AMIGO: Interreg-Projekt für eine gesunde und umweltfreundliche Mobilität

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Erstellt am 30.06.2021

Auf dem Arbeitsweg gesund und umweltfreundlich unterwegs (Foto: Energieinstitut Vorarlberg)

Programme zum betrieblichen Gesundheitsmanagement gehören in vielen Unternehmen und Verwaltungen zum Standardangebot. Dieses beinhaltet neben der betrieblichen Vorsorge auch Sportangebote wie ein firmeninternes Fitnessstudio etc. Die Förderung aktiver Mobilität auf dem Arbeitsweg berücksichtigen bestehende Gesundheitsprogramme jedoch kaum, obwohl diese Lösung der Bewegungsförderung eigentlich naheliegend erscheint.

Hier setzt das Interreg-Projekt „AMIGO“ (Aktive Personenmobilität in Gesundheitsprogramme von Organisationen integrieren) in der grenzüberschreitenden Bodenseeregion (A, CH, D, FL) an. Wissenschaftliche Ansätze zur Verhaltensänderung wie das „Nudging“ (sanftes Anstossen) oder „Decision Prompts“ (Hinweise an Orten der Entscheidungsfindung) erfahren im AMIGO-Projekt ihren Praxistest. Während drei Jahren (2019-2022) werden Massnahmen zu einer aktiven Pendlermobilität entwickelt, in Form von Experimenten in neun engagierten Pilotbetrieben getestet und im Nachhinein analysiert. So soll es gelingen, Pendler*innen auch aus Fitnessgründen für den Umstieg aufs Zufussgehen und Velofahren, auf Bus und Bahn sowie für Fahrgemeinschaften zu motivieren. Ein Advisory Board, das aus Expert*innen der Gesundheitsforschung, des Mobilitätsmanagements und der Verhaltensökonomie besteht, bietet dabei wissenschaftliche Unterstützung.

Am 24. Juni 2021 fand die internationale AMIGO-Fachtagung "Veränderungen anstossen: Auf dem Weg zu einer umweltfreundlichen und gesunden Mobilität" in Hard (bei Bregenz) statt. Es kamen namhafte Expert*innen aus den Bereichen Umweltpsychologie und Public Health zu Wort und gaben Einblicke in den wissenschaftlichen Erkenntnisstand zum Projekt: Von der Wechselwirkung zwischen Klimawandel, Gesundheit und Mobilität, über den Einfluss gesellschaftlicher Normen auf das individuelle Verhalten und die Förderung eines sozial erwünschten Verhaltens, bis hin zu Erkenntnissen über die Motivation für gesünderes Verhalten und über die Förderung des Veloverkehrs sowie eine zielführende und überzeugende Kommunikation zur Verhaltensänderung.

Das Thema Mobilitätswende und speziell auch das Projekt AMIGO waren auch am digitalen St.Galler Energiekongress vom 2. Juni 2021 präsent. In der im TV-Format abgehaltenen Session Mobilität kommt u.a. auch Martin Reis vom federführenden Energieinstitut Vorarlberg in einem Interview zu Wort.