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Rufbus-Modelle mit Bus alpin

Erstellt am 29.11.2022

Bus alpin in der Region Engstlenalp (Foto: zvg) Bus alpin in der Region Engstlenalp (Foto: zvg)

Der Verein Bus alpin unterstützt lokale Akteure im Schweizer Berggebiet bei Entwicklung und Betrieb von Busangeboten. Mit der Erschliessung von touristischen Ausflugszielen, welche ohne Bus alpin mit dem ÖV nur schlecht oder gar nicht erreichbar wären, wird die regionale Wertschöpfung erhöht. Gleichzeitig wird ein Umsteigeeffekt vom Auto auf den ÖV angestrebt. Im Auftrag der lokalen Trägerschaften verkehren Busse aller Grössenklassen – im fixen Linienbetrieb oder auf Rufbusbasis.

Profil & Eckdaten

zugeordnete Tags/Schlagwörter

  • Gemeinden
  • Freizeit
  • ÖV

Investitionskosten

  • gering (bis Fr. 10'000.-)
  • mittel (bis Fr. 50'000.-)
0 10'000 50'000
  • gering (bis Fr. 10'000.-)
  • mittel (bis Fr. 50'000.-)

Jährliche Betriebskosten

  • mittel (bis Fr. 20'000.-)
  • hoch (ab Fr. 20'000.-)
0 5'000 20'000
  • mittel (bis Fr. 20'000.-)
  • hoch (ab Fr. 20'000.-)

Gemeindegrösse

  • < 5'000 Einwohner

Raumtyp

  • Ländlich / Dorf

Beschreibung

Hintergrund

Viele touristische Ausflugsziele im Schweizer Berggebiet sind mit dem öffentlichen Verkehr (ÖV) schlecht oder gar nicht erschlossen - mit negativen Auswirkungen für die ökologisch sensiblen Bergregionen und das Klima. Der Grund für die mangelnde ÖV-Erschliessung liegt nicht primär in der mangelnden Attraktivität dieser Orte. Vielmehr fehlt es nach wie vor in einigen Kantonen an einer öffentlichen Finanzierung von touristischen ÖV-Ergänzungsangeboten. Dabei werden viele Orte im Berggebiet vom Privatverkehr regelrecht «überschwemmt». Stau, überfüllte Parkplätze oder gar an der Durchfahrt behinderte Postautos sind in manchen Bergregionen anzutreffen. An diesem Punkt setzt Bus alpin an. Der Verein für die Erschliessung der «letzten Meile» im Freizeitverkehr unterstützt betroffene Bergregionen bei der Lösungssuche.

Angebot

Bus alpin wurde am 8. April 2011 als Verein gegründet. Zuvor wurde Bus alpin vom Bund beim Aufbau der ersten Pilotbetriebe finanziell unterstützt. Seit 2011 operiert Bus alpin ohne staatliche Hilfe. Mitglieder sind die sieben nationalen Trägerorganisationen sowie die 20 Regionen. Diese finanzieren mit ihren Mitgliederbeiträgen die Bus alpin-Geschäftsstelle, welche die Regionen berät. Die finanzielle Haftung und Verantwortung für die Busbetriebe liegt dagegen nicht beim Verein Bus alpin, sondern direkt bei den jeweiligen regionalen Trägern. Aktuell werden von diesen rund 30 Linien – die meisten davon im Sommerhalbjahr und ein paar wenige im Winter – betrieben. Die jährlichen Betriebskosten belaufen sich auf ca. 1.4 Millionen Franken. Mit den Billetteinnahmen kann nur ein Teil dieser Kosten gedeckt werden. Die Bus alpin Betriebe sind daher auf die Unterstützung von Sponsoren angewiesen. Die Bus alpin Geschäftsstelle unterstützt die 20 Mitgliedsregionen bedarfsweise bei:

  • Angebotsentwicklung: Modellfahrplan, Offerten einholen für Betrieb etc.
  • Betriebliche Fragen: Konzessionierung, Haltestellen, Fahrplaneingabe etc.
  • Kommunikation der Angebote: Medienmitteilungen, Social Media etc.
  • Finanzierung der Angebote: Sponsoring-Dossiers, Kontakt zu Kantonen etc.

