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Es wird heiss in den Strassen: öffentlicher Raum und der Klimanotstand

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Erstellt am 03.11.2020

Der 2019 erbaute Spielplatz der Primarschule Blancherie in Sion ist zu einer Oase im Herzen des Quartiers geworden (Foto: Stadt Sion) Der 2019 erbaute Spielplatz der Primarschule Blancherie in Sion ist zu einer Oase im Herzen des Quartiers geworden (Foto: Stadt Sion)

Am 2. Oktober 2020 fand die 37. Fachtagung der Vereinigung Rue de l'Avenir statt. In einem "coronakompatiblen" Raum fanden zahlreiche Fachpersonen aus den Bereichen Stadtplanung, Ingenieurwesen, Architektur und Mobilität zusammen. Sie diskutierten ein heisses Thema: Die Anpassung von Städten und öffentlichen Räumen an den Klimawandel.

Mit wie viel Grad Erwärmung müssen wir rechnen? Wie heiss wird es in Innenstädten und Aussenquartieren und vor allem welche Folgen hat das für die Gesundheit der Bevölkerung? Wie können wir beim Planen von öffentlichen Räumen die Auswirkungen dieser Temperaturanstiege begrenzen?

Um in das Thema einzusteigen, referierte Professor Sébastien Marot über mögliche Zukunftsszenarien und deren Folgen. Steigende Temperaturen, Bodenerosion oder mangelnde Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen: Die Phänomene beschleunigen sich und die Gesellschaft muss sich anpassen. Der technologische Wandel bietet ein gewisses Potential, das kritisch beleuchtet wurde. Ein weiteres Schlüsselthema für die Zukunft stellen die unterschiedlichen Muster der Beziehungen zwischen Stadt und Land dar. Anschliessend präsentierte das BAFU die unerbittliche Statistik zu den Entwicklungen in der Schweiz in Bezug auf Temperaturanstieg, Anzahl Hitzetage und Tropennächte, Bodenversiegelung, Einfluss von Schatten, Vegetation und Wind auf die Temperaturen etc. Das Klima in unseren Städten wurde genau beleuchtet und die konkreten Auswirkungen in Form von überhöhter Sterblichkeit aufgezeigt.
Nach der Darstellung dieser Entwicklungen ging es um zahlreiche Beispiele, die bei Planung und Bau diese klimatischen Parameter berücksichtigt hatten. Ob kühlende Strassenbeläge, die Schaffung von kühlen Inseln, welche die Temperatur auf einem öffentlichen Platz um 10°C senken können oder Konzepte von "kühlen Städten": Es gibt konkrete Handlungsmöglichkeiten, um lokal mit den Folgen des Klimawandels umzugehen.

Weiter ging die Fachtagung mit einem Überblick von Beispielen, die in Sion lanciert wurden, einer Stadt, die von immer extremeren Temperaturen besonders betroffen ist. Ein Abstecher in französische Städte lieferte einige Anhaltspunkte in Bezug auf Wasser, Schatten und Resilienz. Berlin, Rotterdam, China, Quebec, Utrecht, Barcelona, Stuttgart usw. Städte auf der ganzen Welt werden immer heisser. Sie suchen nach Lösungen, um lebenswert zu bleiben und ihre Bewohner*innen zu schützen. Der Ursprung des Problems muss auf globaler Ebene angegangen werden. Doch die vorgestellten Aktionen und Initiativen ermöglichen den Behörden und Planer*innen, den lokalen Folgen der globalen Erwärmung weniger hilflos gegenüberzustehen.

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