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Veloförderung heisst, die Vielfalt der Velofahrenden zu berücksichtigen

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Erstellt am 03.03.2025

Velovielfalt in Amsterdam (Foto: Daniel Sigrist) Velovielfalt in Amsterdam (Foto: Daniel Sigrist)

Wo viel Velo gefahren wird, ist die Vielfalt an Velofahrenden gross - das zeigen die Erkenntnisse aus den erfolgreichen Velostädten und -ländern. Folglich ist es wichtig, bei der Planung die vielfältigen Bedürfnisse der Velofahrenden "von Acht bis Achtzig" zu kennen und berücksichtigen.

Das ASTRA publizierte kürzlich eine Studie, die basierend auf Mikrozensusdaten die Veränderungen des Mobilitätsverhaltens junger Menschen analysiert. Ein zentrales Ergebnis: Die Velonutzung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen hat sich seit 1994 halbiert. Dies, obwohl 90 Prozent von ihnen Zugang haben zu einem Velo oder E-Bike. Ein Grund für die abnehmende Velonutzung sehen die Autor:innen der Studie in den immer längeren Distanzen auf Ausbildungs- und Freizeitwegen. So sind junge Menschen häufiger mit dem öV unterwegs und besitzen auch öfter ein ÖV-Abo als früher. Die Forschenden erkennen einen Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von Veloabstellplätzen am Ausbildungsort sowie Veloförderaktionen und einer höheren Velonutzung. Hingegen reduziert die Verfügbarkeit von Autos eine aktive Mobilität von jungen Menschen. So gehen in autofreien Haushalten 81 Prozent der 6- bis 12-Jährigen zu Fuss zur Schule – in Haushalten mit zwei oder mehr Autos sind es nur 63 Prozent.

Dies hat auch langfristige Folgen: Ein norwegisches Forschungsteam hat Daten von 48'000 Personen analysiert und kommt zum Schluss, dass Menschen, die mit 18 Jahren in einem Haushalt mit Auto leben, mit 30 häufiger selbst mit dem Auto unterwegs sind als jene, die ohne Auto aufwachsen - unabhängig von Einkommen, Bildung oder Wohnort.

Auch Gender- und soziale Aspekte gilt es im Hinblick auf Velovielfalt zu berücksichtigen. Mädchen und junge Frauen nutzen das Velo deutlich seltener Velo als ihre männlichen Altersgenossen, so die Ergebnisse der ASTRA-Studie. Stattdessen sind sie häufiger zu Fuss oder mit dem ÖV unterwegs. Und europaweite Zahlen zeigen, dass Menschen mit einer Migrationsgeschichte, insbesondere Frauen, tendenziell weniger oft mit dem Velo unterwegs sind als andere Gruppen. Diesen Zusammenhang untersuchte eine aktuelle Studie des Interdisziplinären Zentrums für Geschlechterforschung (IZFG) im Auftrag der Fachstelle Fuss- und Veloverkehr der Stadt Bern. In Interviews mit zwölf Frauen mit Migrationsgeschichte ermittelten die Forscherinnen sowohl Motivationsfaktoren als auch Hemmnisse für die Velonutzung. Gesundheitliche Aspekte wie körperliche Fitness und psychisches Wohlbefinden motivieren zur Velonutzung. Ausserdem wird das Velofahren als Möglichkeit gesehen, soziale Interaktion zu fördern, zum Beispiel durch gemeinsame Ausflüge mit der Familie oder mit einer Velogruppe oder durch die Teilnahme an Projekten wie «Bike to Work». Das Velo wurde auch aufgrund seiner Zeit- und Kosteneffizienz als interessante Mobilitätsoption positiv hervorgehoben. Mangelndes Vertrauen in die eigenen technischen Fähigkeiten beim Velofahren, Unsicherheit im Strassenverkehr sowie Hemmungen und Ängste, das Velo im Alltag gemeinsam mit Kindern zu nutzen wurden dagegen häufig als Herausforderungen genannt.

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