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Ein Stück Freiheit dank Velokursen für Erwachsene

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Erstellt am 31.01.2019

Mit dem Velo einen neuen Bezug zum eigenen Körper und zum Raum finden (Bild: UNIL) Mit dem Velo einen neuen Bezug zum eigenen Körper und zum Raum finden (Bild: UNIL)

Im Rahmen der Reihe „Urban Studies" präsentiert das Institut für Geographie und Nachhaltigkeit der Universität Lausanne die Ergebnisse einer neuen, qualitativen Forschung zu Velokursen für Erwachsene. In diesen Kursen lernen die Teilnehmenden nicht nur Velofahren, sondern auch, wie sie sich sicher im Verkehr bewegen und das Velo als Alltagsverkehrsmittel nutzen können. Das Forschungsprojekt entstand aus dem Interesse, besser zu verstehen, welche (sozialen) Auswirkungen es hat, wenn Leute im Erwachsenenalter Velofahren lernen. Der Fokus der Studie lag dabei auf städtischen Gebieten in der Schweiz.

Ziel des Forschungsprojekts war, die Beweggründe der KursteilnehmerInnen zu verstehen und zu untersuchen, wie sich diese Kurse auf deren Mobilität, Bewegung im Raum, Autonomie und soziale Integration auswirken. Der Titel des Forschungsberichts lautet „C’est la liberté!" (deutsch: „Das ist Freiheit!"). Er macht deutlich, dass die Wirkung dieser Kurse weit über den direkten Nutzen des Velofahrens hinausgeht. Die Studie kommt zum Schluss, dass die Kurse bei den Teilnehmenden das Selbstwertgefühl verbessern, das Erlernen von neuen Fähigkeiten fördern und die Unabhängigkeit erhöhen. Die Teilnehmenden können dank des Velos neue Orte erreichen, was ihnen Zugang zu bestimmten Aktivitäten erleichtert und neue Möglichkeiten schafft.

Die Velokurse stossen insbesondere - aber nicht nur – bei Frauen mit Migrationshintergrund auf grosses Interesse. Die Motive der Teilnehmenden sind dabei vielfältig. So möchten sie etwa den eignen Kindern das Velofahren beibringen, mit Freunden und Bekannten mit dem Velo unterwegs sein, berufliche Voraussetzungen erfüllen oder sich an eine Veränderung der persönlichen Situation anpassen. Gemäss den Kursverantwortlichen können zwischen 80 und 100 % der Teilnehmenden bei Kursende Velofahren. 10 bis 50% sind fähig, sich sicher im Verkehr zu bewegen. Wer Velofahren lernt, lernt seinen Körper neu kennen und verbessert die tägliche Mobilität, die Selbstständigkeit sowie die soziale Integration.

Diese Ergebnisse laden ein, über die Rolle und Potenziale des Velos nachzudenken. Velofahren fördert die eigene sowie die räumliche Wahrnehmung und bedeutet Freiheit, soziale Kontakte und mehr Chancengleichheit. Die Forschenden kommen zum Schluss, dass das Velofahren zu wenig berücksichtigt wird, wenn es politische Massnahmen im Zusammenhang von Zugang zu Mobilität geht.

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