Swisscom AG
Worblaufen (Hauptsitz) (BE)
Erstellt am 15.05.2010
Aktualisiert am 20.11.2015
Ein erstklassiger Kundendienst sowie der Ausbau der Netzinfrastruktur setzen eine lückenlose Mobilität der Mitarbeitenden voraus. Im Umweltmanagementsystem der Swisscom wird der generierte Dienst- und Geschäftsverkehr bewusst in der Energieanalyse mit einbezogen. Mittels Einzelmassnahmen (z.B. Flottenbewirtschaftung, Verbesserung der Arbeitsorganisation und Parkplatzbewirtschaftung) konnte eine Reduktion der Autonutzung im Geschäfts- aber auch im Pendlerverkehr erreicht werden.
Online Version: https://www.mobilservice.ch/de/120.html
Profil & Eckdaten
zugeordnete Tags/Schlagwörter
Unternehmensgrösse
- gross (ab 250 MA)
Anstoss
- Aus eigenem Antrieb
Raumtyp
- Zentrum / Stadt
- Agglomeration
Ausmass
- Betriebsintern
Managementsystem
- Eigenständiges Mobilitätsmanagementsystem (MMS)
- Integration in bestehendes Umweltmanagementsystem (UMS)
Unternehmensbranche
- Information und Kommunikation
Hintergrund
Tätigkeit des Unternehmens
Die Swisscom-Gruppe ist das führende Telekom-Unternehmen in der Schweiz. Swisscom ist landesweit präsent mit allen Dienstleistungen und Produkten für die mobile, die netzgebundene und die IP-basierte Sprach- und Datenkommunikation sowie für TV-Dienste.
Schweizweit beschäftigt Swisscom rund 18'500 Personen. Bei den grösseren Betriebsstandorten wie Bern und Zürich sind jeweils über 5'000 Personen beschäftigt
Standort / Rahmenbedingungen
Als schweizweit tätige Unternehmung verfügt die Swisscom-Gruppe über eine Viel-zahl von Arbeitsstätten. Die Hauptsitze der einzelnen Geschäftsbereiche "Sales and Services", "Products and Marketing", "Entreprises" und "Netz" haben ihre Standorte in Bern und Zürich. Die meisten weiteren grösseren Arbeitsstätten liegen im Zentrum grösserer Städte. Ein zusätzlicher Aspekt ist der durch die Kundenbetreuung, den Unterhalt und die Weiterentwicklung der Anlagen/Netzwerke generierte Dienst- und Geschäftsverkehr.
LV
Swisscom hat an den grossen Standorten (betrifft rund 80% der MA) Veloabstellplätze, Duschen und Garderoben eingerichtet.
ÖV
Bei den grösseren Arbeitsstätten ist das öV-Angebot sehr gut. Diese Standorte verfügen über regelmässige öV-Verbindungen (mind. 20’ Takt) und Haltestellen nähe Haupteingang (max. 500m).
MIV
Bei allen grösseren Betriebsstandorten beschränktes Parkplatzangebot. Swisscom unterhält für ihre Aussendienst-Mitarbeitenden, Serviceleute und Techniker ein Flotte von rund 3'000 Fahrzeugen.
Ausgangslage / Motivation
Basierend auf dem seit 1998 ISO 14001 zertifizierten Umweltmanagementsystem wird der durch Swisscom generierte Dienst- und Geschäftsverkehr bei der Energieanalyse (in Bezug auf die CO2-Reduktion) bewusst mit einbezogen. Die Reduktion der CO2-Emissionen ist ein Konzernziel von Swisscom: bis 2020 will Swisscom, gemeinsam mit ihren Kunden doppelt soviel CO2 einsparen, wie sie insgesamt verursacht (inkl. Lieferkette).
Weiter bekennt sich Swisscom in ihrer Umweltpolitik zur umweltbezogenen Information und Ausbildung ihrer Mitarbeitenden und motiviert diese zu umweltgerechtem Verhalten. Die umgesetzten Massnahmen im Bereich des Mobilitätsmanagements sind Bestandteil der verfolgten Nachhaltigkeitsstrategie der Swisscom und gelten für alle Gruppengesellschaften.
Massnahmen
Stand: 2015
Mobilitätsmanagementsystem
Die Massnahmen sind voll integriert in das zentral organisierte Managementsystem "Managed Mobility" (MOB).
