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Die Nutzung von E-Bikes unter der Lupe

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Erstellt am 03.03.2020

E-Bikes sind auch in Lausanne immer öfter anzutreffen (Foto: UNIL) E-Bikes sind auch in Lausanne immer öfter anzutreffen (Foto: UNIL)

Das E-Bike hat seit den 2000er Jahren viele neue Anhänger*innen gewonnen. Doch wie sieht das Profil der Nutzenden aus? Und wie hat sich der Modalsplit verändert? Zwei kürzlich publizierte Studien werfen ein neues Licht auf die noch wenig dokumentierten Entwicklungen bei E-Bikes.

Die Universität Lausanne untersuchte im Rahmen ihrer Serie "Urban Studies" die Gewohnheiten von 1'500 Lausanner*innen, die zwischen 2000 und 2017 eine städtische Subvention für den Kauf eines E-Bikes erhielten. In einer französischen Studie untersuchte das Büro 6-t das Potenzial von E-Bikes mit einer Geschwindigkeit von 45 km/h als Alternative zum Auto und somit als Mittel zur Entkarbonisierung der Mobilität in dünn besiedelten Gebieten.

Neben zahlreichen weiteren interessanten Ergebnissen zeigt die Lausanner Studie eine egalitäre Wirkung von E-Bikes: Der elektrische Antrieb erlaubt, ein weiblicheres und älteres Publikum zu erreichen. Ausserdem ist der Anteil von Eltern bei E-Bikes höher als bei herkömmlichen Velos, wobei sich die Profile im Laufe der Zeit diversifizieren. In Lausanne sind 85 % der E-Bikes auf 25 km/h begrenzt. Das 45 km/h-E-Bike ist hingegen viel geschlechtsspezifischer und wird vor allem von Männern genutzt. 

Die UNIL kommt zum Schluss, dass Käufer*innen von E-Bikes ihre Fahrzeuge regelmässig nutzen und dass sie ihre Mobilitätsgewohnheiten ändern. Dies kommt der Entlastung der Netze zu Spitzenzeiten sehr entgegen. 61% der E-Bike-Nutzenden sind weniger oft mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs und 51% nutzen weniger oft das Auto. E-Bikes mit 25 km/h haben eine grössere Wirkung auf die Nutzung des öffentlichen Verkehrs während E-Bikes mit 45 km/h einen stärkeren Effet auf die Nutzung von Kraftfahrzeugen haben. In Bezug auf hemmende Faktoren zeigt die Lausanner Studie, dass sich die Mehrheit der Nutzenden im Verkehr unsicher fühlt und separate Velospuren bevorzugt.

Die quantitativen Schlussfolgerungen der Studie von 6 t in Bezug auf das Potenzial sind schwer auf den schweizerischen Kontext zu übertragen. Sie zeigen jedoch, dass unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen von Nachbarländern kaum Auswirkungen auf die Praxis haben. Im Gegensatz zur Schweiz ist in Frankreich die Benutzung von Velowegen für E-Bikes mit einer Geschwindigkeit von 45 km/h verboten. Trotzdem nutzen E-Biker*innen diese oft. Was sie für ihre Sicherheit als optimal erachten, beeinflusst massgeblich wie sie die Verkehrsinfrastrukturen nutzen.

Die beiden Studien kommen zum Schluss, separate Infrastrukturen für Autos und Velos ein wichtiger Hebel sind, damit mehr Menschen mit dem Velo unterwegs sind, ungeachtet ob es sich dabei um ein elektrisches oder nicht elektrisches Velo handelt. Das Büro 6-t betont, dass diese Notwendigkeit in weniger dichten Gebieten, in denen der Verkehr schneller ist, umso ausgeprägter ist - ein Ergebnis, das Professor Patrick Rérat auch in einer Studie mit 14'000 Teilnehmenden der Aktion "Bike to work" hervorgehoben hat.

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