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ABB Schweiz

Baden (AG)

Erstellt am 07.12.2009
Aktualisiert am 12.01.2016

Standort von ABB Schweiz in Baden mit Carsharing und leistungsstarker ABB-Schnellladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge (Foto: ABB Schweiz) Standort von ABB Schweiz in Baden mit Carsharing und leistungsstarker ABB-Schnellladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge (Foto: ABB Schweiz)

Der Zusammenzug von Geschäftseinheiten der ABB Schweiz AG in Baden führte zu einer Einschränkung im PP-Angebot und einer neuen Arbeitswegsituation für Teile der Belegschaft. Mit Hilfe eines Mobilitätskonzeptes auf der Basis einer Parkraumbewirtschaftung und der Gewährung eines Ökobonuses für Mitarbeitende ohne Parkplatzbeanspruchung konnte die Situation für die Belegschaft verbessert werden.

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Pendler
  • Velo
  • Unternehmen
  • ÖV
  • Geschäft
  • Auto

Unternehmensgrösse

  • gross (ab 250 MA)
0 10 50 250
  • gross (ab 250 MA)

Anstoss

  • Aus eigenem Antrieb

Raumtyp

  • Zentrum / Stadt

Ausmass

  • Betriebsintern

Managementsystem

  • Eigenständiges Mobilitätsmanagementsystem (MMS)

Unternehmensbranche

  • Produktion von Waren

Hintergrund

Tätigkeit des Unternehmens

Die ABB ist eine international tätige Unternehmung in der Energie- und Automationstechnik für Versorgungs- und Industrieunternehmen. Das Unternehmen ermöglicht seinen Kunden ihre Leistung zu verbessern und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren.

Weltweit beschäftigte die ABB im Jahr 2016 195'000 Mitarbeitende in rund 100 Ländern. In der Schweiz beschäftigte die ABB Schweiz im Jahr 2016 rund 6'250 Personen, davon arbeiten 2'100 in Baden.

Standort / Rahmenbedingungen

Der Hauptsitz sowie ein Grossteil der Geschäftseinheiten von ABB Schweiz haben ihren Standort in Baden Nord (altes innerstädtisches Industrieareal). Am Standort Baden Nord wurden im 2002 fertig erstellten Neubau „Power Tower“ verschiedene Geschäftseinheiten von ABB Schweiz zusammengezogen.

LV

Das Industrieareal Baden Nord liegt in 10’ Gehdistanz vom Bahnhof Baden. Sehr gute Anbindung ans regionale Velowegnetz.

ÖV

Sehr gute lokale (3 Buslinien im 10’ Takt während den Stosszeiten mit Haltestelle nahe Eingang in 3’ Fussdistanz), regionale und nationale (Bahnhof Baden) Erschliessung mit dem öV.

MIV

Sehr gute Anbindung ans Autobahnnetz (A1 Bern-Zürich und A3 Basel). Während den Stosszeiten ist das innerstädtische Strassennetz überlastet. Beschränktes Parkplatzangebot auf dem gesamten Areal Baden Nord.

Ausgangslage / Motivation

Der Zusammenzug diverser Geschäftseinheiten von ABB sowie die Umstrukturierung des Industriegebietes Baden Nord mit zahlreichen Neubauten brachte für den betriebsbedingten Pendler- und Geschäftsverkehr eine neue Situation:

  • Auf Grund planungsrechtlicher Bestimmungen und Vereinbarungen mit Umweltverbänden wurde die Parkplatzzahl für das gesamte Entwicklungsgebiet Baden Nord auf 2'400 limitiert. Deshalb konnte die ABB neu nur 900 Parkplätze für ihre 2’100 Mitarbeitenden zur Verfügung stellen.
  • Der Zusammenzug verschiedener Geschäftseinheiten in Baden Nord bedeutete für Teile der Belegschaft eine neue Situation (alte Mobilitätsgewohnheiten mussten überdacht werden).

