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Preise des öV im europäischen Vergleich und Flexibilisierung der Angebote

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Erstellt am 01.06.2022

Die Preise für öffentliche Verkehrsmittel in der Schweiz sind nicht höher als in anderen europäischen Ländern. (Foto: SBB)  Die Preise für öffentliche Verkehrsmittel in der Schweiz sind nicht höher als in anderen europäischen Ländern. (Foto: SBB)

Entgegen der gängigen Annahme sind die öffentlichen Verkehrsmittel in der Schweiz nicht teurer als bei den europäischen Nachbarländern. Dies ergab eine von der LITRA (Informationsdienst für den öffentlichen Verkeh) veröffentlichte Studie, welche die Preise unter Berücksichtigung der Kaufkraft der Schweiz mit sechs anderen europäischen Ländern im Jahr 2021 vergleicht.

Die Studie kommt zum Schluss, dass die Schweizer Preise im unteren Mittelfeld der erfassten Länder liegen. Die Qualität des Angebots wurde auch in Bezug auf Pünktlichkeit, Angebotsdichte, Netzdichte und Reisegeschwindigkeit bewertet. Ergebnis: Die Schweiz erzielte bei den ersten drei Indikatoren die höchste Punktzahl. Damit bietet der öffentliche Verkehr in der Schweiz ein qualitativ hochwertiges Angebot zu Preisen, die im europäischen Durchschnitt liegen. Die SwissPass-Allianz hat zudem angekündigt, die Preise für den öffentlichen Verkehr bis 2023 unverändert zu lassen.

Allerdings müssten die öffentlichen Verkehrsmittel ihr Angebot überdenken und flexiblere Lösungen anbieten, da sich die Mobilitätsgewohnheiten infolge der Pandemie und der Zunahme von Homeoffice verändert haben. Ein Grossteil der Pendler:innen pendelt nicht mehr täglich zu ihrem Arbeitsplatz. Das zeigt sich in der Auslastung der Züge, die im Vergleich zum Stand vor der Pandemie um ein Viertel gesunken sind. Einige Pilotprojekte für flexiblere Lösungen befinden sich bereits in der Testphase. In der Romandie bieten die Tarifverbünde Mobilis (Waadt) und Frimobil (Freiburg) ab sofort bis Ende 2022 das FlexiAbo an. Mit diesem Abonnement kann man an 104 oder 156 Tagen unterwegs sein, was jeweils 2 oder 3 Tagen pro Woche entspricht. Die Nutzenden müssen bei Bedarf lediglich den Reisetag aktivieren.

Eine weitere Form eines flexiblen Angebots ist das öV-Guthaben, das die SBB derzeit testen. Die Teilnehmenden können ein Guthaben von 3000 Franken zum Preis von 2000 Franken oder ein Guthaben von 1000 Franken zum Preis von 800 Franken kaufen. Dieser Kredit kann ein Jahr lang genutzt werden, um damit Fahrten zu bezahlen.

Auch in anderen europäischen Ländern werden Massnahmen ergriffen, um Anreize für das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu schaffen. Deutschland testet in diesem Sommer das Monatsticket für 9 Euro pro Monat, was etwa neunmal günstiger ist als der reguläre Tarif. Alle Reisenden können mit diesem Billet die öffentlichen Verkehrsmittel des ganzen Landes nutzen. Österreich wiederum bietet seit Ende 2021 ein Generalabonnement für 1095 Euro an.

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