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Schub für attraktive und sichere Velowege und -infrastrukturen

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Erstellt am 01.07.2020

Die Stadt Bern gewinnt den PRIX VELO Infrastruktur für ihre in der Schweiz einzigartige Velo-Offensive (Foto: BSB+Partner Ingenieure und Planer AG) Die Stadt Bern gewinnt den PRIX VELO Infrastruktur für ihre in der Schweiz einzigartige Velo-Offensive (Foto: BSB+Partner Ingenieure und Planer AG)

Die Corona-Krise hat die Potenziale des Velofahrens nochmals deutlich gemacht und in vielen Städten eine Diskussion zur Verteilung von Flächen angeregt. Schon lange vor Corona - im Herbst 2018 hat das Stimmvolk den Bundesbeschluss Velo angenommen. Das neue Veloweggesetz, das der Bundesrat im Mai 2020 in die Vernehmlassung schickte, ist die Antwort auf diesen Volksentscheid. Das Gesetz verpflichtet unter anderem die Kantone, Velowege verbindlich zu planen und für ein zusammenhängendes und sicheres Netz zu sorgen.

Ebenfalls im Mai 2020 hat der Bundesrat verschiedene neue Verkehrsregeln verabschiedet, die Anfang 2021 in Kraft treten werden. Bei entsprechender Signalisation dürfen Velofahrende neu an Ampeln bei Rot rechts abbiegen, wie das in einem Pilotversuch in Basel erfolgreich getestet wurde. In fünf Städten erfolgreich getestet wurden auch vortrittsberechtigte Velostrassen. Der Bundesratsentscheid ermöglicht nun deren Einführung, wenn auch kein spezielles Signal dafür eingeführt wird. Die Städte Basel, Bern und Zürich sind bereits aktiv geworden und wollen beide Massnahmen Anfang nächstes Jahr einführen. Der Bundesrat hat weiter entschieden, dass künftig vor Lichtsignalanlagen ein Bereich für Velos markiert werden kann, auch wenn kein Velostreifen vorhanden ist. Und schliesslich dürfen Kinder bis 12 Jahre auf dem Trottoir Velo fahren, wenn kein Veloweg oder -streifen vorhanden ist.

Die Städtekonferenz Mobilität hat Ende Mai ein Positionspapier zu Fuss- und Veloverkehr publiziert mit dem Titel "Aus dem Bauch heraus". Eine zentrale Forderung darin ist, dass die Menschen in Stadt und Agglomeration intuitiv in den geeigneten Räumen zu Fuss gehen oder das Velo benützen und dabei sicher sind.

Vielerorts in der Schweiz gibt es bereits fortschrittliche Veloinfrastrukturen.
Mit dem PRIX VELO Infrastruktur zeichnet Pro Velo Schweiz wegweisende Veloprojekte, Massnahmen oder Planungsinstrumente mit Modellcharakter aus. Ende Mai 2020 wurden die Gewinner bekannt gegeben: Den Hauptpreis erhält die Stadt Bern für ihre Velo-Offensive. Drei Anerkennungspreise gehen in die Romandie: für die Langsamverkehrs-Passerelle beim Bahnhof Givisiez im Kanton Freiburg, die Bahnunterführung "Le Trait d'Union" am Bahnhof Prilly-Malley im Westen von Lausanne (Gemeinden Prilly und Renens) sowie an die Stadt Genf für den baulich abgetrennten Zweirichtungs-Veloweg am Quai Gustave-Ador. Den vierten Anerkennungspreis erhalten Chur und Trimmis für eine gemeindeübergreifende Velowegverbindung.

Für eine breitere Sammlung von guten Beispielen lancierte der VCS kürzlich eine Plattform "Veloinfrastruktur". Sie soll Fachleuten Inspiration und Ideen bieten und einen Austausch anregen, auch mit anderen interessierten und engagierten Personen.

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