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CSL Behring AG

Bern (BE)

Erstellt am 14.07.2011
Aktualisiert am 30.04.2018

Der Haupteingang der CSL Behring AG in Bern (Foto: CSL Behring AG) Der Haupteingang der CSL Behring AG in Bern (Foto: CSL Behring AG)

Im Rahmen des von der Stadt Bern angebotenen kostenlosen Beratungsangebotes "Mobilität im Fokus" hat die CSL Behring AG verschiedene Einzelmassnahmen wie z.B. Firmenbeitrag an das Libero-Abo, Verbesserung der Veloinfrastruktur oder Parkplatzmanagement mit Parkplatzgebühren eingeführt.

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Pendler
  • Velo
  • Unternehmen
  • ÖV
  • Geschäft
  • Auto

Unternehmensgrösse

  • gross (ab 250 MA)
0 10 50 250
  • gross (ab 250 MA)

Anstoss

  • Von aussen auferlegt

Raumtyp

  • Zentrum / Stadt

Managementsystem

  • Einzelmassnahmen, keine Einbettung ins Managementsystem (MS)
  • Integration in bestehendes Umweltmanagementsystem (UMS)

Ausmass

  • Betriebsintern

Unternehmensbranche

  • Produktion von Waren

Hintergrund

Tätigkeit des Unternehmens

Die CSL Behring AG in Bern - ein Unternehmen der CSL Behring mit Sitz in King of Prussia, Pennsylvania, USA - ist ein international tätiges biopharmazeutisches Unternehmen, das aus menschlichem Plasma biologische Medikamente entwickelt und produziert.

Am Sitz in Bern sind rund 1'700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon arbeiten 1/3 der Mitarbeitenden im Schichtbetrieb und 2/3 zu Bürozeiten.

Standort / Rahmenbedingungen

Die CSL Behring AG liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Wankdorf Center / Stade de Suisse rund 2 km östlich vom Bahnhof und Stadtzentrums Bern.

LV

Die Hauptzufahrtswege sind mit guten Velorouten und –streifen versehen und ermöglichen ein sicheres Erreichen der CSL Behring AG mit dem Velo.

ÖV

Sehr gute lokale (je 1 Tram- und Buslinie im 5'-10' Takt), regionale (direkter Zugang zum S-Bahnnetz ab Haltestelle Wankdorf und 1 regionale Buslinie im 15'-30' Takt) und nationale (HB Bern in 8' mit Tram/Bus erreichbar) Erschliessung mit dem öV. Von den umliegenden öV-Haltestellen ist die CSL-Behring AG in 3'-10' zu Fuss erreichbar.

MIV

Sehr gute Anbindung ans Nationalstrassennetz (Standort liegt in der Nähe des Autobahnzubringers "Bern-Wankdorf"). Während den Stosszeiten ist das Strassennetz jedoch oft überlastet (Autobahnzubringer, städtische Knotenpunkte). Das vorhandene Parkplatzangebot ist mit 500 PP begrenzt.

Ausgangslage / Motivation

Folgende Faktoren waren ausschlaggebend für die Einführung eines Mobilitätsmanagements bei der CSL-Behring AG:

  • Die neue Umweltstrategie der CSL Behring AG sieht die Sensibilisierung von Mitarbeitern und externen Stakeholdern zum Thema Umwelt vor.
  • Das Umweltmanagementsystem bezieht Lieferanten ein und verlangt eine angepasste Fahrzeugflotte (Audit). Regelmässige Eingangsfrachten werden mit LKW’s durchgeführt, welche mindestens die Euro 5a Norm erfüllen.

Massnahmen

Stand: 2017

Mobilitätsmanagementsystem

(Mobilitätskonzept)

Nach Anregungen von Seiten der Mitarbeitenden, Geschäftsleitung und Planern hat sich die CSL Behring AG dazu entschieden, ein Mobilitätskonzept für den Unternehmensstandort Bern zu erarbeiten. In einem initialen Workshop 2017 wurden erste Ideen gesammelt und die Stossrichtung für die folgenden Arbeiten festgelegt. Generell wurde erkannt, dass es sich dabei um einen iterativen Prozess handelt, in welchem die Optionen mit hohem Potential definiert und festgelegt werden.