Zudem will die ABB Schweiz mit der Einführung eines Mobilitätsmanagements ihr Engagement als umweltfreundlicher und nachhaltiger Betrieb gemäss ihrer Geschäftspolitik dokumentieren.

Massnahmen

Stand: 2015

Organisatorische Massnahmen / Anreize

  • Gewährung eines Ökobonusses an Mitarbeitende ohne PP-Beanspruchung (in Form von Reka Rail-Checks) (umgesetzte Massnahme)
  • Einführung PP-Gebührenmodel (PP-Vergabe in Abhängigkeit Wohnort + Reisedauer mit öV); PP-Vergünstigung für Schichtarbeiter (umgesetzte Massnahme)
  • Teilnahme am Business CarSharing von Mobility; Nutzung privater PW nur wenn OeV nicht sinnvoll und Mobility-Fahrzeuge besetzt (umgesetzte Massnahme)
  • Ernennung eines Mobilitätsbeauftragten (20%) (umgesetzte Massnahme)

Bauliche Massnahmen

  • Bereitstellung gedeckter Veloabstellplätze; Einrichtung von Garderoben und Duschen (umgesetzte Massnahme)
  • Einrichtung von zwei Mobility-Standorten auf dem ABB-Areal für 6 Fahrzeuge (umgesetzte Massnahme)

Information und Bewusstseinsbildung

  • Teilnahme an "bike to work" (umgesetzte Massnahme)
  • Anpassungen Reisereglement (Benutzung von OeV und Mobility Fahrzeuge ist zwingend) (umgesetzte Massnahme)
  • Erstellung eines Reglements "Mobilitätsmanagement ABB Schweiz" (umgesetzte Massnahme)

Wirkungen

Verkehr

Bis 2010 wurden rund 700 der 900 möglichen Parkplätze vergeben, d.h. rund 70% der Mitarbeitenden kommen mit dem öV (60%) oder LV (10%) zur Arbeit. An den früheren Standorten (vor 2002) betrug der MIV-Anteil demgegenüber rund 50%.

Umwelt

Die Einführung des Mobilitätsmodels führte zur Entlastung des örtlichen Strassennetzes und zu einer Verbesserung der Umweltleistung.

Finanzen

Die Einnahmen durch das PP-Management sowie die Ausgaben für den Ökobonus und der administrative Aufwand (inkl. Mobilitätsverantwortliche) stellen Transferleistungen dar, d.h. das Mobilitätsmanagement ist nach Abzug der Investitionskosten kostenneutral ausgestaltet. Somit fallen keine wiederkehrenden Kosten an.

Gesellschaft

Das Mobilitätsmanagement wird bei der Belegschaft sehr positiv aufgenommen, vor allem wegen der Gleichbehandlung aller Mitarbeitenden inklusive der Geschäftsleitung.

Projekteffizienz

Mit der Einführung des neuen Mobilitätsmodells ging der administrative Aufwand im HR im Vergleich zu den alten Regelungen, dank standardisierter Prozesse stark zurück.

Erfahrungen

Erfolgsfaktoren

  • Schlüsselpersonen bis in die Geschäftsleitung
  • Gleichbehandlung aller Mitarbeitenden inkl. Geschäftsleitung
  • Finanzielle Anreize (Ökobonus)
  • Massnahmen-Mix als Ganzes
  • Klare und transparente Kommunikation während des gesamten Prozesses
  • Einführung Mobility Fahrzeuge
  • Umsetzung des Modells auf alle ABB Standorte in der Schweiz (bis 2018)

Hemmnisfaktoren

  • keine Angaben

Weitere Informationen

Dieses Unternehmensbeispiel basiert auf der SVI-Studie 2004/045 "Mobilitätsmanagement in Betrieben Motive und Wirksamkeit" der ARGE synergo/Tensor (2008). Die Aufbereitung für die Beispiel-Datenbank auf Mobilservice wurde vom Bundesamt für Strassen ASTRA finanziert (2010). Die Aktualisierung und Übersetzung dieses Beispiels wurde mit der Unterstützung durch EnergieSchweiz ermöglicht (2015).

Weiterführende Links: