auch ein ToolBoard Bike mit den wichtigsten Velowerkzeugen installiert. Dieser Service Public leistet einen wichtigen Beitrag an die Veloinfrastruktur der Städte und sendet ein positives kommunikatives Signal.
Online Version: https://www.mobilservice.ch/de/2760.html
Profil & Eckdaten
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Jährliche Betriebskosten
- gering (bis Fr. 5'000.-)
Investitionskosten
- gering (bis Fr. 10'000.-)
Raumtyp
- Zentrum / Stadt
- Agglomeration
- Ländlich / Dorf
Gemeindegrösse
- < 5'000 Einwohner
- 5'000 - 10'000 Einwohner
- 10'000 - 20'000 Einwohner
- > 20'000 Einwohner
Beispiel
Solothurner Energiestädte
Bist Du platt? Pump it Up! Die Energiestädte Grenchen, Solothurn, Zuchwil und die Region Thal haben 2021 im Rahmen des Projekts smart!mobil mehrere öffentliche Velo-Servicestationen eingerichtet. An strategisch wichtigen Punkten wurden öffentliche Velopumpstationen sowie an einzelnen Standorten auch ein ToolBoard Bike mit den wichtigsten Velowerkzeugen von PB Swiss Tools installiert. Dieser Service Public leistet einen wichtigen Beitrag an die Veloinfrastruktur der Städte und sendet ein kommunikatives Signal in einer smarten Velostadt.
Beschreibung
Hintergrund
Im Rahmen des Projekts smart!mobil wollen die Energiestädte Grenchen, Solothurn, Olten, Zuchwil und die Region Thal gemeinsam mit dem Kanton und diversen Partnern das clevere Kombinieren und Teilen von Mobilitätsangeboten sowie insgesamt eine nachhaltige Mobilität fördern. Eine Umfrage bei der Bevölkerung zeigte den Bedarf an verschiedenen Angeboten auf, wozu auch die Velo-Servicestationen zählten. Das gemeinsame Projekt der Solothurner Energiestädte gewann im Frühling 2020 die Smart City Innovation Challenge und wurde von EnergieSchweiz unterstützt. Die Projektleitung wird von der Programmleitung der Plattform so!mobil übernommen, zu welcher sich 2008 die Energiestädte und der Kanton Solothurn zur Förderung des Mobilitätsmanagements zusammengeschlossen haben.
Angebot
Die Velopumpen haben eine Pfostenhöhe von 80 cm, sind feuerverzinkt und mit langlebiger Hochleistungsfolie beklebt. Sie erfüllen die Anforderungen des UHR (Umsetzung hindernisfreier öffentlicher Raum). Die Pumpen funktionieren für alle gängigen Ventile und erzeugen einen Druck von 4 Bar.
Dank den ToolBoards Bike können Velofahrerinnen und Velofahrer selbst Hand anlegen, wenn am Velo eine Schraube locker ist oder kleinere Reparaturen anfallen. Ausserdem verfügt die Station auch über eine Vorrichtung zum Aufhängen des Velos. Die qualitativ hochwertigen Werkzeuge von PB Swiss Tools werden zu 100 Prozent in der Schweiz entwickelt und hergestellt.
Erfahrungen
Die Rückmeldungen in den Energiestädten sind durchwegs positiv. Das Angebot ist auf grosses Interesse gestossen und die Installationen haben sich grundsätzlich bewährt. Von einigen Nutzern wurde kritisiert, dass der Pumpschlauch etwas zu kurz ist. Der Grund dafür ist jedoch die Langlebigkeit des Pumpaufsatzes, der den Boden nicht berühren sollte. Von einigen Nutzern wurde zudem angemerkt, dass sie gerne eine Bar-Anzeige hätten. Ausserdem benötigen vor allem dünner bereifte Velos einen höheren Druck. Die Service-Stationen sollen jedoch primär für einen Erste-Hilfe Einsatz dienen und die Weiterfahrt ermöglichen. Ideal wäre noch, das Angebot mit einer kleinen Box mit Flickzeug und Pneu-Heber zu ergänzen.
Wirkung
Umwelt und Energie
Das zur Verfügung stellen von öffentlichen Velo-Servicestationen ist ein Signal der Gemeinde zur aktiven Förderung des Veloverkehrs. Damit leistet die Gemeinde einen Beitrag zu einer umweltfreundlichen Mobilität.
