Fachtagung Fussverkehr 2018: Bedeutung von Zählungen im Fuss- und Veloverkehr

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Erstellt am 02.07.2018

Velobarometer in Bern: Sowohl Motivations- als auch Sensibilisierungsmassnahme (Bild: Büro für Mobilität AG)

Die Fachtagung 2018 von Fussverkehr Schweiz fand am 12. Juni in Biel statt und richtete sich an VertreterInnen von Verbänden, Verwaltungen und privaten Unternehmen, die sich für das Thema Zählungen im Fuss- und Veloverkehr interessieren. Während Zählungen im motorisierten Verkehr seit vielen Jahren zur Planung von Infrastrukturen beitragen, fehlen diese Daten beim Langsamverkehr weitgehend. Unter anderem ermöglichen solche Daten, die Wirkung einer Massnahme zu evaluieren (mit Zählungen vorher und nachher) und Hypothesen zu bestätigen. Dies bietet eine solide Entscheidungsgrundlage und Argumente, um mit verschiedenen Akteuren eines Projektes zu verhandeln.

Die verschiedenen Techniken, Fussgänger und Velofahrerinnen zu zählen, wurden während der Fachtagung präsentiert. Jede Methode, ob manuell oder automatisch, hat ihre Vor- und Nachteile. Bei der Organisation einer Zählung ist darum wichtig, die am meisten geeignete Methode zu wählen, das heisst der Typ und der Ort der Zählung sind abhängig vom Ziel der Untersuchung, der zu beantwortenden Fragen sowie vom gewünschten Detaillierungsgrad (z.B. Richtungen, individuelle Eigenschaften). Eine manuelle Erhebung des Fussverkehrs erlaubt auch, die Nutzung des öffentlichen zu analysieren. Denn FussgängerInnen gehen nicht nur von einem Ort zum anderen: Sie nehmen den Raum ein, bleiben stehen oder machen einen Umweg, um ein Schaufenster anzuschauen oder mit einem Freund zu sprechen. Diese qualitative Dimension, welche die ReferentInnen oft erwähnten, wird im Moment nur sehr selten beachtet und verdient darum besondere Beachtung bei der Planung von Zählungen.

Am gleichen Tag stellte das Netzwerk „Monitoring Fuss- und Veloverkehr“ die Informations- und Vernetzungsplattform www.monitoring-fussvelo.ch online. Diese Plattform richtet sich an Fachleute, die sich für Zählungen im Langsamverkehr interessieren. Sie präsentiert die verschiedenen Zählmethoden und gibt eine Übersicht über Zählungen und verfügbare Daten in der Schweiz. Sie reagiert auf ein Bedürfnis für Erfahrungsaustausch zwischen Städten, Kantonen, Hochschulen, grossen Pärken und privaten Akteuren, die die Entwicklung einer zuverlässigen Datengrundlage zu Langsamverkehr unterstützen.