RechercheRecherche ein-/ausklappen

Die 3 Recherchefunktionen für Ihre gezielte Suche in der Mobilservice Datenbank: Stichwortsuche, einfache Suchmaske (Piktogramme) und verfeinerte Suchkriterien (weiter unten).

In welchen Inhalten suchen?
Verkehrsmittel
Verkehrszweck

Auswahl aufheben

Léman Express: In Genf beginnt das Zeitalter der S-Bahn

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Pendler
  • Gemeinden
  • Unternehmen
  • Freizeit
  • ÖV

Erstellt am 03.12.2019

Die Flirt- und Régiolis-Züge des Léman Express (Bild: Mobilservice) Die Flirt- und Régiolis-Züge des Léman Express (Bild: Mobilservice)

Genf wird am 15. Dezember 2019 einen wichtigen Meilenstein in seiner Mobilitätsgeschichte erreichen: Die Eröffnung des grössten grenzübergreifenden S-Bahn-Netzes in Europa. Der Léman Express umfasst sechs Bahnlinien und bedient 45 Bahnhöfe im Grossraum Genf. Das Netz reicht vom Kanton Genf, über Coppet im Kanton Waadt bis in die Departemente Ain und Haute-Savoie im benachbarten Frankreich (Evian, Saint-Gervais, Annecy und Bellegarde). Der Regio-Express der SBB wird neu von Saint-Maurice bis ins französische Annemasse fahren anstatt nur bis Cornavin. Oder es wird möglich sein vom Genfer Bahnhof Eaux-Vives ohne Umsteigen nach Vevey zu gelangen.

Die Region wartet schon mehr als ein Jahrhundert auf ein solch grenzüberschreitendes Netz für Regionalzüge. Das Abkommen, auf dem das Projekt basiert, wurde bereits 1912 von Frankreich und der Schweiz unterzeichnet! Die Umsetzung des Projektes war komplex, aber das Resultat ist ambitionierter als ursprünglich vorgesehen. Das aktuelle Ziel ist, den Autoverkehr um 12 % zu reduzieren.

Mit dieser neuen Infrastruktur erhoffen sich die Behörden einen qualitativen Sprung in der Wahrnehmung des öffentlichen Verkehrs durch die NutzerInnen, wie es in Lausanne mit der Metro-Linie M2 oder in Zürich und Bern mit der S-Bahn geschah. Im Gegensatz zur übrigen Schweiz hat Genf bisher wenig Erfahrung mit Zügen. Für seine Mobilität hatte sich der Kanton stark auf das Auto verlassen, was beinahe zum Stillstand führte. Um diese Sackgasse zu überwinden, wurde der öffentliche Nahverkehr seit Anfang der 2000er Jahre verbessert, insbesondere durch die Erweiterung des Trams. Das Fehlen einer eigenen Fahrspur verbesserte die Situation jedoch weniger stark als erwartet. Ausserdem diente dieses Netz nicht dem grossen Strom von Grenzgängern, von denen die meisten mit dem Auto unterwegs sind.

Eine Stärke des Léman Express ist, dass es nur eine Tarifzone gibt. Ein einziges Billett oder Abonnement ermöglicht, mit dem Zug und allen anderen öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein, sowohl in der Schweiz als auch in Frankreich. Die Tickets können auf den SwissPass oder die französische Oùra!-Karte geladen werden.

Der Léman Express hat das Gesicht der Stadt bereits verändert. Er erforderte den Bau der Bahnhöfe Eaux-Vives und Lancy Pont-Rouge, die von beeindruckender Grösse sind. Um diese Bahnhöfe herum sind zwei ganz neue Stadtteile entstanden.

Begleitet wird das neue S-Bahn-Angebot von zahlreichen Massnahmen zur Erleichterung der Anbindung an die Tram-, TER- und Busnetze. An den Bahnhöfen werden auch viele Park+Rails und Velostationen eröffnet. Bis 2034 sind mehrere Projekte im Bereich Veloninfrastrukturen geplant.

Die Eröffnung des Léman Express erfolgt nach einer langen Planungs- und Realisierungszeit. Dennoch ist dieser Schritt nur eine Etappe. In den nächsten Jahren wird das Tramnetz erweitert, es werden weitere Park+Rails entstehen und der Bahnhof Cornavin wird sich verändern. Genf prüft bereits eine neue Diametralverbindung, die Bernex über Cornavin, den Place des Nations und den Flughafen mit Zimeysa verbindet.

Weitere Informationen

Dokumente auf Deutsch

Dokumente auf Französisch