Mobility as a Service: ETH-Forschung zu yumuv und Lancierung von whim in der Schweiz
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Erstellt am 02.03.2022
Mobility as a Service, kurz MaaS, stellt die Nutzung von Verkehrsmitteln in den Fokus statt deren Besitz. Um das Unterwegssein ohne privates Auto für Kund:innen möglichst attraktiv und einfach zu gestalten, integrieren MaaS-Angebote Reiseplanung, Buchung und Kauf für mehrere Verkehrsmittel wie E-Scooter, ÖV und andere Sharing-Angebote in einer einzigen App. Das 5. Mobilservice Webinar, das am 16.11.2021 stattfand, war diesem Thema gewidmet. Unter anderem präsentierte Projektleiterin Rahel Känel das MaaS-Pilotprojekt yumuv, das die SBB in Zusammenarbeit mit lokalen Verkehrsbetrieben lancierten. Ziel von yumuv war, eine neue Form der Mobilität zu schaffen, welche die Möglichkeiten urbaner Mobilität vereint, nachhaltiges Unterwegssein ermöglicht und einfach zugänglich ist. Hierzu wurden verschieden ausgeprägte Mobilitätskombinationen (Abos) entwickelt und am Markt getestet. In den Städten Zürich, Basel und Bern ermöglichte yumuv neben dem öffentlichen Verkehr E-Scooter, E-Bikes und Mobility-Fahrzeuge zu nutzen.
Die ETH Zürich (Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme sowie das Institut für Kartografie und Geoinformation) begleitete das yumuv-Pilotprojekt wissenschaftlich und publizierte kürzlich den Forschungsbericht. Im Fokus stand die Frage, inwiefern MaaS das Reiseverhalten verändert. Die Forschenden erhoben das Mobilitätsverhalten von freiwilligen yumuv-Abo-Kund:innen über 3 Monate hinweg mittels GPS Tracking sowie Umfragen und aggregierten diese Daten mit Kontext- und Buchungsdaten. Die Studie kommt zum Schluss, dass die yumuv-Abonnent:innen kurzfristig das eigene Velo weniger oft nutzten zugunsten von E-Scootern sowie öV. Auf die Nutzung des privaten Autos konnte kein Einfluss festgestellt werden, was bei einem zeitlich begrenzten Angebot kaum überrascht. Per Ende 2021 endete das Pilotprojekt yumuv, ebenso wurde die MaaS-App "SmartWay" 2021 eingestellt.
In der Schweiz neu an Start ging im September 2021 die App "whim" der finnischen Firma MaaS Global, die bereits in verschiedenen Städten wie Helsinki, Wien, Tokyo oder Birmingham im Einsatz ist. öV-Partner in der Schweiz sind die Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF). Der Kauf von öV-Tickets über whim war zunächst in sechs Kantonen möglich und wurde seither auf die ganze Schweiz erweitert. Darüber hinaus können in einigen Städten und Gemeinden E-Trottinette von TIER und Voi gebucht werden. Für die Technologie, insbesondere für Routenplanung und Buchung, setzt whim auf die IT-Lösungen von routeRANK, einem Unternehmen in Lausanne, das innovative Lösungen im Bereich der intelligenten Mobilität entwickelt. Viele dieser Lösungen und Produkte sind seit vielen Jahren erfolgreich am Markt, wie z.B. Whitelable Mobilitätsportale für Mobilitätsanbieter oder betriebliche Mobilitätsportale für Geschäftsreisen.
Weitere Informationen
- yumuv: Urbane Verkehrsmittel im Abo
- whim-App Schweiz
- routeRANK for business: Allgemeine Informationen, Whitelable Mobilitätsportale für Mobilitätsanbieter und Betriebliche Mobilitätsportale
- Dokumentation Mobilservice Webinar vom 16.11.2021 zum Thema Mobility as a Service
- Mobilservice News Dossier zur Präsentation von SmartWay am Mobilitätskongresss 2020 (Februar 2020)
- Mobilservice News Dossier zum multimodalen Abo zenGO in Genf und Lausanne (März 2019)
- Mobilservice News Dossier zu routeRANK (September 2016)
Dokumente auf Deutsch
- Medienmmitteilung yumuv vom 30.11.2021 [PDF, 76.5 KB]
- Abschlussbericht yumuv (Februar 2022) [PDF, 4.74 MB]
- ETH-Abschlussbericht: Empirical use and Impact analysis of MaaS (2021) [PDF, 2.79 MB]
- Zusammenfassung ETH-Forschungsprojekt yumuv [PDF, 392.8 KB]
- Medienmitteilung TPF vom 21.09.2021 zur Lancierung von whim [PDF, 23.1 KB]
- routeRANK: MaaS of the month der MaaS Alliance (May 2020) [PDF, 782.3 KB]
Dokumente auf Französisch
- Communiqué de presse TPF du 21.09.2021 sur whim [PDF, 276.7 KB]