SVI-Fachtagung Forschung 2018
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Erstellt am 06.11.2018
Die zwölfte SVI-Forschungstagung vom 20. September 2018 in Olten präsentierte wiederum die Resultate abgeschlossener und erste Erkenntnisse aus laufenden Forschungsarbeiten. Insgesamt wurden sieben Forschungsprojekte vorgestellt und diskutiert. Drei abgeschlossene Forschungsarbeiten befassten sich dabei mit dem Fuss- und Veloverkehr.
Am Vormittag standen mit elektrisch betriebenen Kleinfahrzeugen und Geräten („eFäG“) neue Fortbewegungsmittel bzw. spassige Trendmobile wie E-Solowheels, E-Trottinetts und E-Skateboards im Fokus. Mittels Experteninterviews, Nutzerbefragungen und Fahrversuchen wurde eine Grundlage erarbeitet, die Empfehlungen zur allfälligen Zulassung solcher Fahrzeuge erlauben. Denn derzeit sind nur E-Stehroller (z.B. Segways) und E-Trottinetts (z.B. seit 2018 als Sharing-Angebot in Zürich) für das Fahren im öffentlichen Raum zugelassen. Das Fazit der Autoren: Derzeit ist bei den eFäG lediglich von einem (Freizeit-)Trend mit geringem Potenzial für den Alltagsverkehr auszugehen, wobei diese Fahrzeuge rechtlich ähnlich wie Elektrovelos behandelt und kategorisiert werden können. Die grösste Aufmerksamkeit sollte jedoch den potenziellen Konflikten mit dem Fussverkehr gelten.
Am Nachmittag stand dann der Fussverkehr selbst und sein spezifisches Potenzial in den Agglomerationen im Mittelpunkt: Die Forschungsarbeit ging den Fragen nach, welche Einflussfaktoren und strassenraumgestalterischen Qualitäten dazu beitragen, dass Wege vermehrt zu Fuss zurückgelegt werden und wie der öffentliche Raum durch Aufenthaltsnutzungen aktiviert werden kann. Eine zweite Forschungsarbeit mit Fokus Fussverkehr untersuchte die Wirkung und Zweckmässigkeit des Betriebsregimes „Flächiges Queren in Ortszentren“ als Alternative zum punktuellen Queren an Fussgängerstreifen. Anhand von zehn Fallbeispielen und Erfahrungen aus dem Ausland wurde aufgezeigt, wie und wo flächiges Queren eine zweckmässige und dauerhaft erfolgreiche Massnahme für die Gestaltung und Verkehrsberuhigung von Ortszentren ist.
Die Verkehrsberuhigung in Ortszentren wurde bei einer weiteren Forschungsarbeit erstmals anhand der Beschäftigungseffekte in diversen Wirtschaftsbranchen untersucht. Das daraus entwickelte Wirkungsmodell attestiert insb. den Fussgänger- und Begegnungszonen deutlich positive Effekte in der Entwicklung der Beschäftigtenzahlen, auch wenn die konkreten Fallbeispiel zeigten, dass lokale Rahmenbedingungen und der Gestaltungswille vor Ort einen grossen Einfluss haben.
Aktuell stehen mit der SVI-Herbstausschreibung wiederum vier neue Forschungsthemen zur Bearbeitung bereit. Bewerbungen von kompetenten Forschungsstellen sind bis 7. Januar 2019 einzureichen.
Weitere Informationen
- SVI-Fachtagung Forschung 2018: Download aller Präsentationen
- Forschungsarbeit zum Betriebsregime “Flächiges Queren in Ortszentrenen (FLOZ)”: Filmsequenz zur Schwarzenburgstrasse in Köniz
- SVI-Forschungsarbeiten zum Download: www.mobilityplatform.ch > SVI
- SVI-Merkblätter zu Forschungsarbeiten
- SVI-Herbstausschreibung 2018 für Forschungsarbeiten (Eingabefrist: 07.01.2019)
Dokumente auf Deutsch
- Programm der SVI-Fachtagung Forschung 2018 [PDF, 649.9 KB]
- Referat 1: Neue Fortbewegungsmittel im Langsamverkehr (M.Muser) [PDF, 1.46 MB]
- Referat 5: Fussverkehrspotenzial in Agglomerationen (A.Erath/J.Bubenhofer) [PDF, 3.36 MB]
- Referat 6: Flächiges Queren in Ortszentren (M.Ghielmetti) [PDF, 1.53 MB]
- Referat 7: Beschäftigungseffekte der Verkehrsberuhigung von Zentren (M.Gmünder/F.Bruns) [PDF, 1.79 MB]