„Forum des 100“: Wie können 8 Milliarden Menschen mobil sein?
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Erstellt am 04.06.2018
Das „Forum des 100“ widmete seine 14. Ausgabe dem Thema Mobilität. Die Zeitung Le Temps erkor für dieses Treffen 100 Persönlichkeiten, welche die Romandie prägen und gestalten. Ende Mai versammelten sich in Lausanne rund 800 Personen, um über die Zukunft unseres Unterwegsseins zu debattieren. Wie kann die Mobilität neu erfunden werden? Und vor allem: Wie kann auf die wachsenden Bedürfnisse für nationale und internationale Reisen reagiert werden? Denn der Flugverkehr nimmt jedes Jahr zu, auch in der Schweiz. Viele Antworten setzten vor allem auf technologische Lösungen: auf elektrische, geteilte, selbstfahrende und vernetzte Fahrzeuge ebenso wie auf fliegende Taxis, Solarflugzeuge oder auf Hyperloop Hochgeschwindigkeitszüge.
Einige Redner hinterfragten jedoch auch grundsätzliche Aspekte der Debatte. Vor allem Virginie Raisson-Victor, die erwähnte, dass immer längere Pendelzeiten negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben können, indem das Risiko von Depressionen und Fettleibigkeit zunehme. Sie rief in Erinnerung, dass gerade die immer älter werdende Bevölkerung nicht hauptsächlich Beschleunigung brauche, sondern ergonomische, sichere, zugängliche und gut vernetzte Transportlösungen. Sie formulierte die Herausforderung neu, indem sie zwei Fragen stellte: Wie können wir den wachsenden Mobilitätsbedürfnissen (sowohl für Pendeln als auch für internationale Reisen) begegnen und dabei unseren Klimaverpflichtungen, der Ressourcenknappheit und auch den Anforderungen bezüglich Verkehrsfluss, Geschwindigkeit, Sicherheit, Kosten und Erreichbarkeit gerecht werden? Und in welchen Situationen ist es angebracht, das Transportangebot zu erweitern und in welchen Fällen ist es besser, bei den Bedürfnissen anzusetzen und so die Nachfrage zu beeinflussen? Regulationen des billigen Freizeitflugverkehrs oder die Einführung von städtischen Maut-Systemen stossen in der Schweiz bei Bevölkerung und LeaderInnen mehrheitlich auf Ablehnung, wie die neue Sophia-Umfrage von M.I.S Trend zeigt, die anlässlich des Forums publiziert wurde.
Aber was tun? „Alle verfügbaren Tools brauchen - einschliesslich aber nicht nur technologischer Art“, sagt die europäische Plattform für Mobilitätsmanagement EPOMM. Sie veranstaltete vom 30. Mai bis 2. Juni 2018 im schwedischen Uppsala ihre 22. ECOMM-Konferenz mit einem abwechslungsreichen Programm. Dieses umfasste auch Themen wie Raumplanung und Langsamverkehr, die am „Forum des 100“ fehlten.
Weitere Informationen
Dokumente auf Französisch
- Le Temps, sondage Sofia 2018: "Les Suisses pleins de paradoxes" [PDF, 520.5 KB]
- 100 personnalités qui font la Suisse romande [PDF, 7.46 MB]
Dokumente auf Englisch
- ECOMM 2018 Conference Programme [PDF, 2.52 MB]