Pilotversuch mit einem elektrischen und modularen Shuttle in der Stadt Gland
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Erstellt am 04.11.2024
Die Stadt Gland im Kanton Waadt testete während sechs Wochen, von Mitte September bis Ende Oktober 2024, einen elektrischen und modularen Shuttle namens Cristal. In den Stosszeiten fuhr der Shuttle nach einem regelmässigen Fahrplan auf einer neu konzipierten Route, für die es bisher kein öV-Angebot gab. Ausserhalb dieser Zeiten wurde ein On-Demand-Angebot eingerichtet, das es der Bevölkerung ermöglichte, Fahrten innerhalb der Gemeindegrenzen mithilfe einer App oder per Telefon zu buchen. Während der gesamten Testphase war die Nutzung des Shuttles kostenlos.
Die Shuttles wurden von der elsässischen Firma Lohr entworfen und zur Verfügung gestellt und von PostAuto betrieben. Sie können bis zu 14 Personen befördern und haben die Besonderheit, dass je nach Bedarf und Nachfrage bis zu drei Shuttles aneinander gekoppelt werden können. Im Kontext dieses Pilotbetriebs wurden die Shuttles nur im Linienbetrieb gekoppelt.
Ziel dieses Pilotversuchs war, ein innovatives und umweltfreundliches Mobilitätangebot zu testen, das ein vielfältigeres und flexibleres Unterwegssein ermöglicht, um sich die Mobilität der Zukunft in der Stadt Gland vorzustellen. Zum Abschluss des Projekts war die Bilanz sehr ermutigend. Insbesondere im On-Demand-Betrieb war die Nachfrage sehr gross, was auf ein echtes Interesse hindeutet. Die endgültige Bilanz des Pilotbetriebs wird von der Stadt Gland in den kommenden Monaten publiziert.
Die in Gland eingesetzten Shuttles werden von Chauffeuren und Chauffeusen gefahren. Das Unternehmen Lohr bietet mit dem iCristal auch eine selbstfahrende Shuttle-Version an. Geteilt genutzte, autonome Fahrzeuge haben gemäss einer aktuellen Studie von pwc und des Instituts für Mobilität der Uni St. Gallen grosses Potential der Mobilitätswende eine neue Dynamik zu verleihen. Die Studie untersuchte das Marktpotential sowie die Akzeptanz bei den potentiellen Nutzer:innen und identifizierte die drei vielversprechendsten "Early Adopter Groups".
Die zunehmende Automatisierung der Mobilität stellt auch Städte vor neue Fragen. Die Städtekonferenz Mobilität publizierte kürzlich ein Positionspapier, in dem sie Chancen und Risiken automatisierter Fahrzeuge für städtische Räume aufzeigt. Das Fazit: Städte müssen die richtigen Weichen bezüglich Zulassung und Planung stellen, damit automatisierte Fahrzeuge zu einer nachhaltigen und gerechteren Stadtentwicklung beitragen.
Weitere Informationen
- Pilotversuch mit elektrischen und modularen Shuttles in Gland (fr)
- Informationen zum Cristal Shuttle auf der Website von Lohr
- Mobilservice News Dossier zum BAV-Leitfaden zu On-Demand-Transportangeboten (April 2024)
- Mobilservice News Dossier zu automatisierter Mobilität (Oktober 2023)
- Mobilservice Praxis Beispiel zu den On-Demand-Angeboten Kollibri (Juni 2020) und Mybuxi (Februar 2021)
Dokumente auf Deutsch
- Positionspapier der Städtekonferenz Mobilität zu automatisiertem Fahren und urbaner Mobilität (September 2024) [PDF, 1.58 MB]
- Medienmitteilung Städtekonferenz Mobilität vom 26.09.2024 zu automatisiertem Fahren [PDF, 85.7 KB]
Dokumente auf Französisch
- Prise de position de la Conférence des villes pour la mobilité: « Conduite automatisée et mobilité urbaine » (septembre 2024) [PDF, 996.8 KB]
- Communiqué de presse du 26.09.2024 de la Conférence des villes pour la mobilité concernant la conduite automatisée [PDF, 146.1 KB]