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Schweizer Mobilitätsarena 2020: Elektromobilität, Automatisierung, Multimodalität und Netto-Null-Mobilität

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Erstellt am 06.10.2020

Podiumsdiskussion an der Konferenz multimodale Mobilität im Rahmen der Mobilitätsarena 2020 (Foto: Mobilitätsakademie) Podiumsdiskussion an der Konferenz multimodale Mobilität im Rahmen der Mobilitätsarena 2020 (Foto: Mobilitätsakademie)

Kaum ein gesellschaftlicher Sektor wurde und wird durch Corona in ähnlicher Art und Weise getroffen wie der Verkehrssektor. Die Krise bringt aber nicht nur Herausforderungen, sondern eröffnet auch Chancen für den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Mobilität. So hat die zweite Ausgabe der Schweizer Mobilitätsarena 2020 ihre übergeordneten Themen Elektromobilität, Automatisierung, Multimodalität und Dekarbonisierung vor einem gänzlich neuen Hintergrund diskutiert. Über 100 Redner*innen haben am 15. und 16. September 2020 in Bern aufgezeigt, an welchen Zukunftsvisionen festgehalten und welche überdacht werden müssen, um auch nach Corona einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung verpflichtet zu bleiben.

Als Gastveranstaltung der Mobilitätsarena hat die Pusch-Tagung gleich zum Auftakt ein sehr dringliches Thema in den Fokus gestellt: Netto-Null-Mobilität und der Handlungsspielraum von Städten und Gemeinden. Der Bundesrat hat im August 2019 das Netto-Null-Ziel für die Schweiz bis 2050 beschlossen und immer mehr Städte haben dieses technisch machbare, aber sehr ambitiöse Ziel übernommen. «Netto-Null» meint, dass alle CO2-Emissionen – auch im Verkehrssektor – auf Null abgesenkt und die technisch nicht vermeidbaren Treibhausgase durch die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre ausgeglichen werden müssen. Was eine vollständige Dekarbonisierung des Verkehrs konkret bedeutet, haben insbesondere die Referate von Reto Burkard (BAFU) und Peter de Haan (EBP) aufgezeigt: Weil das Netto-Null-Ziel 2050 eine Dekarbonisierung bis 2040 bedingt, bleiben noch 20 Jahre, um den kompletten Personen- und Güterverkehr auf CO2-Neutralität umzustellen. Dafür ist eine neue Herangehensweise gefragt: Statt der «low hanging fruits» sollen zuerst die ambitionierten, zeitkritischen Aufgaben angegangen werden.

Auch die Elektromobilität kann dabei eine wichtige Rolle spielen. Was bis heute bei der Elektrifizierung des Verkehrs erreicht wurde und wie die Roadmap für die Zukunft aussehen soll, zeigte der parallel stattfindende Kongress Elektromobilität auf, wo auch Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga eine Rede hielt. Zum feierlichen Abschluss wurde zum 4. Mal der "Goldene Stecker" verliehen. Dieses Jahr ging der Preis an die Kantone Bern und Thurgau für ihre gezielte Förderung von E-Fahrzeugen und Ladeinfrastrukturen mit erneuerbarem Strom.

Am zweiten Tag der Mobilitätsarena standen die Automaticar (Schweizer Agora für eine automatisierte Mobilität) sowie die Konferenz multimodale Mobilität auf dem Programm. An letzterer gaben verschiedene Referent*innen Einblick in konkrete Projekte im Bereich Multimodalität, z.B. in das neue On-Demand-Angebot der VBZ oder eine österreichische Plattform, die in Zusammenarbeit mit dem Detailhandel zu nachhaltigerem Mobilitätsverhalten einlädt ("ummadum"). Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Daten der unterschiedlichen Mobilitätsdienstleistungen. Verschiedene Referate haben gezeigt, dass für die Förderung der multimodalen Mobilität deren Verfügbarkeit zentral ist. Die vom Bund geplante "Nationale Dateninfrastruktur Mobilität (NaDIM)", die eine Plattform zum Austausch aller verkehrsbezogenen Daten als Service public vorsieht, stiess auf grossen Zuspruch. Wie Vertreter des Bundesamts für Verkehr betonten, steht deren Entwicklung aber erst am Anfang und soll nun in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Anspruchsgruppen entwickelt und getestet werden.

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