Gesellschaft
Durch die zur Verfügung gestellte Infrastruktur drückt die Gemeinde ihre Wertschätzung für die Velofahrenden aus und unterstützt damit eine aktive Mobilität in der Gesellschaft.
Wirtschaft
Immer mehr Arbeitnehmende pendeln mit dem (Elektro-)Velo zur Arbeit. Stehen an wichtigen Routen Velo-Servicestationen zur Verfügung, leistet dies einen Beitrag zu Massnahmen des Mobilitätsmanagements in Unternehmen.
Werkzeugkasten
Vorgehen
Nach grundsätzlichen Abklärungen zum Bedarf, Finanzierung und Unterhalt sollte sich die Gemeinde Gedanken über die idealen Standorte machen. Dabei spielt es eine Rolle, ob nur eine Velopumpe oder auch ein ToolBoard Bike installiert werden soll. Nebst einer guten Zugänglichkeit und Sichtbarkeit, ist vor allem die Lage an wichtigen Pendler- und / oder Freizeitrouten entscheidend. Gute Standorte sind auch von Velofahrenden stark frequentierte (Freizeit-) Orte.
1. Festlegen ob nur Pumpstationen oder auch (an einzelnen Standorten) ein ToolBoard Bike mit Werkzeug angebracht werden soll.
2. Abklärung geeignete Standorte und Anzahl gewünschter Service-Stationen.
3. Wichtige Kriterien:
- möglichst an wichtigen Velorouten (Stadtintern oder Regionale / nationale Routen von SchweizMobil) oder an viel frequentierten Orten (Schwimmbad, Schulhaus, Spothalle)
- gut verteilt in der Stadt
- gut zugänglich
- genügend Platz, kein Blockieren von Fussgänger, Autos oder anderen Velofahrenden
- Zusätzlich «nice to have» wäre ein Schattenplatz (besonders im Sommer oder bei Regen von Vorteil). Allerdings sollte der Standort auch gut sichtbar sein.
- Optional: Möglichkeit zum Anbringen eines ToolBoards: an einer Wand oder an einer Stange. Achtung: Fussgänger, manöverierende Autos etc. berücksichtigen. In der Breite Platz für das Velo einrechnen.
- Optional: Möglichkeit zum Anbringen eines Schildes, das auf die Pumpe aufmerksam macht
4. Unterhalt regeln: Sowohl das ToolBoard Bike als auch die Velopumpen müssen regelmässig gewartet werden. Dazu gehört das reinigen und fetten der Werkzeuge und ein regelmässiger Check der Pumpen auf ihr Funktionstüchtigkeit. Der Unterhalt kann durch den Werkhof, die lokale Velostation, den Velokurier oder eine ähnliche Organisation übernommen werden.
Finanzierung
Bei wenigen Exemplaren kann die Finanzierung meistens über das laufende Budget laufen.
Marketing
Die Velo-Servicestationen sollten nach der Installation öffentlich bekannt gemacht werden. Dazu eignet sich eine Medienmitteilung der Gemeinde, eine öffentliche Einweihung mit einer bekannten Persönlichkeit oder einer Politikerin. Ausserdem kann temporär oder langfristig mit mobilen oder fixen Plakatständern auf die Servicestationen aufmerksam gemacht werden.
Auf der Webseite der Gemeinde und über andere Kanäle sollte zudem eine Übersicht über die Standorte aufgeschaltet werden. Die Gestaltung der Pumpen und der Plakate richtet sich wenn möglich nach dem Auftritt der Gemeinde. Besitzt diese beispielsweise das Label Energiestadt, empfiehlt sich eine entsprechende Aufmachung. Wenn vorhanden greift sie das Design einer lokalen Velo- oder Mobilitätskampagne auf.
Weitere Informationen
Weiterführende Links
- Infos zum Programm so!mobil und zum Projekt smart!mobil
- Übersichtskarte Standorte Kanton Solothurn
Kontaktadressen
so!mobil
Werkhofstrasse 19
CH-4500 Solothurn
Tel. 032 625 00 21
Fragen Sie auch die Vertreter:innen von Mobilservice Praxis Ihres Kantons um Rat.
Verantwortlich für die Ausarbeitung dieses Praxis Beispiels:
Kanton
Solothurn
Amt für
Verkehr und Tiefbau
Rötihof, Werkhofstrasse 65
CH-4509 Solothurn