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Sihlcity

Zürich (ZH)

Erstellt am 07.12.2009
Aktualisiert am 08.10.2018

Das Einkaufs- und Vergnügungszentrum Sihlcity in Zürich (Foto: Sihlcity Center Management) Das Einkaufs- und Vergnügungszentrum Sihlcity in Zürich (Foto: Sihlcity Center Management)

Dem Einkaufs- und Vergnügungszentrum Sihlcity wurden auf der Grundlage des kantonalen Bau- und Planungsgesetzes strenge Auflagen bezüglich der Anzahl Parkplätze und den Anzahl Fahrten gemacht. Mit der Angebotserweiterung der bestehenden Bus- und Tramlinien, der Einführung eines Fahrtenmodells und der Einrichtung eines Hauslieferdienstes konnten die Auflagen weitgehend erfüllt werden.

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Pendler
  • Velo
  • Einkauf
  • Unternehmen
  • Freizeit
  • ÖV
  • Auto

Unternehmensgrösse

  • gross (ab 250 MA)
0 10 50 250
  • gross (ab 250 MA)

Anstoss

  • Von aussen auferlegt

Raumtyp

  • Zentrum / Stadt

Ausmass

  • Betriebsübergreifend
  • Betriebsintern

Managementsystem

  • Einzelmassnahmen, keine Einbettung ins Managementsystem (MS)
  • Integration in bestehendes Umweltmanagementsystem (UMS)

Unternehmensbranche

  • Handel

Hintergrund

Tätigkeit des Unternehmens

Sihlcity ist ein, auf dem ehemaligen Areal der Papierfabrik Sihl-Papier, neu entstandenes Einkaufs- und Freizeitzentrum (eröffnet am 22. März 2007). Auf einer Gesamtfläche von 100'000 m2 befinden sich verschiedene Geschäfte, Büros, Restaurants, Kinos, ein Hotel, ein Kulturhaus, ein Fitness- und Wellnesscenter, eine Bibliothek und eine Kirche. Im Durchschnitt halten sich täglich 23'000 Besucher auf dem Areal auf.

In Sihlcity sind rund 2'400 Personen beschäftigt.

Standort / Rahmenbedingungen

Das Einkaufs- und Vergnügungszentrum Sihlcity liegt im Süden der Stadt Zürich im Quartier Zürich-Wiedikon.

LV

Sehr gute Anbindung ans lokale und regionale Fuss- und Velowegnetz. An vier verschiedenen Standorten stehen total 600 Veloparkplätze zur Verfügung. Seit Frühling 2018 gibt es eine Veloverleihstation auf dem Utoplatz.

ÖV

Sehr gute lokale (2 Tram- und 5 Buslinie (inkl. Postauto) im 5’-10’ Takt sowie Nachtbus) und regionale (S-Bahn im 10’-20’ Takt) Erschliessung mit dem ÖV. Alle Haltestellen befinden sich unmittelbar bei den Eingängen zu Sihlcity. Die Fahrtzeiten zum Hauptbahnhof Zürich beträgt mit der S-Bahn 5’ mit Tram/Bus ca. 12.’

MIV

Sihlcity liegt direkt am Autobahnanschluss Zürich-Brunau (Richtung Chur). Seit 2009 Zufahrt zur Westumfahrung A4 durch den Uetlibergtunnel (Richtung Bern, Luzern). Den Besuchern, Kunden und Mitarbeitenden stehen 850 gebührenpflichtige Parkplätze zur Verfügung.

Ausgangslage / Motivation

Auf der Grundlage des kantonalen Bau- und Planungsgesetzes und des kantonalen Richtplans wurden von der Stadt Zürich sowie von Umweltverbänden strenge Auflagen bezüglich der Anzahl Parkplätze und der Anzahl Fahrten ins Parkhaus für das Sihlcity gemacht.

Massnahmen

Stand: 2018

Bauliche Massnahmen

  • Einrichtung von insgesamt 600 Veloparkplätzen an vier Standorten (umgesetzte Massnahme)
  • Verlängerung der Tramlinie 5 bis Laubegg (umgesetzte Massnahme)
  • Ausbau der Tramhaltestelle Utobrücke (umgesetzte Massnahme)
  • Neugestaltung S-Bahn-Haltestelle Saalsporthalle (umgesetzte Massnahme)
  • Neubau Bushaltestelle Sihlcity (umgesetzte Massnahme)
  • Einrichtung von elektronischen Fahrplananzeigen Echtzeit-Anzeige (inkl. Verspätungen etc.) (umgesetzte Massnahme)
  • Bau beschränkter Anzahl Parkplätze (umgesetzte Massnahme)
  • Einrichtung von Schranken zur Zählung der ein- und ausgehenden Fahrten (umgesetzte Massnahme)
  • 5 E-Tankstellen im P0 (umgesetzte Massnahme)
  • Bau eines Schalters für die Warenübergabe von Kunden an den Lieferdienst (umgesetzte Massnahme)