Bauliche Massnahmen
- Vergrösserung & Verbesserung der Veloabstellplätze (z.B. Überdachung, abschliessbar); Einrichtung von Garderoben mit Duschen realisiert; Ladestationen für Elektrovelos und E-Autos an 4 Standorten (umgesetzte Massnahme)
Organisatorische Massnahmen / Anreize
- Abgabe gratis Halbtax; Firmenbeitrag an GA (umgesetzte Massnahme)
- PP-Gebührenmodel inkl. Nutzungsreglement auf der Basis von Erreichbarkeitskriterien für Arbeitsweg ohne Auto bei div. Standorten (umgesetzte Massnahme)
- Moderne Arbeitsmethoden als Arbeitsstandard: Telepresence, Collaborative Communication und Home Office (umgesetzte Massnahme)
- Ökoeffizienz als Beschaffungskriterium bei Fahrzeugen; Kriterien: Effizienzkategorien A & B, CO2-Ausstoss in gCO2/km; Roadmap Effizienz: 110 g CO2/km per Ende 2015, 95 g CO2/km per Ende 2020.
(150 g CO2/km in 2010); Pool von E-Bikes an 4 Standorten in Bern (umgesetzte Massnahme)
Information und Bewusstseinsbildung
- Teilnahme an „bike to work“; Durchführung von Velohelmaktionen (umgesetzte Massnahme)
- Intranet-Portal zum Thema Mobilität mit nützlichen Tipps (umgesetzte Massnahme)
- Corporate Parking: sowohl eine App als auch ein Service (https://mob.swisscom.com/corppark) (umgesetzte Massnahme)
Wirkungen
Verkehr
Bei den grösseren Standorten wie z.B. in Bern (Worblaufen, Köniz, Ostermundigen) führte PP-Bewirtschaftung und die sehr guten ÖV-Verbindungen zu einer Reduktion des MIV im Pendlerverkehr. Gemäss der 2014 durchgeführten Befragung, kommen rund 75% der Mitarbeitenden mit dem ÖV, zu Fuss oder per Velo zur Arbeit (5% mehr als bei der letzten Umfrage im Jahr 2010).
In grossen Teilen der Firma ist es möglich von zu Hause zu arbeiten. In der Befragung zeigte sich, dass dies rund dreimal pro Woche genutzt wird.
Umwelt
Ökoeffizienz als Kriterium für die Flottenbeschaffung brachte eine Reduktion des ∅-Benzinverbrauchs bei den Lieferwagen von 11l/100km auf 6l/100km.
Finanzen
Keine Angaben
Gesellschaft
Die umgesetzten Massnahmen im Bereich des Mobilitätsmanagement betreffen alle Mitarbeitenden gleichermassen. Eine Ausnahme bilden jedoch die Kadermitarbeitenden. Diese haben Anrecht auf ein gratis GA und ab einer gewissen Stufe auf "Company Cars" sowie reservierte Gratis-Parkplätze als Bestandteil der Entschädigung.
Projekteffizienz
Die Ökoeffizienz als Kriterium für Flottenbeschaffung hat die grösste Umweltwirkung.
Erfahrungen
Erfolgsfaktoren
- Klare Zielsetzung (KPI) für die Effizienz der Flotte auf 95g CO2/km im Durchschnitt bis 2020
- Klare Zielsetzung (KPI) für die CO2-Reduktion
- Miteinbezug des Dienst- und Geschäftsverkehrs ins Umweltmanagementsystem
Hemmnisfaktoren
- Spezielle Regelungen für das Kader (keine Fahrzeuge >140g CO2/km)
- Massnahmen bei Flottenbewirtschaftung hängen vom Stand der Technik (Marktreife) ab
- Datenlücken beim Pendlerverkehr
Weitere Informationen
Dieses Unternehmensbeispiel basiert auf der SVI-Studie 2004/045 "Mobilitätsmanagement in Betrieben: Motive und Wirksamkeit" der ARGE synergo/Tensor (2008). Die Aufbereitung für die Beispiel-Datenbank auf Mobilservice wurde vom Bundesamt für Strassen ASTRA finanziert (2010). Die Aktualisierung und Übersetzung dieses Beispiels wurde mit der Unterstützung durch EnergieSchweiz ermöglicht (2015).
Weiterführende Links:
- Swisscom AG: www.swisscom.ch
- Download der SVI-Studie 2004/045 "Mobilitätsmanagement in Betrieben: Motive und Wirksamkeit"
- Programm MMU von EnergieSchweiz für Gemeinden: www.mobilitaetsmanagement.ch