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Bundesamt für Sport BASPO

Magglingen (BE)

Erstellt am 17.11.2009
Aktualisiert am 09.11.2010

Luftaufnahme des BASPO-Standorts in Magglingen (Foto: BASPO) Luftaufnahme des BASPO-Standorts in Magglingen (Foto: BASPO)

Eingeschränktes PP-Angebot, ungenügende öV-Erschliessung sowie Druck durch die Standortgemeinde waren die Gründe für die Einführung eines Mobilitätsmanagements beim BASPO. Mit der Einführung einer Parkraumbewirtschaftung, eines Ökobonuses und dem Business CarSharing von Mobility konnte eine Reduktion der Autonutzung im Pendler- und Besucherverkehr erreicht werden.

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Pendler
  • Velo
  • Unternehmen
  • ÖV
  • Geschäft
  • Auto

Unternehmensgrösse

  • gross (ab 250 MA)
0 10 50 250
  • gross (ab 250 MA)

Anstoss

  • Von aussen auferlegt

Ausmass

  • Betriebsintern

Managementsystem

  • Eigenständiges Mobilitätsmanagementsystem (MMS)

Raumtyp

  • Agglomeration

Unternehmensbranche

  • Öffentliche Verwaltung

Hintergrund

Tätigkeit des Unternehmens

Das Bundesamt für Sport ist die nationale Anlaufstelle für Fragen des Sports und wichtige Dokumentations-/Informationsstelle im Schweizer Sport. Weiter ist das BASPO das sportwissenschaftliche Kompetenzzentrum sowie Ausbildungs-, Trainings- und Wettkampfstandort (Eidgenössische Hochschule für Sport). Pro Jahr werden die Ausbildungsstätten und die Trainingsanlagen von rund 150'000 Kursteilnehmende besucht. Das BASPO beschäftigt rund 360 Personen.

Standort / Rahmenbedingungen

Das BASPO liegt in Magglingen, oberhalb von Biel (auf 900m). Die verschiedenen Ausbildungsstätten, Trainingsanlagen etc. sind auf einem grossen Areal verteilt.

LV

Sehr gutes Velowegnetz, jedoch sind von Biel nach Magglingen ca. 500 Höhenmeter zu überwinden. Bei der Talstation des Funic hat es zu wenig Veloabstellplätze.

ÖV

Von Biel aus erreicht man Magglingen mit der Seilbahn (Funic), die ca. 5ʼ mit dem Bus (Linie 10) oder 10ʼ zu Fuss vom Bahnhof Biel entfernt liegt. Magglingen selbst hat keine öV Erschliessung. Die Erreichbarkeit mit dem öV ist stark verbesserungswürdig, da mehrmals umgestiegen werden muss und die Ankunfts- bzw. Abfahrtszeiten der verschiedenen Transportmittel nicht aufeinander abgestimmt sind.

MIV

Mit dem MIV Durchfahrt durch ganz Biel und Leubringen notwendig. Eingeschränktes Parkplatzangebot auf dem ganzen BASPO-Areal.

Ausgangslage / Motivation

Die Gründe für die Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements waren vielschichtig:

  • Erweiterung der Sportanlagen und grössere Bettenkapazität auf Ende 2004 erzeugten zusätzlichen Mehrverkehr
  • Eingeschränktes Parkplatzangebot (auch nach dem Neubau)
  • Ungenügende Erschliessung durch den ÖV
  • Verkehrschaos an Wochenenden und bei sportlichen Grossanlässen
  • Druck durch Standortgemeinde wegen zunehmender MIV-Belastung auf den Ortsdurchfahrten

Massnahmen

Stand: 2010

Organisatorische Massnahmen / Anreize

  • Entrichtung Ökobonus an Mitarbeitende; Abgabe von Railchecks; Verdichtung des Funic-Fahrplans; Beitrag
    an Ortsbus Magglingen (umgesetzte Massnahme)
  • Entrichtung Ökobonus an Mitarbeitende;
    Einführung Velomitnahme mit Funic; gratis Veloausleihe an Mitarbeitende und Kursteilnehmer (umgesetzte Massnahme)
  • Entrichtung Ökobonus an P+R Nutzer (umgesetzte Massnahme)
  • Neues PP-Gebührenmodel für alle (umgesetzte Massnahme)
  • Teilnahme am Business CarSharing von Mobility (umgesetzte Massnahme)
  • Einsatz von Erdgasfahrzeugen als Dienstwagen (umgesetzte Massnahme)
  • Einstellung Mobilitätsbeauftragte (20%) (umgesetzte Massnahme)

Information und Bewusstseinsbildung

  • Fahrplaninformationen und Lageplan auf BASPO-Website (umgesetzte Massnahme)
  • Teilnahme an "bike to work" (umgesetzte Massnahme)
  • Bewerbung P+R mit Anschluss an Funic (umgesetzte Massnahme)
  • alle Informationen zu den den Parkplatzanlagen (Gebühren etc.) auf BASPO-Website (umgesetzte Massnahme)
  • Abgabe Teilnehmerlisten mit Adresse + Telefon für Kursteilnehmende (umgesetzte Massnahme)

Bauliche Massnahmen

  • Einrichtung abschliessbarer Veloabstellplätze bei Tal-+ Bergstation Funic + BASPO; Erstellung zusätzlicher Veloabstelleinrich-tungen (umgesetzte Massnahme)
  • Einrichtung einer Barriere und von Ticketautomaten bei Parkplatzanlagen (umgesetzte Massnahme)

Wirkungen

Verkehr

Rund 64% der Mitarbeitenden nutzen den öV (inkl. P&R) für Ihren Arbeitsweg. 22 Mitarbeitende benutzen das P+R-Angebot Strandboden und rund 200 haben ein öV-Abo (Abo zigzag, Streckenabo oder GA). Weiter wurde eine vermehrte Bildung von Fahrgemeinschaften bei wiederkehrenden Vereinen und Clubs festgestellt.

Reduktion MIV Pendlerverkehr um 20%

Umwelt

Seit der Einführung des Mobilitätsmanagement im 2005 konnten rund 300 t CO2 pro Jahr beim Pendlerverkehr eingespart werden.

  • Reduktion Pendlerverkehr: 308 t CO2/a
  • Reduktion Kundenverkehr: 264 t CO2/a
  • Zunahme Geschäftsverkehr: 4 t CO2/a

Finanzen

  • Aufbau MM-System und Investitionen: einmalig CHF 674'000.-
  • Ausgaben Ökobonus 2009: CHF 60'000.-
  • Einnahmen PP-Bewirtschaftung 2009: CHF 100'000.- Nach Abschreibung der Investitionen ist das Mobilitätsmanagement kostenneutral ausgestaltet.
  • Betriebskosten: heute 284'000 CHF/a, zukünftig kostenneutral geplant

Gesellschaft

Die Mitarbeiterzufriedenheit hat dank geschlossenen Veloabstellplätzen und Ökobonus, sowie genügend freie PP für die autofahrenden Mitarbeitenden zugenommen. Weiter hat am BASPO eine Veränderung Richtung nachhaltiger Mobilität stattgefunden.

Projekteffizienz

Kosten:

  • heute: 1000 CHF/t CO2
  • geplant: 0 CHF/t CO2

Erfahrungen

Erfolgsfaktoren

  • Motivierte Begleitgruppe geführt durch Geschäftsleitungsmitglied
  • Hoher Problemdruck
  • Partizipativer Prozess
  • Miteinbezug der Mitarbeitenden bei Massnahmenentwicklung
  • Vorbildfunktion wurde wahrgenommen

Hemmnisfaktoren

  • Mitarbeitende wohnen an schlecht mit öV erschlossenen Lagen
  • Unterschiedliche Zielgruppen (Mitarbeitende, Kursteilnehmer, Sporttreibende etc.)
  • Schlechte Busverbindungen Bahnhof-Talstation Funic

Weitere Informationen

Dieses Unternehmensbeispiel basiert auf der SVI-Studie 2004/045 "Mobilitätsmanagement in Betrieben: Motive und Wirksamkeit" der ARGE synergo/Tensor (2008). Die Aufbereitung für die Beispiel-Datenbank auf Mobilservice wurde vom Bundesamt für Strassen ASTRA finanziert (2010).

Weiterführende Links: