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Studie zu Nutzung und Image des Velos bei den Jugendlichen

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Erstellt am 29.10.2021

Jugendliche einer Sekundarschule in Yverdon-les-Bains (Foto: Daniel Baehler) Jugendliche einer Sekundarschule in Yverdon-les-Bains (Foto: Daniel Baehler)

Eine Studie des Universitären Observatoriums des Velos und der aktiven Mobilität (OUVEMA) der Universität Lausanne hat das Velofahren bei Jugendlichen untersucht. Im Auftrag des Bundesamts für Strassen und mit Unterstützung der Stadt Yverdon-les-Bains hat ein Team des OUVEMA die Nutzung, die Ausrüstung und das Image des Velos bei den Jugendlichen der Sekundarstufe I und II in der Stadt im Norden des Kantons Waadt analysiert.

Diese Studie basiert auf den Erkenntnissen, dass die Velonutzung bei Jugendlichen seit 1994 deutlich zurückgegangen ist und starke regionale Unterschiede bestehen, wobei der Anteil des Velos in der Deutschschweiz deutlich höher ist als in der Westschweiz. Um diesen Rückgang zu verstehen, befasste sich 2014 eine Pilotstudie mit Jugendlichen in Basel. Die in Yverdon-les-Bains durchgeführte Studie ergänzt diese mit einem Fallbeispiel in der Romandie und bietet einen Vergleich zwischen den beiden Städten.

Es wurden eine Online-Befragung und fünfzehn Gruppeninterviews mit Jugendlichen zwischen 13 und 20 Jahren durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse zeigen, dass das Erlernen des Velofahrens in der untersuchten Bevölkerung immer noch sehr verbreitet ist (98 %). Die Grundkenntnisse reichen jedoch nicht immer aus, um eine spielerische Velonutzung in eine Freizeitbeschäftigung und vor allem in eine Alltags-Tätigkeit zu überführen (z.B. im Strassenverkehr fahren können).

Ein erster Indikator für den Rückgang des Velofahrens ist der Anstieg des Anteils der Jugendlichen, die kein funktionstüchtiges Velo besitzen (19 % im Alter von 13 Jahren gegenüber 40 % im Alter von 20 Jahren). Auch die Gründe für die Velonutzung ändern sich mit dem Alter, wobei die Nutzung als Alltagsverkehrsmittel zugunsten einer eher freizeitorientierten und gelegentlichen Nutzung aufgegeben wird. Der Rückgang des Velofahrens bei Jugendlichen lässt sich unter anderem durch das Image des Velos erklären. Dieses ist zwar im Allgemeinen positiv, doch scheint es sich eher auf das Velo als Freizeitbeschäftigung oder Sportgerät zu beziehen und weniger auf seine Nutzung als Verkehrsmittel im Alltag. Die Möglichkeit, sich mit dem Velo fortzubewegen, wird daher von vielen jungen Menschen kaum in Betracht gezogen. Weitere wichtige Erklärungen für den Rückgang des Velofahrens bei Jugendlichen sind das Fehlen von Veloinfrastrukturen, die Koexistenz mit dem motorisierten Verkehr und die Konkurrenz durch andere Verkehrsmittel.

Um dem entgegenzuwirken, gibt es zahlreiche Aktionen und Kampagnen wie bike2school oder DEFI VELO. Aber auch Städte und Gemeinden können etwas tun. So fördert z.B. die Stadt Bern im Rahmen ihrer "Velo-Offensive" gezielt das Velofahren bei Kindern und Jugendlichen. Dazu hat die städtische Fachstelle Fuss- und Veloverkehr Anfang 2021 eine Arbeitsgruppe mit verschiedenen Stakeholdern lanciert, die vier konkrete Massnahmen koordiniert und umsetzt: ein Kinderveloverleih in Bern-West, Befahrungen von Velohaupt- und nebenrouten mit Schulkindern, eine vertiefende Befragung bei Kindern und Jugendlichen sowie ein umfassendes Schulwegprojekt in Zusammenarbeit mit den Schulen. Auch die Gemeinde Köniz möchte das Zufussgehen und Velofahren bei Kindern auf dem Schulweg fördern. Im Rahmen des Programms "Fuss Velo Köniz" wird eine breit abgestützte Arbeitsgruppe ein Massnahmenpaket erarbeiten und in den nächsten zwei Jahren mit einer Pilotschule umsetzen.

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