Das Mobilitätskonzept soll in erster Linie zwei Bereiche abdecken: Gütertransporte und den privaten Verkehr. Um die Massnahmen für den privaten Verkehr vertieft zu bearbeiten wird eine Botschaftergruppe gebildet um die besten Möglichkeiten zu ermitteln.

Bauliche Massnahmen

  • Überdachte und beleuchtete Veloabstellplätze sowie abschliessbarer Velokeller. Die Kapazität von abgedeckten Veloabstellplätzen im Velokeller wurde von 78 auf 116 Plätze erhöht. (umgesetzte Massnahme)
  • Einrichtung einer Velopumpstation beim Veloparking (umgesetzte Massnahme)
  • Einrichtung von Garderoben und Duschen (umgesetzte Massnahme)

Organisatorische Massnahmen / Anreize

  • Aktive Förderung von Home Office und somit Entlastung des Verkehrs. (umgesetzte Massnahme)
  • Den MA werden E-Bbikes für den Stadtverkehr zur Verfügung gestellt (umgesetzte Massnahme)
  • Firmenbeitrag an MA für Libero-Abo, Halbtax oder GA; Kundin von SBB-Businesstravel (umgesetzte Massnahme)
  • Bei Geschäftsreisen in der CH und in Nachbar-ländern wird in 1. Priorität und so weit als möglich als Transportmittel der Zug bevorzugt. (umgesetzte Massnahme)
  • Parkplatzvergabe auf der Basis eines abgestuften Zonenplans (es dürfen nur MA, welche mehr als 10 km vom Firmenstandort wohnen einen PP mieten); Erhebung von PP-Gebühren ca. CHF 70 pro Monat. (umgesetzte Massnahme)

Information und Bewusstseinsbildung

  • Teilnahme an der Aktion "bike to work" (umgesetzte Massnahme)
  • Aufliegen des Velostadtplans Bern (umgesetzte Massnahme)
  • ÖV-Anreiseinformationen für Besucher auf der Website (umgesetzte Massnahme)
  • Aufforderung zur Bildung von Fahrgemeinschaften bei Erneuerung Stadttagente Bern via Infoscreens (bis Ende 2011) (umgesetzte Massnahme)
  • Orientierung der Mitarbeitenden via Infoscreen über Aktualitäten bei den Bauarbeiten der Stadttagente Bern (inkl. Stauplaner) (bis Ende 2011) (umgesetzte Massnahme)

Wirkungen

Verkehr

80% der Mitarbeiter beziehen den Firmenbeitrag an das Abonnement des öffentlichen Verkehrs.

Umwelt

Trotz vermehrter globaler Aktivitäten des Unternehmens, konnten die CO2-Emissionen, generiert durch Geschäftsreisen mit dem Zug, proportional zum Wachstum der Belegschaft gehalten werden.

Erfahrungen

Erfolgsfaktoren

  • Unterstützung durch Geschäftsleitung
  • Zusätzliche Motivation im Zuge des Ausbaus des Firmenstandorts inkl. Zunahme der Mitarbeitendenzahl
  • Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs erleichtert den Umstieg vom Auto auf Bahn, Bus und Tram.

Hemmnisfaktoren

  • Schichtbetrieb limitierend (Arbeitsbeginn und -ende verhindert Einsatz von öV)

Weitere Informationen

Dieses Unternehmensbeispiel basiert auf der SVI-Studie 2004/045 "Mobilitätsmanagement in Betrieben Motive und Wirksamkeit" der ARGE synergo/Tensor (2008). Die Aufbereitung für die Beispiel-Datenbank auf Mobilservice wurde vom Bundesamt für Strassen ASTRA finanziert (2010). Die Aktualisierung und Übersetzung dieses Beispiels wurde mit der Unterstützung durch EnergieSchweiz ermöglicht (2018).

Weiterführende Links: