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Senior:innen und öffentliche Verkehrsmittel: Was sind die Herausforderungen?

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Erstellt am 02.07.2024

Die Bedürfnisse von Senior:innen berücksichten und so deren Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel fördern (Foto: Nicolas Righetti, Agence Lundi 13) Die Bedürfnisse von Senior:innen berücksichten und so deren Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel fördern (Foto: Nicolas Righetti, Agence Lundi 13)

Anfang Juni 2024 organisierte der VCS in Lausanne ein Seminar zum Thema "Mobilität von Senior:innen". Vertreter:innen von Planungs- und Beratungsbüros, des Bundesamtes für Verkehr, von Verkehrsbetrieben und des VCS präsentierten Lösungen, um den öffentlichen Verkehr (öV) für ältere Menschen besser zugänglich und verständlich zu machen.

Für Senior:innen, die zum Teil ihr ganzes Arbeitsleben lang Auto gefahren sind und für die das Auto ein Statussymbol darstellt, ist die Abgabe des Autoschlüssels ein bedeutender und schwieriger Schritt. Die Herausforderung besteht also darin, sie zu ermutigen, auf den öV umzusteigen und gleichzeitig ihre soziale Isolation zu vermeiden. Dabei ist zu bedenken, dass Senior:innen keine homogene Gruppe sind, weder in Bezug auf ihre körperliche Fitness noch auf ihren Umgang mit digitalen Hilfsmitteln.

Was hindert ältere Menschen daran, den öV stärker zu nutzen? Oft sind es Infrastrukturen, die nicht an ihre Bedürfnisse angepasst sind wie Bänke im öffentlichen Raum, ein ebenerdiger Zugang oder das Vorhandensein von Aufzügen, die Ausstattung der Fahrzeuge, oder Informationstafeln. Aber auch weitere Faktoren spielen eine Rolle wie die Unkenntnis des öV-Netzes und seiner Funktionsweise, Angst vor Stürzen, Verwirrung angesichts der zunehmenden Digitalisierung des Ticketverkaufs und der Komplexität der Angebote, ein Gefühl der Unsicherheit oder auch Schwierigkeiten, sich in immer grösseren Bahnhöfen mit mehreren Dienstleistungen zu orientieren. Wichtige Verbesserungen bezüglich der Zugänglichkeit von Infrastrukturen und Fahrzeugen ergeben sich durch die Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes. Aber auch wenn die Gesetze und Normen eine wichtige Basis sind, lösen sie nicht alle Probleme vor Ort.

Die Transportunternehmen haben daher Ko-Konstruktionsprozesse eingeleitet, um spezifische Bedürfnisse frühzeitig zu berücksichtigen und sie sensibilisieren ihr Personal (insbesondere Fahrer:innen) auf der Grundlage von Kundenbeschwerden. Kurse und persönliche Betreuung für Senior:innen werden vom VCS, aber auch von den Lausanner Verkehrsbetrieben in Partnerschaft mit dem Roten Kreuz angeboten. Auch die Beibehaltung nicht digitaler Lösungen, z.B. physische Verkaufsstellen oder der Verkauf von Prepaid-Karten durch Partner in der Nähe oder Billettautomaten, scheint von grosser Bedeutung zu sein. Die zumindest teilweise kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist ebenfalls ein Ansatz, der analysiert wird, der aber nur dann Wirkung zeigt, wenn die Nutzung des Autos eingeschränkt wird.

Abschliessend sei daran erinnert, dass wir alle früher oder später von Mobilitätsverlust betroffen sein werden, sei es aufgrund der Alterung - 2050 wird in der Schweiz jeder vierte Mensch 65 Jahre oder älter sein -, einer dauerhaften Behinderung oder einer punktuellen Verletzung.

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