Total werden jährlich rund 140`000 Fahrgäste mit dem Bus alpin transportiert. Im Auftrag der lokalen Trägerschaften verkehren Busse aller Grössenklassen. 

Fixlinien

An etlichen Orten werden Fixlinien angeboten – im Kanton Bern in zwei Bus alpin Regionen:

  • An der Lenk (Linien 31.282 Lenk - Iffigenalp und 31.289 Lenk – Laubbärgli)
  • Im Naturpark Chasseral (Sommerlinie 21.132 Nods – Chasseral und der SnowBus im Winter)

Rufbus-Modelle

Bei den vier weiteren Berner Bus alpin Mitgliedern kommen folgende Rufbus-Modelle zum Einsatz:

  • Online-Formular: Mit dem Online-Formular kann die gewünschte Fahrt für einen oder mehrere Fahrgäste zu jeder beliebigen Tages- und Nachtzeit über eine Website gebucht werden.
  • Telefonisch oder per E-Mail: Die gewünschte Fahrt wird telefonisch oder per E-Mail gebucht. Die telefonische Reservation ist an die Geschäftsöffnungszeiten beispielsweise des Tourismusbüros gekoppelt.
  • App: Neu gibt es die Bus alpin App. Die Digitalisierung der Betriebe bringt eine Effizienzsteigerung. Bustickets können dabei direkt in der App erworben und bezahlt werden. Der Aufwand für die Reservationsentgegennahme und Disposition von Fahrzeug und Fahrer:innen entfällt.

Beispiele

Beispiel Region Engstlenalp

Mit dem «Engstlenalp-Bus» wird der schön gelegene Engstlensee für den ÖV erschlossen. Die Endhaltestelle ist Ausgangs- oder Endpunkt von wahren Wanderklassikern. Sehr beliebt ist etwa die 4-Seen-Wanderung. Betreiber der Linie 31.163 Meiringen – Engstlenalp sind die Bergbahnen Meiringen-Hasliberg, welche den Transportauftrag an die PostAuto AG vergeben haben. Der Grossbus verkehrt Freitag bis Sonntag von Juni bis Oktober mit vier täglichen Kursen. In den Sommer- und Herbstferien gibt es täglichen Betrieb. Der erste und letzte Kurs des Tages wird ohne Anmeldung gefahren. Die nachfrageschwächsten Kurse müssen dagegen telefonisch oder per Mail bis am Vortag reserviert werden. Speziell ist hier, dass der Bus auf Reservationskursen nur ab fünf Anmeldungen fährt. Reserviert wird bei den Bergbahnen Meiringen-Hasliberg, welche den Fahrauftrag beim Transportbeauftragten auslöst.

Beispiel Region Gantrisch

Dank ihrer Nähe zu den Städten Bern, Thun und Freiburg ist die Region Gantrisch auch für kurzfristige Ausflüge attraktiv und reizvoll. Verschiedene Buslinien sorgen für ein gutes ÖV-Angebot im Gantrisch-Gebiet. Die von PostAuto AG ganzjährig betriebene Regionalverkehrslinie 30.323 Thurnen – Gurnigel – Plaffeien – Schwarzenburg bildet das ÖV-Rückgrat. Die unter dem Dach des Vereins Bus alpin betriebenen touristischen Linien ergänzen das Gesamtangebot. Im Winter von den Weihnachtstagen bis Ende Februar verkehrt der Grossbus mit dem Namen «Schneebus» (Linie 30.615 Schwarzenburg - Schwarzenbühl). Im Sommer gibt es von Ende Juni bis Oktober zwei Angebote mit Kleinbussen (14 – 16 Plätze), den «Natur- und Sportbus» (Linie 30.616 Schwarzenburg - Gurnigel) sowie den «Gäggersteg-Bus» (noch ohne Liniennummer: Schwarzenburg – Gurnigel). Der «Natur- und Sportbus» verkehrt ohne Anmeldung. Die Fahrten mit dem «Gäggersteg-Bus» müssen dagegen mit der Bus alpin App gebucht werden.

Beispiel Region Habkern-Lombachalp

Sieben Kilometer entfernt vom internationalen Interlaken liegt Habkern, ein kleines, schmuckes Bergdorf – eingebettet zwischen dem Harder und den Sieben Hengsten, am Fusse des Augstmatthorns. Betreiber der Linie 31.107 Habkern – Lombachalp ist das Sporthotel Habkern mit 4 Bussen (total 32 Sitzplätze). Die Busse verkehren im Sommer während fünf Monaten täglich vier Mal, im Winter während drei Monaten fünf Mal. Die nachfrageschwächsten Kurse müssen telefonisch reserviert werden – direkt beim Sporthotel. 

Der Bus alpin im Wintereinsatz auf dem Weg von der Lombachalp (Foto: zvg) Der Bus alpin im Wintereinsatz auf dem Weg von der Lombachalp (Foto: zvg)

Beispiel Region Huttwil

Die Ahornalp auf 1’140 Meter über Meer ist Ausgangspunkt für schöne Wanderungen im Napfgebiet, aber auch Startpunkt für einen schmissigen Trotti-Plausch für die ganze Familie. Betreiber der Linie 30.494 Huttwil – Eriswil, Ahorn ist der Tourismusverein Pro Regio Huttwil, welcher die Garage J. Schärli AG, Ufhusen mit dem Transport beauftragt. Die Fahrzeuge (14 – 16 Plätze) mit Anhänger für Trottinette verkehren an Wochenenden und allgemeinen Feiertagen, sofern Reservationen vorliegen. Diese müssen bis am Vortag telefonisch oder über ein Online-Formular erfolgen. Pro Regio Huttwil sammelt alle Reservierungen und leitet diese an den Busbetreiber weiter.

Erfahrungen

Die Einführung eines Rufbusses bringt Vor- aber auch Nachteile mit sich. Das grosse Plus von Rufbussen: Vermeidung von Leerfahrten. Damit können sowohl Kosten eingespart und die Umweltbelastungen reduziert werden. Als grosser Nachteil von Rufbussen gilt die fehlende Flexibilität / Spontanität für die Fahrgäste. Letztlich muss ein Besteller oder eine Bestellerin eines touristischen ÖV-Ergänzungsangebots (Gemeinde, Naturpark etc.) entscheiden, welche Prioritäten zu setzen sind. Bei knapperen Geldmitteln empfiehlt sich eindeutig der Rufbus.

Generell sind bei Rufbus-Modellen diese Punkte zu beachten: 

  1. Die Frist für die Voranmeldung sollte möglichst knapp gesetzt werden. Damit kann die Hemmschwelle zur Nutzung des Angebots heruntergesetzt werden.
  2. Es braucht ein klares Konzept und eine klare Kommunikation, wie mit «No Shows» umgegangen wird. Unsere Erfahrung: Die Kund:innen verhalten sich grossmehrheitlich fair. Die Gründe für kurzfristige Abmeldungen sind meist triftig (Erkrankungen). Gibt es seitens des Bestellers / der Bestellerin einen finanziellen Spielraum, kann eine kulante Lösung angeboten werden, was in einigen Bus alpin Regionen auch der Fall ist.

Reservation

Die Aufwände insbesondere für die telefonische Reservation dürfen nicht unterschätzt werden. Diese für die Kund:innen sehr bequeme Lösung kann dort angewendet werden, wo ein Büro sowieso besetzt ist und genügend Kapazitäten bestehen, die Reservationstelefone entgegen zu nehmen. Etwas weniger Aufwand wird mit E-Mail-Reservationen generiert. Noch stärker ist die Arbeitserleichterung bei der Einführung eines Online-Anmeldeformulars. Hier konnten einige Bus alpin Partner sehr elegante und einfache Lösungen finden. Allerdings müssen in all diesen Fällen die Reservationen immer noch gebündelt und der Transportauftrag für jede einzelne Fahrt ausgelöst werden. Die Kommunikation in der Schnittstelle ist hier entscheidend.

Bus alpin App

Die stärkste Aufwandreduktion für die regionalen Partner ergibt sich bei der Einführung der Bus alpin App. Die Verarbeitung der Reservationen und die Disposition der Fahrzeuge geschehen mit deren Hilfe vollautomatisch. Die App besteht aus drei Ebenen: 

  1. Die Fahrgast App, wo die gewünschte Fahrt gebucht und auf Wunsch auch gleich per Kreditkarte bezahlt wird
  2. Die Fahrer:innen App, wo die aktuellen Reservationen angezeigt werden
  3. Die Schaltzentrale, wo alle Fahrzeugplanungen, Vorausbuchungen etc. jederzeit einsehbar sind (für die berechtigten Personen).

Die App ist aktuell zweifellos der Gipfelpunkt der Möglichkeiten – allerdings muss eine interessierte Region die Investitionskosten und die jährlich anfallenden Kosten (Nutzungsgebühren und Support) bei ihrem Entscheid für oder gegen die App berücksichtigen. Die App-Einführung lohnt sich insbesondere für Regionen mit einer mittleren bis grossen Nachfrage oder wenn es nur beschränkte / keine Ressourcen für die Entgegennahme der telefonischen / E-Mail-Reservationen gibt.

Neu können gewünschte Buskurse in den Regionen Gantrisch, Greina und Charmey per App reserviert werden. (Bild: Céline Weyl) Neu können gewünschte Buskurse in den Regionen Gantrisch, Greina und Charmey per App reserviert werden. (Bild: Céline Weyl)

Wirkung

Umwelt und Energie

Ein Bus alpin-Angebot trägt zur Verminderung des privaten motorisierten Individualverkehrs auf den Zufahrtsstrassen und vor Ort bei. Damit wird die Lärm- und Schadstoffbelastung reduziert. Die letzte Fahrgastbefragung aus dem Jahr 2015/2016 weist bei den Bus alpin Kund:innen einen sehr hohen ÖV-Anreise-Anteil aus (73%). Das bedeutet, dass nur rund ein Viertel der Bus alpin Kund:innen mit dem Auto zum Ausgangspunkt des Bus alpin Angebots fahren. Ohne das Bus alpin Angebot wären sie (mit dem Auto) an einen anderen Ort gefahren. Der direkte Umsteigeeffekt vom Auto auf den ÖV dagegen ist relativ klein. Allerdings sind die indirekten Effekte der ÖV-Erschliessung der «letzten Meile» nicht zu unterschätzen: Wer auch im Berggebiet ohne Auto mobil sein kann, entscheidet sich eher dazu, ganz ohne eigenes Auto zu leben. Angebote wie der Bus alpin tragen dazu bei, dass die Quote der autofreien Haushalte in der Schweiz seit 15 Jahren steigt. An der Steigerung der Umweltwirkung wird in den Bus alpin Regionen gearbeitet: etwa mit den zunehmenden Anstrengungen bei der Lenkung des Privatverkehrs oder mit dem vermehrten Einsatz von Rufbussen (siehe Erfahrungen).

Gesellschaft

Dank weniger Lärm und einem geringeren Verkehrsaufkommen ist der Aufenthalt vor Ort angenehmer und entspannter. Die Lebensqualität für Gäste und Einheimische in der Tourismusregion steigt generell mit der Förderung des Fuss- und Veloverkehrs sowie des ÖV. Personen – Einheimische wie Touristen –, welche kein Auto besitzen, können ihre Mobilitätsbedürfnisse besser befriedigen. Zudem sind regionale Akteure meist gut in die Bus alpin Projekte integriert. Die Abstützung und die Beliebtheit der regionalen Angebote sind sehr gross.

Wirtschaft

Bus alpin steigert die Wertschöpfung in den beteiligten Regionen. Neben der direkten Beschäftigungswirkung (beispielsweise für Buschauffeure) lösen die zusätzlichen Gäste einen Umsatzzuwachs vor allem in der Hotellerie und in der Gastronomie aus. Jährlich werden mit den regionalen Bus alpin Angeboten rund 140‘000 Fahrgäste transportiert. Der Wertschöpfungseffekt durch Bus alpin wird auf 1-2 Millionen Franken jährlich geschätzt. Die Wertschöpfung ergibt sich aus den durch das Bus alpin Angebot neu für die Regionen gewonnenen Kund:innen. Die Quote der Neukund:innen beträgt gemäss der Fahrgastbefragung 2015/2016 sagenhafte 44%.

Werkzeugkasten

Vorgehen

Grundsätzlich ist das Bus alpin Konzept auf weitere Regionen übertragbar. Dies zeigt auch der kontinuierlich steigende Mitgliederbestand. Interessierte Regionen sollten diese Voraussetzungen erfüllen:

  • Wichtige regionale Akteure unterstützen das Projekt.
  • Eine regionale Trägerschaft übernimmt die Verantwortung für die Umsetzung.
  • Problemdruck mit dem motorisierten Individualverkehr bei Erschliessung von Ausflugszielen ist vorhanden und es gibt ein Umsteigepotential vom Privatverkehr auf den ÖV.
  • Wirtschaftliches Potential für die Finanzierung des dauerhaften Betriebs ist vorhanden. Zu beachten gilt es, dass mit den Billetteinnahmen im Normalfall ein Kostendeckungsgrad zwischen 30 bis 50 Prozent erreicht werden kann. Bei Rufbussen kann der Betrieb ausnahmsweise fast rentabel betrieben werden.
  • Die verkehrslenkenden Massnahmen sowie die zu befahrende Strasse müssen den gesetzlichen Vorgaben entsprechen und werden vor der Aufnahme im Verein Bus alpin geprüft.
  • Die Geldmittel für ein Angebots- und Betriebskonzept sind vorhanden oder die entsprechenden Arbeiten können als Vorleistung von der Region erbracht werden.

Sind die oben genannten Voraussetzungen erfüllt, kann eine interessierte Region ein Aufnahmegesuch an die Bus alpin-Geschäftsstelle stellen, welche die Kandidatur für den Bus alpin Vorstand aufbereitet. Dieser beschliesst über die Aufnahme der kandidierenden Region. Der Mitgliederbeitrag kostet zurzeit (2022) CHF 2‘200 jährlich. Rückvergütet werden Beträge aus dem nationalen Sponsoring – aktuell CHF 700. Netto bleibt ein zu begleichender jährlicher Beitrag von CHF 1‘500.

Normalerweise eingeschlossen im Mitgliederbeitrag sind diese Arbeiten:

  1. Arbeitsgruppe: Begleitung und Weiterentwickeln des Projekts / eine jährliche Sitzung mit den wichtigen regionalen Akteuren, ggf. inkl. Betreiber des Busangebots
  2. Betriebsaufnahme vorbereiten / technische Unterstützung (Haltestellen, Bewilligungen, Fahrplan etc.)
  3. Unterstützung bei Finanzierung (Beratung, Sponsoring-Dossier, Abklärungen etc.)
  4. Kommunikation des Angebots (Website, Medienarbeit, Vorlagen für Flyer, Social Media etc.)

Die Bus alpin Geschäftsstelle kann aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung die Mitgliedsregionen in allen Fragen rund um die Mobilität vor Ort kompetent beraten. Überschreitet der für eine Region zu leistende Aufwand den Budgetrahmen regelmässig und deutlich, werden separate Budgets / Zusatzberatungen vereinbart. Diese Regelung kommt nur in Ausnahmefällen zur Anwendung.

Normalerweise nicht eingeschlossen im Mitgliederbeitrag ist das Vorprojekt zum Aufbau des ÖV-Angebots gemäss nachfolgender Aufzählung. Hierfür kann die Bus alpin Geschäftsstelle bei Bedarf gerne beigezogen werden. Ein entsprechendes Projekt muss separat finanziert werden. Die regionalen Partner können selber zumindest einige dieser Arbeiten übernehmen – je nach Ressourcen und Kenntnisstand.

  1. Angebotskonzept ausarbeiten
  2. Finanzierung klären
  3. Offerten bei möglichen Transportpartnern einholen
  4. Finanzierungsentscheid/Betrieb -> Betriebsvariante / Fahrplan festlegen; Betriebsvertrag zwischen dem regionalen Träger und dem Betreiber vorbereiten

Finanzierung

Bei den Kosten einzurechnen sind die einmaligen Investitionen für den Aufbau des Angebots sowie die jährlich wiederkehrenden Betriebskosten für den Bus. Es bieten sich unterschiedliche Finanzierungsmodelle an. Je nach Ausgangslage übernehmen die Gemeinden, der Kanton, ein Naturpark oder private Sponsoren die Finanzierung, respektive die Deckung des Betriebsdefizits (nach Abzug der Fahrgasteinnahmen). In der Regel gibt es mehrere Geldquellen. Die langfristige Finanzierung ist vielerorts die grösste Herausforderung. Deshalb ist es für Regionen mit einem kleinen Budget empfehlenswert, die Billettpreise deutlich über dem Niveau des abgeltungsberechtigten Regionalverkehrs-ÖV anzusetzen.

Marketing

Die Bus alpin Geschäftsstelle unterstützt die Regionen in der Kommunikation. Durch die guten Kontakte und breite Abstützung von Bus alpin werden die neuen ÖV-Angebote erfolgreich lanciert. In der Regel werden die Angebote auf den offiziellen Fahrplankanälen (Fahrplanfelder, SBB) publiziert. Dies erhöht ebenfalls die Nachfrage.

Kommunikationsmassnahmen im Einzelnen:

  • Kommuniqués zuhanden der nationalen und lokalen Medien
  • Artikel in Fachmedien und bei den Partnerorganisationen
  • Verlinkung der regionalen Bus alpin Angebotsseiten mit Websites von regionalen Partnern, Sponsoren, Tourismus etc.
  • Social Media Auftritt auf Facebook und Instagram – mit regelmässigem Content
  • Informationsmaterialien in Tourismusbüros, Hotels, Pensionen und Restaurants
  • Buswerbung (Flyer in Displays, Bildschirm-Werbung)
  • Einrichtung und Ausstattung der Haltestellen

Sponsoren-Auftritt in der Region Beverin (Foto: zvg) Sponsoren-Auftritt in der Region Beverin (Foto: zvg)

Weitere Informationen

Weiterführende Links

  • Der Verein Bus alpin und seine regionalen Busangebote (mit aktuellen Informationen, Fahrplänen, interaktiven SchweizMobil-Kartenausschnitten etc.) 
  • Informationen und Download Bus alpin App

Weitere Downloads

Kontaktadressen

Geschäftsstelle Verein Bus alpin
Samuel Bernhard
Strassburgerallee 64
CH-4055 Basel
Tel. 044 430 19 31
 

Fragen Sie auch die Vertreter:innen von Mobilservice Praxis Ihres Kantons um Rat.

Verantwortlich für die Ausarbeitung dieses Praxis-Beispiels: 

Kanton Bern
Amt für Umwelt und Energie
Abteilung Immissionsschutz
Laupenstrasse 22
CH-3011 Bern
Tel. 031 633 57 80