RechercheRecherche ein-/ausklappen

Die 3 Recherchefunktionen für Ihre gezielte Suche in der Mobilservice Datenbank: Stichwortsuche, einfache Suchmaske (Piktogramme) und verfeinerte Suchkriterien (weiter unten).

In welchen Inhalten suchen?
Verkehrsmittel
Verkehrszweck

Auswahl aufheben

ASTRA Fachtagung Langsamverkehr 2022: Ansätze zur Entflechtung des Radverkehrs

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Gemeinden
  • Velo

Erstellt am 01.12.2022

Geschützter Radstreifen auf der Berner Lorraine Brücke (Foto: Berner Veloagenda) Geschützter Radstreifen auf der Berner Lorraine Brücke (Foto: Berner Veloagenda)

Die diesjährige ASTRA Fachtagung, die am 18. November 2022 in Bern und per Livestream über die Bühne ging, stand unter dem Motto „Langsamverkehr – mehr als nur die letzte Meile“. Ein Highlight der Veranstaltung war das Gastreferat von Robert Möhring aus den Niederlanden. Im Sinne „von den Besten lernen“ präsentierte er die Philosophie und die Prinzipien der niederländischen Veloverkehrsplanung. So werde das Velo als eigenes Fahrzeug gesehen, das weder zu den Fussgängerinnen und Fussgängern noch zu den Autos gezählt werden darf. Es benötigt eine eigene Infrastruktur. Geschwindigkeit, öffentlicher Raum und Verkehrsstärke sind die drei zentralen Prinzipien der Veloplanung in den Niederlanden. So gibt das Tempolimit beispielsweise vor, ob der Veloverkehr im Mischverkehr geführt werden kann. Bei Tempi grösser als 30 km/h wird das Velo vom MIV separiert. Sind wiederum die Velos schneller als 7 km/h unterwegs, wird der Veloverkehr vom Fussverkehr getrennt.

Urs Walter, Fachverantwortlicher Veloverkehr beim Bundesamt für Strassen ASTRA, stellte schon im Titel seiner Präsentation klar: „Der Radstreifen ist nicht mehr das Mass der Dinge“. Er präsentierte verschiedene Ansätze für die Entflechtung des Veloverkehrs in der Schweiz. In den Planungsgrundsätzen des neuen Veloweggesetzes ist festgehalten, dass der Veloverkehr wo möglich getrennt vom motorisierten Verkehr und vom Fussverkehr geführt werden soll. Dadurch kann die Infrastruktur den verschiedenen Nutzer:innengruppen besser gerecht werden, z.B. auch sensiblen Nutzenden wie Eltern mit Kindern. Doch nicht überall entsprechen die klassischen Velostreifen diesem Anspruch.

Gemäss Walter soll die Schweizer Veloinfrastruktur - ähnlich wie in den Niederlanden - je nach Temporegime und durchschnittlichem Tagesverkehr (DTV) getrennt geführt und somit entflechtet werden: Bei Tempo 30 und einem DTV unter 4'000 kann der Veloverkehr im Mischverkehr geführt werden. Werden diese Werte aber überschritten, sind bis Tempo 50 und einem DTV von 12'000 Radstreifen und Radwege nötig und bei noch höherem Tempo oder DTV werden abgetrennte Radwege vorausgesetzt.

Um diese Entflechtung zu realisieren, sind Werkzeuge nötig, wie sie in den Veloländern Niederlande und Dänemark bereits konsequent umgesetzt werden: baulich abgetrennte Radstreifen oder die Querung von Kreuzungen über Velofurten, also eine indirekte Führung ohne Verflechtung. Weitere Möglichkeiten sind breite Radstreifen mit ununterbrochener Linie oder geschützte Radstreifen. Das „Handbuch Veloverkehr in Kreuzungen“ des ASTRA zeigt Lösungen zur Entflechtung des Veloverkehrs in Kreuzungen detailliert auf.

Weitere Informationen

Dokumente auf Deutsch

Dokumente auf Französisch

Dokumente auf Italienisch