Mobilität nach dem Lockdown: Die Verbreitung von provisorischen Veloinfrastrukturen in der Romandie
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Erstellt am 01.07.2020
Nachdem der Kanton Genf schon sehr früh provisorische Veloinfrastrukturen errichtet hat, finden diese Initiativen in der Romandie nun weitere Verbreitung. Ziel ist die aktive Mobilität zu fördern mit Strategien, die an den jeweiligen Kontext angepasst sind.
Am 2. Juni 2020 verabschiedete der Kanton Waadt einen Velo-Aktionsplan, der vorsah, ausserorts - im Zuständigkeitsgebiet des Kantons - 100 Kilometer provisorische Veloinfrastrukturen zu schaffen. Um die Kontinuität und Sicherheit der Anlagen über diese Abschnitte hinaus zu gewährleisten, wurden auch die Waadtländer Gemeinden aufgefordert, Projekte umzusetzen. Der Kanton unterstützte diesen Aufruf mit einem Leitfaden, der vom Büro Transitec erstellt wurde. Dieser Leitfaden enthält viele illustrative Beispiele für rasch umsetzbare Massnahmen wie die Markierung von Velowegen, die Umnutzung von MIV-Spuren oder Parkplätzen für Velostreifen, die Bewilligung des Veloverkehrs auf Busspuren, die Markierung von lokalen Velorouten oder die Schaffung von Veloabstellplätzen.
Die Stadt Lausanne hat mehrere dieser Massnahmen vorgesehen, um mit einem ganzheitlichen Ansatz diesen Sommer die Nutzung des öffentlichen Raums anzupassen: 175 Bewilligungen für erweiterte Nutzung der Aussenflächen durch die Gastronomie, 7.5 km neue, provisorische Velowege und 18 Zonen mit Tempobeschränkungen sollen die lokale Wirtschaft unterstützen, Veränderungen im täglichen Unterwegssein begleiten und die nachhaltige Mobilität fördern.
Um das Zusammenleben im öffentlichen Raum zu unterstützen, haben Lausanne, Morges und Vevey beschlossen, die Quais am Wochenende für den motorisierten Verkehr zu sperren. Montreux und Neuenburg werden die Terrassenflächen erweitern und Freiburg richtet mit leichtem Stadtmobiliar temporäre "Parklets" ein. Yverdon hat seinen solidarischen Hauslieferdienst verlängert und übernimmt bis zum 30. Juni 2020 die vollen Kosten. Auch Freiburg hat mit der Schaffung eines Velowegs zwischen dem Bahnhof und dem Charmettes-Kreisel eine Massnahme zugunsten des Veloverkehrs getroffen.
Die provisorische Dimension dieser Initiativen birgt natürlich das Risiko, dass diese Massnahmen wieder rückgängig gemacht werden müssen. Vor allem aber bedeuten sie eine Chance, gezielt Veränderungen anzustossen zugunsten einer Mobilität, die weniger Raum und Energie verbraucht.
Weitere Informationen
- Medienmitteilung des Kantons Waadt vom 02.06.2020 (fr)
- Medienmitteilung der Stadt Lausanne vom 10.06.2020 (fr)
- Medienmitteilung der Stadt Freiburg vom 10.06.2020 und vom 18.06.2020
- Medienmitteilung der Stadt Neuenburg vom 08.05.2020 (fr)
- Medienmitteilung der Stadt Yverdon-les-bains vom 08.05.2020 (fr)
- Sendung RTS vom 23.06.2020 zu Post-Corona-Mobilität - Ein roter Teppich für das Velo (fr)
- Rue de l'Avenir: Beispielsammlung Mobilität nach dem Lockdown (fr)
- Mobilservice News Dossier zu Mobilität zu Corona-Zeiten (Mai 2020)
Dokumente auf Französisch
- Canton de Vaud: Dossier de presse "Changement de braquet pour la mobilité cyclable" (juin 2020) [PDF, 687.5 KB]
- Canton de Vaud: Fiches illustratives de mesures rapidement réalisables dans votre commune (juin 2020) [PDF, 4.17 MB]
- Villes de Lausanne: Mesures prises en soutien à l’économie et à la mobilité (juin 2020) [PDF, 5.99 MB]