Organisatorische Massnahmen / Anreize

  • Angebotserweiterung der bestehenden Bus- und Tramlinien (seit 2009: Schnellbus 444 und 445 sowie Postbus Linie 200; Verschiebung Fahrplan Tram 5 + Bus 89 von den frühen Morgenstunden auf den Abend) (umgesetzte Massnahme)
  • Umbenennung der VBZ-Haltestelle „Utobrücke“ zu „Utobrücke – Sihlcity“ + der SZU-Haltestelle von „Saalsporthalle“ zu „Saalsporthalle – Sihlcity“ (umgesetzte Massnahme)
  • Erhebung von PP-Gebühren nach Tarifsystem; keine reservierten PP für Angestellte (umgesetzte Massnahme)
  • 3 Mobility Carsharing-Fahrzeuge in der Park & Ride Garage (umgesetzte Massnahme)
  • Einrichtung Lieferdienst (CHF 9.- pro Lieferung innerhalb Stadtgebiet, seit September 2017 mit neuem Dienstleister) (umgesetzte Massnahme)
  • Einführung Fahrtenmodell (max 8'800 Fahrten/Tag) (umgesetzte Massnahme)
  • Durchsetzung des Durchfahrverbots für Abkürzungen/Schleichwege (nicht umgesetzt)

Information und Bewusstseinsbildung

  • Informationen zur Anreise mit Velo auf Website (umgesetzte Massnahme)
  • Informationen zur Anreise mit ÖV auf Website (umgesetzte Massnahme)
  • Verbesserung der Beschriftung in den Trams; Ergänzung der Durchsagen durch die Tramchauffeure und Lokführer mit „Sihlcity“ (umgesetzte Massnahme)
  • Eröffnung: Durchführung einer Werbekampagne für Anreise mit ÖV zusammen mit der VBZ (umgesetzte Massnahme)
  • Informationen zur Anreise mit Auto und Parkplatzgebühren auf Website (umgesetzte Massnahme)
  • Informationen zum Lieferdienst auf Website (umgesetzte Massnahme)

Wirkungen

Verkehr

Per Dezember 2017 kann folgende Bilanz gezogen werden:

  • 70% der Besucher reisen mit dem ÖV/LV an (Zielvorgabe 60%)
  • Nur 10% der Mitarbeitenden verfügen über eine Parkkarte
  • Durchschnittlich sind 1/2 – (2/3) der 850 Parkplätze ausgelastet (Betrachtung über die ganze Woche hinweg)
  • Im Jahresdurchschnitt generierte Sihlcity 5'110 Auto-Fahrten pro Tag (bei max. 8'800 möglichen Fahrten/Tag gemäss Fahrtenmodell)
  • An Samstagen regelmässig Staubildung mit Wartezeiten
  • Lieferdienst: 600 Lieferungen pro Monat

Finanzen

  • Finanzierung Ausbau der Tramhaltestelle Utobrücke
  • Finanzierung Neubau der Bushaltestelle Sihlcity.
  • Während 2 Jahren (bis 2008) Übernahme der Betriebskosten der Tramlinie 5 zwischen Bahnhof Enge und Laubegg.
  • Finanzielle Unterstützung des Lieferdienstes
  • Einnahmen aus Parkplatzbewirtschaftung

Erfahrungen

Erfolgsfaktoren

  • Sehr gute Erschliessung mit ÖV und LV
  • Einführung eines Fahrtenmodells
  • Enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern (Stadt, VBZ, ZVV, VCS)

Hemmnisfaktoren

  • Nähe zur Autobahn
  • Gesellschaftliche Veränderungen führen zu höherer Nachfrage beim MIV am Samstag. Die geringe PP-Anzahl bietet keinen Handlungsspielraum.

Weitere Informationen

Dieses Unternehmensbeispiel basiert auf der SVI-Studie 2004/045 "Mobilitätsmanagement in Betrieben Motive und Wirksamkeit" der ARGE synergo/Tensor (2008). Die Aufbereitung für die Beispiel-Datenbank auf Mobilservice wurde vom Bundesamt für Strassen ASTRA finanziert (2010). Die Aktualisierung und Übersetzung dieses Beispiels wurde mit der Unterstützung durch die Stadt Zürich ermöglicht (2018).

Weiterführende Links: