Neue hybride Arbeitswelt: Neues Angebot und Herausforderungen
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Erstellt am 01.11.2022
Was Anfang 2020 in vielen Unternehmen und Organisationen undenkbar war, wurde plötzlich Realität: Arbeiten im Homeoffice und digitale Zusammenarbeit. Was ist davon geblieben? Wie gestalten Firmen den neuen Arbeitsalltag? Gemäss einer im Frühling 2022 publizierten Studie von Microsoft wurde hybride Arbeit in der Schweiz zur Realität. Die Studie stellt aber auch eine grosse Diskrepanz zwischen den Erwartungen von Mitarbeitenden und jener von Führungskräften fest, wie die neue Arbeitswelt aussehen soll.
Angesichts dieses Wertewandels der Arbeitswelt, in der flexibles, selbstbestimmtes und team-orientiertes Arbeiten neue Standards sind, entstehen auch neue Angebote und Geschäftsmodelle. Coworking-Enthusiast:innen des ehemaligen Teams der VillageOffice Genossenschaft und Digitalisierungsexperten von Ubique lancierten kürzlich die New Work Plattform Flesk. Unternehmehen können damit ihren Angestellten die Möglichkeit geben, professionelle Arbeitssettings in der ganzen Schweiz zu nutzen. Zum Beispiel in der Nähe des Wohnortes, um weniger zu pendeln, oder in der Nähe eines Kunden für Meetings und Präsentationen. Mitarbeitende können ihren Arbeitsplatz in der App frei wählen, um dort zu arbeiten, wo sie gerade sind. Flesk verspricht, zu einer effizienten Nutzung von Ressourcen beizutragen, indem Pendlerströme reduziert und Schwankungen der Kapazitäten von Büroräumlichkeiten aufgefangen werden.
Aus wissenschaftlicher Sicht sind die positiven Auswirkungen von ortsunabhängigem Arbeiten auf CO2-Emissionen umstritten. Eine 2020 publizierte Studie der Hochschule Luzern untersuchte das Potential zur Reduktion von Treibhausgasemissionen durch Coworking Spaces in städtischen und ländlichen Gebieten. Die Autor:innen kommen zum Schluss, dass sich der CO2-Ausstoss für die Pendlerfahrten um 10% verringern, würden die Coworker ausschliesslich in ihren Coworking Spaces arbeiten. Besonderes Potential haben städtische Coworking Spaces, hier resultieren signifikant niedrigere CO2-Emissionen für das Pendeln zur Arbeit als bei ländlichen Coworking Spaces.
Auch bei Homeoffice ist die Frage nach CO2-Einsparungen nicht so einfach zu beantworten, wenn Reboundeffekte wie längere Arbeitswege oder zusätzliche Freizeitmobilität berücksichtigt werden. Ein aktuelles Forschungsprojekt des OUVEMA geht mit qualitativen Methoden den Gründen für diese Reboundeffekte auf den Grund und beleuchtet dabei auch die individuellen Lebensverläufe.
Weitere Informationen
- Microsoft-Studie: Hybride Arbeit wird zur Schweizer Realität (März 2022)
- Zukunftsinstitut: Megatrend New Work
- New Work Plattform Flesk
- HSLU: Coworking Spaces reduzieren CO2-Emissionen beim berufsbedingten Pendeln
- OUVEMA: Führt Telearbeit zu nachhaltigeren Mobilitätsformen? (fr)
- Mobilservice News Dossier "Corona verleiht mobil-flexiblen Arbeitsformen Schub" (April 2021)
- Mobilservice News Dossier zum Thema Work Smart (Mai 2018)