Mehr Intermodalität dank Mobilitätshubs - Wie kann vermehrtes Umsteigen gelingen?
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Erstellt am 02.02.2022
Zum fünften Mal fand am 26. Januar 2022 der Mobilitätskongress Luzern statt – physisch im Südpol in Kriens sowie per Livestream. Für das diesjährige Thema «Hotspot Mobilitätshub» interessierten sich zahlreiche Personen aus Politik, Wirtschaft und Planung. Anlass zum Kongressthema gab es im Kanton Luzern genug, hat doch Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga im Herbst 2021 gemeinsam mit Gemeinden und Kantonen die „Erklärung von Emmenbrücke“ zur Förderung von Verkehrsdrehscheiben unterzeichnet. Ziel des Mobilitätskongresses sei, so Co-Gastgeber und Luzerner Regierungsrat Fabian Peter, neben politischen Rahmenbedingungen auch Perspektiven aus Infrastrukturplanung, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen zu bringen.
Die SBB verstehen Bahnhöfe verstärkt als Lebens- und Bewegungsräume, wie Michel Berchtold erläuterte. Die ganze Reisekette im Blick zu haben und den Zugang zur Bahn einfach zu gestalten, seien dabei Erfolgsfaktoren. Ulrich Seewer vom Bundesamt für Raumentwicklung ARE stellte Verkehrsdrehscheiben als ein wichtiges Puzzlestück zur Intermodalität dar. Ziel von Mobilitätshubs müsse es sein, den Umstieg vom MIV auf den ÖV möglichst nahe an der Quelle zu ermöglichen. Aus wissenschaftlicher Sicht legte Timo Ohnmacht von der HSLU dar, weshalb eine Änderung eines monomodalen Verhaltens zur Intermodalität herausfordernd ist. Das Auto als Hauptverkehrsmittel hätte in der Nachkriegszeit eine Komplexitätsreduktion bewirkt, die sich fest in die Alltagsgewohnheiten eingeschliffen hat. Intermodales Unterwegssein an Hubs ist entsprechend komplexer.
In ihrem Fazit zum Kongress wies Christine Böckelmann, Direktorin der HSLU – Wirtschaft und Co-Gastgeberin darauf hin, dass die ständige Verfügbarkeit verschiedener Mobilitätsangebote im Widerspruch mit klimapolitischen Zielen stehen kann. Regierungsrat Fabian Peter unterstrich, dass es einen verkehrsträgerübergreifenden Diskurs braucht. Dies geschieht im Kanton Luzern derzeit mit der Vernehmlassung zum Planungsbericht „Zukunft Mobilität im Kanton Luzern“ (ZuMoLu).
Einen praktischen Ansatz zur bedürfnisgerechten und kontextbezogenen Ausgestaltung von Regionalbahnhöfen zu Mobilitätshubs ermöglicht die Büro für Mobilität AG mit RegioHub+. Das Vorgehen sieht eine umfassende Bedürfniserhebung bei aktuellen Bahnhofsnutzer:innen sowie potenziellen Kund:innen vor. Darauf basierend werden in Reallaboren an den Bahnhöfen Burgdorf, Laupen, Liestal, Lichtensteig und St-Maurice mögliche Mobilitätsangebote während eines Jahrs getestet und die Erkenntnisse in einem Hub-Konzept festgehalten. RegioHub+ startete im Oktober 2021 in die Umsetzung und wird vom Bundesamt für Raumentwicklung ARE im Rahmen der Koordinationsstelle für nachhaltige Mobilität KOMO als Innovationsprojekt gefördert.
Weitere Informationen
- Dokumentation des Mobilitätskongress Luzern 2022, inkl. Videocast zum Nachschauen
- Programm Verkehrsdrehscheiben des ARE
- Dossier des UVEK zur "Erklärung von Emmenbrücke"
- Projekt Zukunft Mobilität in Luzern (ZuMoLu)
- Projekt RegioHub+ auf der Website der Büro für Mobilität AG und in der KOMO-Datenbank von EnergieSchweiz
- Mobilservice News Dossier zu Veloparkierung an Mobilitätshubs (Juni 2021)
- Mobilservice News Dossier zu Verkehrsdrehscheiben (März 2021)
- Mobilservice News Dossier zum Mobilitätskongress 2020 (Februar 2020)
Dokumente auf Deutsch
- Medienmitteilung Kanton Luzern vom 27.01.2022 zum Mobilitätskongress [PDF, 142.2 KB]
- Medienmitteilung ARE vom 09.09.2021 zur Erklärung von Emmenbrücke [PDF, 90.6 KB]
- Faktenblatt „Gute Verkehrsdrehscheiben machen das Umsteigen attraktiver“ (ARE) [PDF, 150 KB]
- Faktenblatt Verkehrsdrehscheibe Emmenbrücke (ARE) [PDF, 1.05 MB]
- Medienmitteilung der Gemeinde Laupen vom 20.01.2022 zu RegioHub+ [PDF, 78.4 KB]
Dokumente auf Französisch
- Communiqué de presse de l'ARE du 09 octobre 2021 sur la déclaration d'Emmenbrücke [PDF, 90.3 KB]
- Fiche d'information "Encourager le transfert modal avec des interface multimodale" (ARE) [PDF, 158.5 KB]
- Fiche d'information interface multimodale Emmenbrücke (ARE) [PDF, 1.06 MB]